Schuldig gesprochen: 1,8 Millionen Strafe für Boateng
Fußballstar Jérôme Boateng wurde am Donnerstagabend wegen Körperverletzung an seiner Ex-Freundin schuldig gesprochen. Er muss 1,8 Millionen Euro zahlen.
Am Donnerstagabend (10. September 2021) fiel das Urteil gegen den ehemaligen Nationalspieler Jérôme Boateng.
Die Anklage: Er habe seine Ex-Freundin im Urlaub 2018 vor der Kulisse von Palmen und Meer geschlagen, gebissen, angespuckt und heftig beleidigt. Sie zeigte ihn noch im gleichen Jahr an.
Das bestätigte auch eine Freundin, die das Paar begleitete und die Szene mitbekam. Sie habe Angst vor ihm gehabt und einen Freund von Boateng dazugeholt.
Tagesssatz: 30.000 €
Ein Butler des Hotels kehrte die Scherben einer zerbrochenen Laterne auf, die Boateng während der Eskalation auf seine damalige Freundin geworfen haben soll.
Insgesamt wurde der Sportler zu einer Strafe von 1,8 Millionen Euro verurteilt - der höchste Tagessatz von 30.000 € trat bei dem Fußballspieler in Kraft. Die Richterin am Amtsgericht München ging davon aus, dass er dies mit seinem Gehalt durchaus bezahlen könne.
Die beiden führten seit 2007 eine sogenannte "On-off-Beziehung", die die Lebensgefährtin vor Gericht als "toxische Verbindung" bezeichnete. Sie haben zwei Töchter zusammen, die derzeit bei Boateng leben. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig - es kann also sein, dass der Fußballstar Revision einlegt.
Kein Einzelfall
Eine Studie aus dem Jahr 2019 zeigt, dass statistisch gesehen alle 45 Minuten eine Frau in Deutschland unter häuslicher Gewalt leidet, von ihrem Partner also verletzt oder angegriffen wird.
Vier von fünf Opfern von Gewalt sind weiblich. Dem Bundeskriminalamt zufolge sind die Dunkelzahlen, die nicht angezeigten Fälle also, deutlich höher.
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