4 spannende Wissensfragen zum Thema Wald
Der Wald ist ein faszinierendes Labor von Mutter Natur. Wir präsentieren vier erstaunliche Fakten.
Können Bäume einander Botschaften schicken?
Tatsächlich kommunizieren Bäume über eine Vielzahl von Sprachen: Laborversuche zeigen etwa, dass sich Keimlinge über Knackgeräusche verständigen können.
Eine andere Sprache sind chemische Duftstoffe, die aus den Blättern freigesetzt und vom Wind fortgetrieben werden. Bäume können so etwa ihre Nachbarn warnen, wenn ein Käferbefall droht. Und auch über die Wurzeln nehmen Bäume Kontakt zu ihren Nachbarn auf.
Dabei nutzen sie das unterirdische Pilzgeflecht, das durch den ganzen Waldboden verläuft. Wie über Glasfaserkabel tauschen die Wurzeln so elektrische Signale aus. Wissenschaftler sprechen daher bereits vom Wood-Wide-Web – vom waldweiten Netz.
Vier spannende Wissensfragen zum Thema Wald
Welche Kiefer hat ihren eigenen Twitter-Account?
"Heute bin ich um 0,072 mm gewachsen und habe 5,5 l Wasser mit einer Maximalgeschwindigkeit von 0,7 l/h transportiert." So hört es sich an, wenn eine Kiefer aus der brandenburgischen Schorfheide twittert.
Seit einem Jahr informieren sieben Bäume in Deutschland und Belgien im Zuge eines europäischen Forschungsprojekts täglich per Sensor und WLAN über ihren Gesundheitszustand.
Anhand der über den Social-Media-Dienst einlaufenden Daten zum Wasserfluss und zur Verdunstung des Baumes können Wissenschaftler ablesen, wie der Wald auf den Klimawandel reagiert.
"Es funktioniert wie ein Fitnesstracker beim Menschen, nur dass unser System 10 000 Euro pro Baum kostet", erklärt der Waldforscher Andreas Bolte (Foto).
Wie viel Wald gibt es auf der Erde wirklich?
Jahrzehntelang las man vom Waldsterben, mittlerweile gibt es aber auch gute Nachrichten zu vermelden: So haben Wissenschaftler kürzlich mithilfe von hochauflösenden Google-Earth-Bildern die internationalen Waldbestände noch einmal genauer analysiert – und dabei festgestellt, dass es rund zehn Prozent mehr Waldfläche gibt als bisher angenommen.
Tatsächlich überziehen weltweit 4628 Millionen Hektar (46,28 Millionen Quadratkilometer) Wald die Erde. Das entspricht fast drei Mal der Fläche Russlands. Laut den Forschern geht die Diskrepanz vor allem auf die weit unterschätzte Fläche von Trockenwald zurück.
Haben Bäume einen Schadstoffblocker im Wurzelwerk?
Je mehr Feinwurzeln im Untergrund ein Baum besitzt, desto besser erschließt er das Erdreich – und desto mehr Wasser und Nährstoffe kann er aus dem Boden aufnehmen. Ist eine Wurzel trockener als der sie umgebende Erdboden, dringt automatisch Wasser ein.
Zunächst gelangt es ungefiltert bis zum inneren Wurzelkanal, ab hier kommt jedoch eine Art Schutzschild ins Spiel, der alle Schadstoffe abblockt. Nährstoffe und Wasser dürfen hingegen passieren und werden in die dünnen Pipelines im Inneren der Wurzel geschleust.