4 spannende Wissensfragen zum Thema Nationalparks
Heutzutage sind Nationalparks normal. Aber wann der Mensch an, seine Umwelt in besonders schützenswerte Bereiche einzuteilen?
Wem gehört ein Nationalpark?
In der Regel befinden sich Nationalparks in abgelegenen und unzugänglichen Gebieten, für die sich Menschen wenig interessieren – und die demzufolge in Staatsbesitz sind.
In England und Wales sind dagegen häufig Kulturlandschaften als Nationalpark ausgewiesen, zu denen sogar größere Städte gehören.
In den USA hat das Nationalparknetz eine Tradition als Erholungsgebiet für Millionen von Menschen inklusive entsprechender Infrastruktur, Teile davon können sogar Privatpersonen gehören.
Eine Besonderheit ist der Uluru-Kata-Tjuta-Nationalpark in Australien: Er schützt u.a. den Uluru, auch bekannt als Ayers Rock. Das Wahrzeichen Australiens und der gesamte Nationalpark sind seit 1985 Eigentum eines Aborigines-Stammes – und das Land Australien rechtlich ein Pächter.
Vier spannende Wissensfragen zum Thema Nationalparks
Gibt es ein Reservat auf dem Mond?
Genau 59 Nationalparks kann man in den USA besuchen, für den 60. braucht man vielleicht bald ein Space Shuttle.
Denn geht es nach dem Willen der US-Kongressabgeordneten Donna Edwards und Eddie Bernice Johnson sollen auch die Landeplätze der Mond-Missionen zwischen 1969 und 1972 den Status eines Nationalparks erhalten.
Der Apollo Lunar Landing Legacy Act soll insbesondere den Fußabdruck des ersten Menschen auf dem Mond, Neil Armstrong, vor der Zerstörung durch zukünftige Mondlandungen schützen.
Wer schuf das erste Naturschutzgebiet?
Schon 1237 ruft der Salzburger Erzbischof Eberhard von Regensberg das erste Naturschutzgebiet der Menschheit aus: Im Gasteinertal solle es keine Kahlschläge mehr geben.
Damals stehen wirtschaftliche Überlegungen hinter der Maßnahme, also das Sichern von Nutzholz und Jagdwild. Der Gedanke, die Natur an sich zu schützen, kommt erst im 19. Jahrhundert auf.
Den ersten echten Nationalpark der Erde gründet der US-amerikanische Kongress 1872 per Gesetz in den Rocky Mountains.
Bilder von Tausenden Geysiren am Yellowstone River hatten die Abgeordneten beeindruckt – und die Lobbyarbeit der Northern Pacific Railway: Sie wollte mit der Schaffung eines Vergnügungsparks für Menschen ihre Züge besser auslasten.
Wie reich macht ein Nationalpark?
In Deutschland stehen gerade einmal vier Prozent der Gesamtfläche unter Naturschutz. Gerade ärmere Länder sind da scheinbar viel umweltbewusster: Costa Rica schützt beispielsweise 27 Prozent seines Territoriums.
Das kostet zwar Geld, zieht aber gleichzeitig Touristen an. Ein toter Mantarochen ist in Indonesien 40 bis 500 Dollar wert, lebendig kann er aber in einem Schutzgebiet bis zu einer Million Dollar Einnahmen durch Touristen erzielen.
Noch profitabler sind Berggorillas in Afrika, eine Besuchslizenz kostet 1500 Dollar pro Person – noch nicht eingerechnet sind Führer, Transport, Unterkunft etc. Bei Zehntausenden Touristen pro Jahr ein Millionen-Geschäft.