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Große Sorgen um Fußball-Held Thomas Häßler

Thomas Häßler ist eine Ikone des deutschen Fußballs und als Charakter unbestritten ein Liebling der Nation. Diese bangt nun um seinen Gesundheitszustand.

Thomas Hässler
Hundertfacher Nationalspieler, Welt- und Europameister Thomas Hässler Foto: IMAGO / Camera 4
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Wenn Thomas Häßler in seiner aktiven Zeit zu einem Freistoß antrat, war beim gegnerischen Torwart spontaner Angstschweiß angesagt, denn er wusste, was kommt. "Icke", wie er von seinen Fans liebevoll genannt wird, war ein Spezialist und extrem effektiver Spieler in der Nationalmannschaft.

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Unvergessen sein 2:1-Siegtreffer gegen Wales am 15. November 1989, sechs Tage nach dem Mauerfall. Deutschland musste gewinnen, um sich für die WM zu qualifizieren, lag aber nach wenigen Minuten bereits mit 0:1 hinten. Rudi Völler gelang zwar noch vor der Halbzeitpause der Ausgleich, aber mit einem 1:1 wäre Deutschland nicht bei der Endrunde in Italien dabei gewesen. Und dann schoss eben jener Thomas Häßler noch den 2:1 Siegtreffer, Deutschland war qualifiziert und der Rest ist Fußball-Historie.

Oder kürzer: Ohne Häßler kein WM-Titel 1990.

Trainer in der sechsten Liga

Mittlerweile ist er 56 Jahre alt, kommt aber vom Fußball immer noch nicht los. Seine Liebe zum Spiel ist so groß, dass er als Trainer den BFC Preussen aus Berlin trainiert. Das ist sechste Liga. "Icke" ist das egal, er ist mit Feuereifer dabei. Oder besser gesagt: war.

Denn in letzter Zeit hat Häßler Gedächtnisprobleme, vergisst, was er eigentlich sagen wollte. Kürzlich musste er eine Spielansprache mittendrin abbrechen. Die Atmosphäre in jener Kabine soll gespenstisch gewirkt haben. Verantwortliche des Clubs sind natürlich besorgt und mit ihnen ganz Fußballdeutschland.

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Symptom Gedächtnisverlust

Offiziell ist Häßler nun krankgeschrieben, bis feststeht, was ihm fehlt, mindestens aber bis Mitte September 2022. Die noch fehlende Diagnose beunruhigt alle. Häßler selbst sagt gegenüber der Bild: "Ich bin momentan nicht in der Lage, eine Mannschaft zu trainieren, solange ich nicht weiß, was ich habe."

Bis dahin übernimmt Co-Trainer Thorben Marx. Er sagt: "Alle haben natürlich sofort gemerkt, dass da etwas nicht stimmt. Als der Chef-Trainer plötzlich verstummte, herrschte eine bedrückende Stille in der Kabine. Eine kurze Schockstarre. Alle haben mitgelitten und keiner wusste, was da los ist."

Zusätzlich zu den in leztzter Zeit wohl häufiger auftretenden Gedächtnisproblemen klagt Häßler über einen Tinnitus und Nackenschmerzen. Die Verantwortlichen des BFC Preussen stehen aber zu ihrem Star-Trainer. Noch einmal Co-Trainer Marx: "Ich habe mit Thomas einige Male telefoniert. Natürlich geht es ihm gerade nicht so gut, aber er ist ein toller Mensch, immer positiv. Einer vom alten Schlag, hart im Nehmen!"