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DAS sind die 25 besten C64-Spiele aller Zeiten!

Die besten C64-Spiele aller Zeiten! Das ist ein hoher Anspruch, wenn man nur 25 Plätze zu vergeben hat. Wir haben es trotzdem gewagt und präsentieren sie hier.

(1/25)

Platz 25: Uridium. Aaah, Andrew Braybrook und seine Programmierkünste! Butterweiches Scrolling und eine ausgefuchste Steuerung verleihen unserem Raumgleiter in diesem Weltraum-Shooter eine für damalige Verhältnisse geradezu übermenschliche Eleganz und Präzision. Und dieses Gefühl aufkommender Überforderung, wenn der hektische Sound einer gerade freigesetzten Killerdrone ertönt, produziert ein ums andere Mal schwitzende Hände. Herrlich!

Platz 24: Impossible Mission. Mit dem Fahrstuhl durch einen Komplex an roboterverseuchten Zimmern. Manche Robos folgen Dir, manche haben einen vorgegebenen Pfad. Manche haben Laser und zappen dich weg. Das ganze auf Plattformen verteilt. Man sammelt Gegenstände ein, fügt Puzzles zusammen und aktiviert Hilfsmittel. Und dann ist da noch diese verdammte schwarze Kugel!

"Another visitor. Stay a while, stay forever...!"

Platz 23: IK+. Der definitive Höhepunkt der "Internationale Karate"-Reihe. enn man erstmal die möglichen Moves seiner Spielfigur in Joystick-Bewegungen umgesetzt, abgespeichert und nach Möglichkeit auch noch miteinander kombiniert hat, steht einem gepflegten Duell gegen Computergegner oder dem Feind an Joystick 2 nichts mehr im Wege. Technisch hervorragend umgesetzt und optisch ein absoluter Leckerbissen.

Platz 22: Pirates! Nur zwei Worte, nur ein Name: Sid Meier. Jahre, bevor er als Entwickler der Spielereihe "Civilization" de facto Unsterblichkeit erlangte, programmierte er ein Spiel, das uns allen die Möglichkeit eröffnete, als Pirat die Gewässer und Küstenregionen der Karibik unsicher zu machen. Das euphorisierende Gefühl, nach erfolgreichem Entern eines feindlichen Schiffes die Beute aufzuteilen, wirkt bis heute nach. Tipp: Im Nahkampf immer die "Cutlass"-Klinge wählen.

Platz 21: Ghost'n'Goblins. Ach ja, die Musik zu diesem Plattformer klingt einem auch dreieinhalb Jahrzehnte nach der aktiven Beschäftigung mit dem Game noch in den Ohren. Und stachelte zu immer neuen Runden an: Das muss doch gehen, ein gewaltiger Sprung und ...

Butterweiches Scrolling, viele unterschiedliche Gegner und am Ende eine befreite Prinzessin. Und wie gesagt, diese Musik!

Platz 20: Zork. Wer "Zork" sagt, muss auch "Leather Goddesses of Phobos" sagen. Oder "The lurking Horror". Oder "Hitchhiker's Guide to the Galaxy" Oder, oder, oder.

Oder man sagt ganz einfach "Infocom". Die Softwareschmiede hinter diesen Textadventures machte sich einen Namen durch ihren schieren Witz, den sie in ihre Games legte und die guten Eingabemöglichkeiten. Während das normale Textadventure anno 1983 gerade einmal Sätze wie "Go north" verstand, konnte man bei Infocom, beispielsweise in "Zork" Eingaben wie "Go down the cellar and switch off the light" in die Tastatur hacken. Aber vorsicht, denn

"You are likely to be eaten by a grue"!

Platz 19: Maniac Mansion. Der Vorgänger des nicht minder genialen Zack McKracken. Oder anders gesagt: Das Original. Erstes der sogenannten "SCUMM-Adventures" von Lucasfilm Games, bei denen der Spieler eine Figur steuert und mittels eines Fadenkreuzes Gegenstände oder vorgegebene Befehle anklickt, die dann den Spielfluss vorantreiben.

Der wunderbare Humor mit unglaublich vielen Anspielungen auf so ziemlich jedes popkulturelle Phänomen der westlichen Welt machen dieses Adventure so besonders. Man muss es einfach zumindest einmal angespielt haben, um die Faszination, die von ihm ausgeht, zu verstehen.

Platz 18: Bubble Bobble. Ja, das ist doch mal ein süßer Plattformer! Anstatt mit scharfen Klingen, mächtigen Wummen oder gleich mit Lasern, ist dieser kleine Drache nur mit seinen Bubbles bewaffnet, die er auf seine Gegner loslässt. Aber was heißt hier "nur"?

Wer geschickt losbubbelt, der kommt weit und sahnt richtig ab. Muss man einfach gespielt haben!

Platz 17: Great Giana Sisters. Groß war die Aufregung bei Nintendo, als die großen Giana-Schwestern erschienen. "Das ist doch ganz klar ein Super Mario-Clone!" Stimmt. Und ein besonders guter.

Wenn sich unser Spielcharakter dank eingesammeltem Powerup von einem süßen kleinen Mädchen in eine echte Punk-Dame verwandelt, dann ist das ein gutes Stück Empowerment, lange bevor dieses Wort das erste Mal die Weltbühne betreten hat. Sorry, Mario, du schnurrbartragender Macho: Die Gianas haben in diesem Wettstreit ihre hübschen Nasen vorne!

Platz 16: Zynaps. Keine C64-Bestenliste ohne echte Shooter! Wie die meisten seiner Art ist dieser ein Sidescroller, das Raumschiff steuert von Links nach rechts. Erledigt man gewisse Objekte oder ganze Flugformationen gibt es Powerups, die mal das Schiff schneller machen, mal die Feuerkraft erhöhen. Soweit nichts Ungewöhnliches.

Aber Zynaps macht einfach Spaß. Spätestens, wenn man genug Powerups akkumuliert hat und das Schiff keine lahme Kröte, sondern eine pfeilschnelle Vernichtungsmaschine ist, kommt ungezügelte Freude auf. Doch Vorsicht: Zynaps ist wirklich schwer!

Platz 15: Nemesis. Und gleich der nächste Space Shooter. Prinzipiell ist alles wie bei Zynaps auch. ballern, was das Zeug hält, Powerups einsammeln, weiterballern. Aber Nemesis spielt sich etwas geschmeidiger, was daran liegen könnte, dass es nicht ganz so hart und unversöhnlich ist, wie Zynaps. Man kommt hier zumindest mal zu einem Level-Ende und sieht einen ersten Endgegner. Und die sind toll gezeichnet und wirklich etwas anderes als das bis dahin abgeknallte Fallobst.

Übrigens: Wer jetzt denkt "Nemesis ist aber auch schon ziemlich hart", der braucht Zynaps gar nicht erst auszuprobieren.

IO
Foto: Männersache

Platz 14: IO. Aller guten Dinge sind drei. Auch IO (die Abkürzung für "Into Oblivion", was nichts Gutes erahnen lässt) ist ein Siderscroller Shooter, auch hier werden Powerups gesammelt, ABER: Hier kann man wählen, ob man das Powerup möchte (dann nochmal auf das Powerup schießen), oder stattdessen eine Bombe zündet, die alle Gegner im Sichtbereich automatisch zerfetzt (dann einfach mit dem Schiff auf das Powerup fliegen).

Das ist ein feiner Zusatz, mit dem sich IO seinen Platz vor Zynaps und Nemesis sichert.

Platz 13: Where in the World is Carmen Sandiego. Jetzt doch endlich mal ein Spiel, bei dem man während des Daddelns auch noch etwas lernt. Denn als angehender Privatdetektiv erhält man den Auftrag, gestohlene Wertgegenstände sicherzustellen und den Dieb hinter Gitter zu bringen. Dafür bereist man die ganze Welt, sammelt Hinweise, speist diese in den Polizeicomputer und hat irgendwann einen Haftbefehl in der Hand.

Auf diese Weise lernt man spielend interessante Fakten über die bereisten Länder, steigt im Rang auf und jagt irgendwann als Meisterdetektiv Carmen Sandiego persönlich. Pädagogisch wertvoll und einfach gut gemacht!

Super Cycle
Foto: Männersache

Platz 12: Super Cycle. Ein Motorradrennen auf dem C64? Aber ja! Es dauert etwas, bis man sich an die Steuerung gewöhnt hat, aber dann geht es ab. Man hat Gegner auf der Straße, die man überholen muss und, je nach Kurs, verschiedene Hindernisse wie etwa Schlaglöcher, Pfützen oder Eisfelder. Und natürlich hat die Straße Kurven. Reicht noch nicht? Okay, man fährt gegen die Zeit. Ist die abgelaufen, bevor man die Zeillinie überquert hat, wars das.

Für übrigbehaltene Zeit gewinnt man Punkte und einen Zeitbonus für die nächste Strecke. Ein Spiel, das den Ehrgeiz weckt, immer und immer wieder.

Traz
Foto: Männersache

Platz 11: Traz. Am Anfang stand ein kleines Programm namens "Breakout". Mit einem Paddle am unteren Bildschirmrand muss man dort einen Ball im Spiel halten, der nach dem Abprallen im oberen Bereich befindliche Steine durch Berührung abräumt. Sind alle weg, kommt das nächste Level.

Diese Idee wurde dann massiv aufgebohrt durch "Arkanoid", denn das ist bunter, schneller und bietet Powerups, mit denen es dann schnell richtig heftig werden kann, Stichwort "Multiball". Das war der Durchbruch. Es folgten viele Clones, wie beispielsweise "Krakout".

Aber nichts konnte auf Traz vorbereiten: Steine überall. Paddles auf allen vier Seiten des Bildschirms, Teleportations-Pods, Level-Wahl und Powerups, die man nicht beschreiben kann, sondern erlebt haben muss. Immer noch nicht wild genug? Kein Problem, das Spiel kommt mit einem Construction Kit zum Anlegen (und dann natürlich auch Spielen) eigener Levels!

Keine Frage: Wenn Breakout, dann Traz!

Platz 10: David's Midnight Magic. Na endlich ein Flipper, wird der Pinball-Afficionado sagen. Dazu muss man wissen, dass diese Spiele-Subgattung nicht allzu ausgeprägt ist auf dem C64. Und von den wenigen Umsetzungen macht eine am meisten Spaß: David's Midnight Magic.

Natürlich kann ein Flipper, dessen gesamtes Programm in 64 Kilobyte steckt, grafisch nicht mit den Monstern mithalten, die heutzutage auf PCs laufen. Aber der Spielspaß war auch damals schon gegeben, die Jagd nach einem neuen Highscore hatte stets Suchtcharakter.

Platz 09: Montezuma's Revenge. Wie bitte? Ein Spiel von 1983 mit sehr simpler Grafik und nur ein paar wenigen Soundeffekten in den Top Ten? Ja! Denn das Spielprinzip überzeugt auf ganzer Linie. Sobald man die Steuerung verinnerlicht hat, gibt es kein Halten mehr und der grobpixelige Indiana-Jones-Verschnitt namens Panama Joe wird ein ums andere Mal in den Untergrund der mexikanischen Pyramide geschickt.

Dort sammelt er Schlüssel, um Türen zu öffnen und weicht dabei Schlangen, Spinnen und springenden Totenköpfen aus oder hüpft auf nur temporär bestehenden Böden über einem Flammenmeer, während er gleichzeitig Diamanten einsammelt. Je tiefer Joe in die Pyramide vordringt, desto schwieriger werden die zu durchquerenden Räume. Am Ende jedes Levels wartet eine Schatzkammer, in der man unter Zeitdruck Unmengen von Diamanten einsammeln kann. Was für ein Spaß!

Platz 08: Microprose Soccer. Fußball darf selbstverständlich nicht fehlen in dieser Auflistung. Aber es muss dabei natürlich das beste Spiel sein, das man auf dem C64 daddeln kann. Das ist eindeutig Microprose Soccer.

Die Spielphysik, die Art und Weise, wie man mit dem Joystick den ballführenden Spieler steuern kann, wie ein Pass zum Mitspieler vonstatten geht und wie dieser dann nahtlos übernimmt, auf das Tor zuläuft und im Finale der angesetzten WM das entscheidende Tor gegen Argentinien einnetzt, wie anno dazumal Mario Götze (naja, fast), das ist große Klasse und macht einfach einen Höllenspaß. Außer den Argentiniern, natürlich.

Platz 07: The Games Series (Summer, Winter, World, California). Oh ja! Das sind Sportspiele, wie wir sie auf dem C64 geliebt haben (und dies noch tun). Summer Games 1 war eine Offenbarung, wir schnöden Sterblichen hatten ja keine Ahnung, dass Derartiges auf dem C64 überhaupt umsetzbar ist.

Der Reiz der "Games"-Serie besteht natürlich im Kampf um Bestzeiten und andere Rekorde. Wer in Summer Games II beim Speerwerfen den richtigen Abwurfwinkel erwischt hat, der weiß, wie faszinierend diese Sportspiele sein können. Gleiches gilt für das Skispringen in Winter Games oder wenn man beim Surfen in California Games auf der Welle endlich diesen komplizierten Sprung hinbekam. Einfach großartig, was Epyx damals auf die Beine gestellt hat!

H.e.r.o.
Foto: Männersache

Platz 06: H.e.r.o. Die vielen Punkte deuten schon darauf hin, dass es sich bei diesem Titel um eine Abkürzung handelt: "Helicopter Rescue Operation" heißt das Spiel ausgeschrieben. Und was für ein phantastisches kleines Actionspiel es ist!

Wie so häufig auf dem C64 sind weder Grafik noch Sound überragend, aber das Spielprizip überzeugt auf ganzer Linie. Einen Jetpackrucksack auf dem Rück macht sich unser H.e.r.o. auf den Weg durch - logisch - immer schwieriger werdende Levels. Dabei muss er allerlei Getier und auch tödlichen Wänden ausweichen und sein Ziel erreichen, bevor ihm der Sauerstoff ausgeht.

Erschwerend kommt hinzu, dass er Wände mit Bomben beseitigen muss, die nicht nur die Wände, sondern auch ihn selbst in die Luft sprengen, wenn zu nah am Sprengkörper steht.

Es ist einfach nicht abzubilden, wieviel Spaß das macht, man muss selbst den Joystick in die Hand nehmen und losfliegen. Wer dabei scheitert, wird sofort noch eine Runde spielen. Und noch eine, und noch eine, und ...

Platz 05: Katakis. Jede Spieleplattform braucht ihren ultimativen Weltraum-Shooter. Für den C64 dürfte das das aus einer deutschen Softwareschmiede stammende "Katakis" sein. Rainow Arts zeichnete für diesen Klassiker verantwortlich, der Sound stammt von Chris Huelsbeck persönlich, einer Art Hans Zimmer des Commodore-Sounds: immer, wenn es episch wird, ist er beteiligt.

Das Spielprinzip ist nicht gerade originell und wurde innerhalb dieser Liste bereits von Zynaps, Nemesis und IO repräsentiert. Auch bei Katakis sidescrolled man ein Raumschiff von links nach rechts und ballert Horden von fiesen Aliens weg, um ab und zu einem Level-Endboss Feuer unterm Hintern zu machen. Und doch macht das bei Katakis einfach am meisten Spaß.

Spätestens, wenn man durch Powerups einen Doppellaser abfeuernden unkaputtbaren Schutzschild vors Raumschiff geschraubt hat und der Firepower Overkill einsetzt, ist es beim Spieler um die bewusste Wahrnehmung der eigenen Umgebung geschehen.

Ach ja: Der Schutzschild kann auch vom Mutterschiff separiert werden und eigenständige Gemetzel unter den Aliens anrichten. Das ist auch gut so, denn bei Katakis muss man die Augen überall gleichzeitig haben, weil die Angreifer in späteren Levels auch von hinten kommen.

Platz 04: Paradroid. Oh, was für eine Offenbarung. Neben dem 891sten Ballerspiel und grottenschlecht umgesetzten Filmadaptionen gibt es sie doch: die fantastischen Spielideen, die ebenso gut umgesetzt sind und einfach jedes ehrliche Spielerherz begeistern müssen. Vom gleichen Macher wie Uridium geht es in Paradroid darum, auf einem Raumschiff durch die Decks zu cruisen und feindliche Roboter auszuschalten.

Klingt doch wieder nur nach einem weiteren Shooter? Falsch! Denn man kann die Gegner auch "übernehmen", indem man ihre neuronale Festplatte anzapft und dort mehr Verknüpfungen hinterlegt wie es der Roboter schafft. Nach einer festgelegten Zeit wird dann einfach nachgezählt. Hat man gewonnen, übernimmt man die Entwicklungsstufe des Roboters und performt sich so langsam nach oben in Richtung Overlord.

Man startet dabei als Device 001 und hat entsprechend wenige Optionen im Kampf der Platinen. Es ist also ratsam, sich bei ersten Übernahme-Versuchen an kleinen Robos zu versuchen, also eher einen 249er herauszufordern statt einen 834er. Damit die Action nicht zu kurz kommt, kann man die Gegner aber tatsächlich auch einfach abknallen.

Ist ein Deck gesäubert, geht sprichwörtlich das Licht aus und man weiß zuverlässig: Hier kriecht nix mehr durch die Gegend und man kann sich mittels hier und da verstreuter Teleporter auf ein anderes Deck beamen.

Aber Achtung: Übernommene Roboter-Einheiten halten nicht ewig und irgendwann muss man entweder ein Heilfeld anzapfen (was zu Punktabzügen führt) oder eine neue Einheit übernehmen. Wehe, wenn man dann als kleines Device an die Big Boys gerät!

Tipp: Folgende Nummern ragen aus der Masse der Roboter heraus: 302er (flink), 476er (erster guter Laser verbaut), 711er/742er (Disruptor-Waffe!), 834er (flink und fette Firepower) und natürlich Mr. Cyborg himself, der 999er.

Platz 03: Wizball. Als dieses Spiel herauskam und die Redaktionen der professionellen Spieletester erreichte, konnte man eine interessante, sich immer wiederholende Reaktion feststellen: die offen zur Schau gestellte Ungläubigkeit, dass ein solches Spiel wirklich aus der spärlichen Hardware eines C64 herausgequetscht werden konnte. Danach folgte dann immer die gleiche Bewertung: 10/10.

Das Spiel zieht aber auch wirklich alle Register. Sowohl Grafik als auch Sound holen wirklich alles aus der Brotkiste heraus und kombinieren es mit einem Spielprinzip, das seinesgleichen sucht. Der Spieler übernimmt eine runde Kugel, die am Anfang noch recht ungelenk durch die Spielwelt hopst. Das ändert sich durch den Abschuss von Gegenern, die hier und da Tokens hinterlassen, die man wiederum gegen Powerups eintauschen kann. Dadurch verbessert sich Manövrierbarkeit und Wehrhaftigkeit der eigenen Spielfigur.

Das wichtigste Powerup aber ist ein kleiner Satellit namens Catelite. Der wird im Zweispieler-Modus von Spieler Zwei übernommen, sitzt nur ein Gamer am Terminal übernimmt dieser sowohl den Wizball als auch Catelite. Das ist am Anfang zugegebenermaßen recht schwierig zu koordinieren, aber auch hier gilt natürlich: Übung macht den Meister.

Einige der Gegner auf die Wizball und Catelite treffen, sind Farbballons, die nach dem Abschuss als Tropfen zu Boden segeln und unbedingt aufgesammelt werden sollten, bevor sie dort ankommen. Denn mit ihnen wird die Spiellandschaft eingefärbt, was das Hauptziel des Games ist.

Klingt nach Kindergarten? Wie ihr meint, aber seid gewarnt: Sobald ihr das Spielprinzip verstanden und ein wenig Übung im Steuern der Figuren habt, wird es euch auch packen. Spätestens, wenn das erste Level komplett eingefärbt ist, werden eure sozialen Kontakte wahrscheinlich derart vernachlässigt, dass selbige kurz davor sind, eine Vermisstenanzeige aufzugeben, denn für euch gibt es keine Umwelt mehr.

Es zählt nur noch Wizball, ihr werdet schon sehen!

Platz 02: Elite. Lieber Spieler. Stell Dir vor, Du besitzt ein Raumschiff, das zurzeit auf dem Planeten Lave geparkt ist. Du hast ein paar Credits, mit denen Du das Schiff volltanken und ein paar Güter einkaufen kannst. Mit denen machst Du dich dann auch den Weg zu anderen Planeten, die andere Preise für Deine geladenen Waren haben.

Was wie eine Wirtchaftssimulation im Weltraum klingt, ist zwar genau das, aber eben auch so unendlich viel mehr, dass eine vollständige Beschreibung des Spiels an dieser Stell unmöglich ist. Nur so viel: Am Anfang ist es mühsam, Profit zu machen, den man aber benötigt, um sein Schiff besser auszurüsten. Wer sich als erste Anschaffung einen Landecomputer gegönnt hat, weiß wovon ich spreche!

Dann können verbesserte Laser und guided missiles folgen, denn zwischen den Planetensprüngen warten auch noch andere Raumschiffe und nicht alle sind harmlose Trader. Es gibt natürlich auch Piraten und die sind zumeist bis an die Zähne bewaffnet. Ach ja: Wer meint, mit Drogen und anderen illegalen items handeln zu wollen, weil die Marge so viel höher ist, dem sei gesagt: Das bekommt die Weltraumpolizei mit. Und die kommt dann mal auf einen Besuch längs und pustet euch aus dem Orbit.

Dann gibt es da noch einsammelbaren Weltraumschrott, Spezialmissionen und eine Art Weltraumparasit, der plötzlich die eigenen Frachträume bevölkert, für Abwechslung ist also gesorgt, was auch daran liegt, dass die Spielwelt für damalige Verhältnisse nahezu unendlich groß ist. Tatsächlich hat es Programmierer David Braben geschafft, über 2.000 einzeln ansteuerbare Planeten in den C64-Speicher zu quetschen, alle mit eigenen Infrakstrukturen und Bewohnern.

Absoluter Wahnsinn! Während heutzutage Spiele, die man sich für 80 Euro und mehr zulegen muss, manchmal in nur wenigen Stunden durchgezockt sind, ist bei Elite Spielspaß für viele Wochen, wenn nicht Monate garantiert, selbst, wenn man nichts anderes mehr macht, als zu spielen.

Natürlich ist diese riesige Welt grafisch simpel dargestellt. Und große Soundwunder darf man auch nicht erwarten, obwohl man gleich zu Beginn des Spiels mit einem catchy tune begrüßt wird und nach Aktivierung des Landecomputers "An der schönen blauen Donau" von Johann Strauß ertönt.

Es bleibt eben ein Spiel auf dem C64. Dafür aber ist es eins der besten, die jemals für ihn programmiert wurden.

Platz 01: The Bard's Tale. Ein Rollenspiel auf Platz 1? Ja. Denn es ist DAS Rollenspiel. Es ist das Spiel, das alles verändert hat. Das uns damals glauben ließ, wir hätten tatsächlich einen fetten Computer zuhause stehen, der in der Lage ist, Unglaubliches zu vollbringen.

The Bard's Tale hat ähnlich wie Wizball und Elite dafür gesorgt, dass man seine Umgebung völlig ausblendete, nur noch Augen für das Spielgeschehen auf dem Bildschirm hatte, nichts mehr aß oder trank, stattdessen in Dungeons vordrang und Karten zeichnete, wie ein Besessener. Ein Hoch auf Karopapier!

Kurz zusammengefasst: The Bard's Tale ist ein Rollenspiel, in dem man sich zu Beginn eine "Party", also eine Gruppe von kühnen, aber zu Beginn noch völlig unterpriveligierten Helden zusammenstellt, mit denen man durch die Stadt Skara Brae zieht und Horden von Orks, Goblins und ähnlichem Viechzeugs meuchelt, um dadurch an Gold und Fundstücke zu gelangen.

Später geht es dann von der Oberfläche in die Dungeons, wo es mehr abzuräumen gibt, aber auch die Gegner viel stärker sind. Hat man genug Erfahrungspunkte gesammelt und Gegenstände gehortet, kann man die Eigenschaften seiner Charaktere hochstufen lassen und die Fundstücke gegen Bares im Shop verkaufen. So verbessert, ist man gerüstet für weitere, noch tiefere Dungeons, die natürlich noch fiesere Kreaturen vorhalten, bis es ganz zum Schluss zu Showdown mit dem Oberschurken kommt.

Das ist es schon. Aber das ist alles so großartig, dass The Bard's Tale ein würdiger Titelträger ist. Die Nachfolger The Bard's Tale II und III spannen dann den Spielgedanken weiter und vergrößern die Spielfläche auf mehrere Städte, beziehungsweise gleich mehrere Dimensionen. Der ultimative Kick ist es aber, in The Bard's Tale I das erste Mal einen Kampf gewonnen zu haben und neben dem Gold erste Items zu finden. Ab diesem Zeitpunkt ist man süchtig. Und kann nicht mehr aufhören, zu spielen.

Insofern muss vor The Bard's Tale fast schon gewarnt werden. Eine würdige Nummer Eins!

Wer die 80er als Kind oder Jugendlicher erlebt hat und nicht ganz und gar in einem Erdloch im Wald gehaust hat, der kennt die gute alte Brotkiste. Gemeint ist der bis heute (!) erfolgreichste Heimcomputer aller Zeiten, der C64 von Commodore. Dieses Gerät war Kult. Man konnte damit eigene Programme schreiben, die weit über "10 PRINT "HALLO"; 20 GOTO 10" hinausgingen, eigene Sprites mit 3D-Effekt entwerfen und natürlich ... spielen. Und wie!

Auch interessant:

Der Autor dieser Zeilen hat beispielsweise ganze Sommerferien bei bestem Wetter mit herunterglassenen Schalousien und knurrendem Magen (Essen? Lenkt nur ab!) wie ein Wahnsinniger versucht, gegen seinen neben ihm hockenden und nicht minder verbissen einen Joystick malträtierenden Schulkameraden den 100-Meter-Lauf bei "Decathlon" zu gewinnen.

Es war eine Frage der Ehre. Dem musste alles untergeordnet werden. Auch Mutterns fast schon verzweifelt klingende Frage, ob wir denn bei dem Sonnenschein nicht mal raus gehen wollten. Nein, wollten wir nicht. Die Daddelkiste hatte uns vollkommen in Beschlag genommen.

Beste C64-Spiele: Viel Schrott & echte Perlen

C64-Startscreen
Die besten C64-Spiele. C64-Startbildschirm Foto: Männersache

Aber welche Spiele haben uns eigentlich wirklich so richtig lange an den Bildschirm gefesselt? Welche haben uns regelrecht umgehauen? Bei welchen blieben nicht nur den Profitestern von Happy Computer die Münder offen stehen, sondern auch uns? Immerhin weiß niemand so genau, wieviele Spiele es für den C64 gab.

Selbst konservative Schätzungen gehen von mindestens 15.000 aus. 95 Prozent davon waren übler Schrott, aber die restlichen 5 Prozent, immerhin noch so etwa 750 Spiele, durchaus brauchbar, viele von ihnen wirklich klasse und eben ein paar Dutzend geradezu phantastisch.

Die besten C64-Spiele aller Zeiten

C64
Commodore 64 Foto: Getty Images / Sascha Steinbach

Diesen Spielen ist die folgende Bildergalerie gewidmet. Natürlich lässt sich über Geschmack immer streiten und selbstverständlich ist die hier präsentierte Auswahl rein subjektiv. Es ist aber auch nicht von der Hand zu weisen, dass beispielsweise "Elite" sowohl technisch als auch vom Spielspaß her einer eilig zusammengeschusterten Vollkatastrophe namens "E.T. the Extra-Terrestrial" um Lichtjahre enteilt ist.

Dennoch wird es wohl nicht gerade wenige 80er-Jahre-Kids geben, die der hier getroffenen Auswahl vehement widersprechen möchten, und sei es vielleicht nur, weil ihr Lieblingsspiel nicht dabei ist. Denn das ist auch eine Erkenntnis in die Jahre gekommener Gamer: Man verehrt und glorifiziert nur die Spiele, die man früher auch tatsächlich selber gezockt hat.

Nun aber zur Bildergalerie. Viel Spaß beim Durchblättern und Schwelgen in der Erinnerung!

Brotkiste in zeitgemäßem Gewand

Übrigens: Wer jetzt erneut auf den Geschmack gekommen ist, auf den Vintage-Zug aufspringen will, aber beim Widerentdecken seiner originalen alten Brotkiste auf dem Dachboden feststellen muss, dass diese mittlerweile zu Staub zerfallen ist, für den ist Rettung in Sicht. Denn es gibt den C64 tatsächlich in alter Optik, aber neuem technischen Gewand. Das Projekt nennt sich "The C64" und hat es bereits seit zwei, drei Jahren vom Projekt zum fertig kaufbaren Produkt geschafft. Das Motto lautet also "Retro statt Vintage".

"The C64" ersetzt dabei die alten neunpoligen Joystick-Ports durch moderne USB 3.0-Schnittstellen, der Grafik-Input wird zeitgemäß via HDMI an den Fernseher geleitet. Selbst der legendäre C64-Soundchip SID wurde gut nachgebaut. Mittlerweile lizenzfreie Spiele findet man als Mini-Download auf diversen Retroseiten. Sie können dann von der Computerfestplatte mittels USB-Stick ganz einfach in den "The C64" gespeist werden und stehen für die nächste Daddel-Session zur Verfügung.

Für den interessierten Nachwuchs gibt es also keine Ausrede mehr, sich nicht mit dem König der Heimcomputergeschichte auseinanderzusetzen und für alle alten Recken, sich Teile ihrer Jugend zurückzuholen sowieso nicht. Also ran ans Gerät, bis die Joysticks glühen!

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