Warum musste Robert Kennedy sterben?
Robert Kennedy wurde am 5. Juni 1968 ermordet, fünf Jahre nachdem auch sein älterer Bruder und 35. Präsident der USA John Kennedy erschossen wurde. Ist das alles ein Zufall? Was steckt hinter dem Moranschlag und warum musste Robert Kennedy überhaupt sterben?
Juni 1968: Die USA stehen vor einer politischen Zeitenwende. Alles läuft auf ein Duell zwischen dem republikanischen Hardliner Richard Nixon und dem demokratischen Senator Robert Kennedy hinaus. Letzterer steht für ein liberales und gerechteres Amerika – doch am 5. Juni 1968 sorgen drei Kugeln dafür, dass Millionen Amerikaner aller Hoffnungen beraubt werden.
25 Stunden, nachdem Kennedy in einer Hotelküche in Los Angeles angeschossen wird, erliegt der Senator seinen Verletzungen – und wie bei seinem fünf Jahre zuvor ermordeten Bruder John Fitzgerald ist der vermeintliche Mörder schnell gefunden. Der Palästinenser Sirhan Sirhan gilt als Einzeltäter, Motiv: Kennedys israelfreundliche Äußerungen im Vorwahlkampf.
Warum musste Robert Kennedy sterben?
Und doch bleibt der Mordfall bis heute ein Cold Case mit zahlreichen Unstimmigkeiten: So belegt etwa die akustische Analyse einer Tonbandaufzeichnung, dass mindestens 14 Schüsse gefallen sein müssen. Sirhans Magazin hatte aber nur acht Kugeln, und nachladen konnte der Attentäter nicht. Und wieso hatte Kennedy Eintrittswunden am Rücken, wenn Sirhan von vorn schoss? Die schlüssigste Erklärung: Es gab einen zweiten Schützen.
Der Tatzeuge Robert Schrade glaubt genau das und macht sich gemeinsam mit Kennedys Sohn Robert F. Junior für eine neue Beweisaufnahme stark. Das Problem: 90 Prozent der aufgenommenen Zeugenaussagen und Tatortfotos wurden von der ermittelnden Sonderkommission vernichtet – darunter alle, die der Einzeltäterthese widersprechen.
Historikern zufolge deuten diese Vertuschungen darauf hin, dass eine Allianz aus Militärs, CIA und paramilitärischen Rechtsextremen hinter dem Mord steckt. Einer der Hauptverdächtigen: der Wachmann Thane Eugene Cesar, der erst zwei Tage zuvor über eine Sicherheitsfirma engagiert worden war. Nicht nur, dass er mit gezücktem Revolver hinter Kennedy stand, als Sirhan überwältigt wurde – seine Waffe hatte auch dasselbe Kaliber wie die von Sirhan. Dennoch wurde Cesar weder verhört, noch hat man seinen Revolver beschlagnahmt und ballistisch untersucht.
Ein seltsames Verhalten, wenn man bedenkt, dass er mit rechtsradikalen Gruppen in Verbindung stand und in Interviews offen zugab, Kennedy aus tiefstem Herzen gehasst zu haben.