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Gibt es "Toys R Us" noch? Spielzeugladen kehrt zurück

Die Spielzeugwarenkette konnte dem wachsenden Online-Handel nicht länger standhalten. Doch nach und nach kehrt "Toys R Us" zurück - auch nach Deutschland.

Toys R Us
Wieder da, vier Jahre nach dem Konkurs: Toys R Us Foto: iStock / ollo
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"Toys R Us", was wie "Toys are us" ausgesprochen wird also mit "Spielzeuge sind wir" übersetzt werden kann, ist eine Spielzeugwarenkette aus den USA, die 1948 gegründet wurde.

Im Jahr 1986 kam "R Us" nach Deutschland, die erste Filiale eröffnete in Koblenz, der Hauptsitz war damals in Köln. Vor der großen Schließung hatte das Unternehmen 1500 Geschäfte auf der ganzen Welt, davon 66 in Deutschland. 

Jahrelang profitabel, musste "Toys R Us" im Jahr 2017 Insolvenz anmelden, offenbar konnte das Unternehmen nicht länger mit der Online-Konkurrenz im Spielwarengeschäft, allen voran Amazon, mithalten. Seit 2013 konnte Toys R Us bereits keinen Gewinn mehr erzielen und hatte zum Zeitpunkt der Insolvenz Schulden von fünf Milliarden Dollar, 2018 wären es bereits 400 Millionen Dollar gewsen.

Da sich kein Käufer fand, der bereit war, "R Us" als ganzes Unternehmen zu kaufen, mussten alle Filialen in den USA und in UK 2018 geschlossen werden. In den USA verloren 33.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ihren Job durch die Schließung des amerikanischen Einzelhandels. 

Dasselbe gilt für alle Läden des US-Konzerns in Australien. Die Läden des US Spielwarenhändlers in Asien wurden hingegen an das Unternehmen "Fung Retailing" aus Hongkong verkauft. 

Gibt es "Toys R Us" in Deutschland?

Während die Verkaufszahlen in den USA heruntergingen, blieben die Filialen des Toys-Verkaufs in Deutschland, Österreich und der Schweiz weiterhin profitabel - weshalb der irische Spielwarenhändler "Smyths Toys" sich entschied, 67 der Filialen sowie deren Online-Auftritt unter eigenem Namen weiterzuführen.

Die restlichen 33  Filialen von "R Us" wurden geschlossen. Wer jetzt einen "R Us"-Laden sucht, bekommt also die Läden von Smyths Toys angezeigt, die seit über 30 Jahren im Geschäft sind. "Unser Anspruch ist es unser Sortiment stets um die besten und neuesten Top-Spielwaren und Baby Produkte zu erweitern" heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. 

Im Jahr 2019 kam das Unternehmen auch wieder zurück in die USA. Mit einer Namensänderung eröffnete das US Geschäft wieder - zumindest zwei Filialen in Houston und Paramus, die jedoch zwei Jahre später wegen dem Ausbruch der Corona-Pandemie wieder geschlossen wurden.

Doch Ende des Jahres 2021 eröffnete ein weiteres Geschäft von "R Us" in New Jersey, ein Flagship-Store auf zwei Stockwerken. Aktuell seien 450 weitere Geschäfte geplant, viele davon innerhalb von Shopping-Meilen und Läden wie dem Einkaufshaus "Macy's" in den USA. 

"Toys" in Europa - wo gibt es die Shops? 

Der "Toys" US-Spielwarenhändler kehrte in den vergangenen Jahren also nach und nach zurück - wenn auch auf verschiedenen Wegen. Laut einer Pressemitteilung aus dem Jahr 2022, sollen Spielzeug und Babywaren von "R Us" nun auch wieder im Vereinigten Königreich verkauft werden. Dort will die einst pleite gegangene Marke neun Geschäfte wieder eröffnen.

Das Unternehmen schloss 2018 alle Filialen in UK. Im Oktober 2022 wurde bekannt, dass es einen Vertrag über die Eröffnung von Ladentheken in WH Smith-Filialen gibt, der Relaunch der Webseite wurde ebenfalls angekündigt. Der Shop für Kinder kehrt also auch nach Great Britain zurück. Bei "WH Smith" handelt es sich um einen britischen Einzelhändler, der Bücher, Zeitschriften, Zetungen, Schreibwaren und Süßigkeiten verkauft - und dessen Angebot offenbar in ausgewählten Filialen nun auch um Waren für Kids erweitert wird. 

Polen ist das einzige europäische Land, in dem das ursprüngliche Unternehmen noch mit vier Läden vertreten ist. In Frankreich wurde "Toys" zunächst von einer anderen Gruppe gekauft und hieß somit einige Jahre lang "PicWicToys". Nun werden die Läden jedoch wie in Deutschland, auch von dem irischen Spielzeugwarenhändler Smyth Toys betrieben und dementsprechend umbenannt.

In Skandinavien wurden die Läden, die unter Lizenverträgen liefen und somit nicht von der Insolvenz betroffen waren. Aufgrund von schlechten Einnahmen wurden sie jedoch trotzdem geschlossen. In den Niederlanden kaufte im Jahr 2017 "Intertoys" die Läden des US-Shops auf. 

Wo gibt es den Spielzeughändler noch? 

Neben der Schweiz, Österreich, Deutschland, dem Vereinigten Königreich und den USA, gibt es weitere "Toys"-Märkte in Kanada und Australien. Auch in Bahrain, Ägypthen, Kuwait, Oman, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten ist "R Us" präsent.

In Israel wird der Markt von "Fishma"n betrieben, in Saudi-Arabien von Tasweeq Company. Die Shops in Südafrika, Namibia und Sambia gehören ebenfalls unabhängigen Besitzer:innen. In Asien startete die US-Kette zunächst in einer Partnerschaft mit "Fung Retailing", welche jedoch die Stores nach der Insolvenz komplett übernahmen.