Umfrage: Mehr als die Hälfte aller Motorradfahrer will auf Elektro umsteigen
Wenn echte Biker auftauchen, liegt der Geruch von Benzin in der Luft. So war es zumindest bisher. Zukünftig könnte diese Olfaktorik fehlen, denn die Branche befindet sich im Umbruch.
Der Motorradfahrer im Klischee
Natürlich hat man bestimmte Assoziationen im Kopf, wenn die Wörter "Motarradfahren" oder "Biker" aufkommen. Entweder sitzt dann ein Rennfahrer in enger Lederkluft auf einer unmenschlich schnellen Rennmaschine, die nichts wiegt, aber trotzdem über 200 PS hat.
Oder es kommt einem die gemütliche Variante in den Sinn: der ebenfalls Leder tragende vollbärtige Rocker, wie er, auf seiner Harley sitzend, langsam blubbernd durch die Ortschaft rollt und dabei aussieht, als wären die Mütter der Stadt gut beraten, ihren weiblichen Nachwuchs daheim einzusperren.
Versicherung befragt Biker
Die Klischees mal beiseite geschoben, öffnet sich ein Ausblick auf die Realität. Und die fährt immer häufiger elektrisch. Eine aktuelle Umfrage der britischen Versicherung Bikesure ergibt, dass die Hälfte aller Befragten (exakt: 50,3 Prozent) sich entweder vorstellen könnte, sich ein elektrisch betriebenes Zweirad zuzulegen oder ein solches bereits besitzen.
Etwa 60 Prozent der Motorradfahrer zeigen sich laut Umfrage begeistert von der Beschleunigung der E-Bikes. Nun stehen auch Motorräder, die mit fossilem Brennstoff betrieben werden, nicht im Verdacht, langsam zu beschleunigen, aber der Elektrochopper legt tatsächlich nochmal einen drauf.
Vorteile und Kritikpunkte
Einer der Umfrageteilnehmer weiß über seine erste Fahrt mit einem E-Motorrad dies zu berichten: "Es war der beste Antrieb, den ich bei einem Motorrad in 40 Jahren erlebt habe." Das liegt auch daran, dass das maximale Drehmoment bei einem E-Bike de facto sofort zur Verfügung steht und die Beschleunigung auch deutlich gleichmäßiger erfolgt als bei Benziner.
Weitere Vorteile elektrisch betriebener Motorräder sind die auf lange Sicht niedrigeren Betriebskosten, eine unkomplizierte Wartung und - last but not least - der verringerte Schadstoffausstoß. Aber es gibt auch durchaus Kritik, wobei diese sich auf Punkte bezieht, die man bereits aus der E-Auto-Branche kennt: niedrige Reichweite zu langer Ladevorgang, fehlende Infrastruktur der Ladestationen.
Notabene: Die Umfrage dürfte aufgrund der geringen Anzahl der Befragten (673) als nicht repäsentativ gelten.