Warum man den Führerschein bei einer Kontrolle nicht dabei haben sollte
Im Internet kursiert der "Tipp", seinen Führerschein nicht bei sich zu führen, obwohl das gesetzlich vorgeschrieben ist. Was hat es damit auf sich?
Stell dir vor, du gerätst in eine Verkehrskontrolle. Das Erste, wonach du von den Polizisten gefragt wirst, ist der Führerschein. Eine reine Routinemaßnahme, die dich aber die Fahrerlaubnis kosten könnte. Die Beamten brauchen nur einen Verdacht zu haben, dass du Drogen oder Alkohol konsumiert hast, und schon werden erste Tests gemacht. Im schlimmsten Fall nimmt die Polizei eine Blutprobe, die Wochen für eine Auswertung braucht.
Der Verdacht rechtfertigt, dass die Polizei den Führerschein bis zum Vorliegen des Ergebnisses der Blutuntersuchung einzieht. Und das kann Wochen dauern.
Was aber, wenn du in diesem Szenario deine Fahrerlaubnis nicht dabei hast? Dass du fahrberechtigt bist, kann die Polizei problemlos auf ihrem Computer im Nu herausfinden. Bei einem Drogenverdacht kann sie natürlich dennoch eine Blutprobe nehmen, den Führerschein aber logischerweise nicht einziehen.
Zwar muss man den Führerschein am nächsten Tag bei einer Polizeiwache vorzeigen und aufgrund der Ordnungswidrigkeit eine 10-Euro-Strafe bezahlen muss, ist aber berechtigt, weiterhin ein Kraftfahrzeug zu führen. Das wäre nicht der Fall, wenn der Lappen von den Beamten direkt bei der Kontrolle eingezogen würde.
Autofahren ohne Erlaubnis ist keine Kleinigkeit mehr, sondern eine Straftat, die mit einem erheblichen Bußgeld geahndet wird.
Natürlich macht dieser "Trick" nur Sinn, wenn du wirklich nicht unter Drogen- oder Alkoholeinfluss stehst. Denn wenn die Blutuntersuchung positiv ausfällt, kann dich das trotzdem den Führerschein kosten.
Es sei noch erwähnt, dass sich dieser "Tipp" in einer dunkelgrauen Zone bewegt und nicht 100-prozentig mit dem Gesetz konform ist.