Toxischer Lebensstil: Männer verlieren laut Studie viel mehr Lebensjahre als angenommen!
Laut einer aktuellen Studie hat ein ungesunder Lebensstil viel verheerendere Auswirkungen auf die Lebenserwartung bei Männern als bislang gedacht.
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Wissenschaftler:innen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFU) in Heidelberg haben ein Programm erstellt, um aus einer Kombination von Lebensstil und Blutmarkern die Lebenserwartungen vorherzusagen.
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Dadurch können sie das Risiko eines vorzeitigen Todes identifizieren und sagen die Lebenserwartung von Menschen noch präziser voraus, als es vergleichbare Studien in der Vergangenheit getan haben.
Ungesunder Lebensstil: Geringere Lebenserwartung bei Männern
Demnach führte eine Kombination aus ungesundem Lebensstil und ungünstigen Blutwerten bei Männern zu 22,7 Jahren geringerer Lebenserwartung. Für die Studie beobachteten die Experten 25.000 Teilnehmer:innen im mittleren bis höheren Lebensalter über eine Dauer von 18 Jahren.
Bei der Studie wurden nur lebensstilbezogene Risikofaktoren wie Rauchen, Alkoholkonsum, Taillenumfang, Body-Mass-Index, Bewegungsmangel, Diabetes und Bluthochdruck beachtet.
Die Heidelberger Wissenschaftler:innen kombinierten diese lebensstilbezogene Risikofaktoren mit den Biomarkern. Das ergab eine Differenz von 22,7 Lebensjahren zwischen Männern mit den ungünstigsten Blutwerten gegenüber der "gesunden" Vergleichsgruppe. Bei den Teilnehmerinnen betrug diese Differenz hingegen "nur" 14 Jahre.
Ungesundel Lebensstil bei Männern: Biomarker
Diese fünf Biomarker identifizierten die Wissenschaftler:innen:
GDF-15 (zeigt oxidativen Stress, Entzündungen und eine mögliche Mitochondrien-Fehlfunktion an)
NT-proBNP (Marker für Herzschäden)
HbA1C (Unter anderem Marker für stoffwechselbedingtes ungesundes Altern)
CRP (Marker für systemische chronische Entzündungen)
Cystatin-C (gibt Hinweise zu Nierenfunktion)
"Der voraussichtliche Verlust an Lebenserwartung ist ein geeigneter und leicht verständlicher Messwert, den beispielsweise Ärzte nutzen können, um ihre Patientinnen und Patienten zu motivieren, ungesunde Gewohnheiten aufzugeben. Auch könnten damit Menschen mit besonders hohen gesundheitlichen Risiken identifiziert werden, die von direkten Interventionen profitieren könnten", erklärte Studien-Erstautor Bernard Srour gegenüber dem Standard.
Die Studienergebnisse sind jedoch mit Vorsicht zu interpretieren, "da sie in anderen Populationen und Umgebungen repliziert werden müssen", wie es heißt. Die Ergebnisse hängen immer von der Genauigkeit der festgestellten Risikofaktoren ab.
In Sachen Ernährung beispielsweise berücksichtigten die Heidelberger Wissenschaftler:innen zudem nur den BMI als Referenzwert.
Vergleichbare Studien gingen bislang davon aus, dass ein ungesunder Lebensstil die Lebenserwartung bei Männern um 16,8 Jahren und bei Frauen um 9,87 Jahren verkürzt.
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