Sanatorio del Gottardo: Der vielleicht gruseligste Ort Europas
Das Sanatorio del Gottardo am Gotthard in der Schweiz ist der bekannteste und unheimlichste Lost Space des Landes. Das "Geisterhaus der Schweizer Alpen" wurde vor über 100 Jahren erbaut, steht seit 50 Jahren leer und wird unerbittlich von der Natur zurückerobert.
Das herrschaftliche Sanatorium nahm 1905 seinen Betrieb auf. Im Ersten Weltkrieg wurde das Gebäude situationsbedingt zu einem Militärspital umfunktioniert, das hunderte verletzte Soldaten beherbergte.
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Ab den 1920er-Jahren gehört das Sanatorium dem Kanton Tessin und wurde daraufhin zu einer Pflegeeinrichtung für Tuberkulosekranke. Nach dem Rückgang von Lungenkrankheiten schloss das Gebäude 1961 seine Pforten und wird seitdem vorwiegend von Vierbeinern besucht – und das schon seit über 50 Jahren.
Sanatorio del Gottardo: Ein Lost Place in der Schweiz
Das Sanatorio del Gottardo besteht aus einem Hauptgebäude, einem Ärztehaus, einem Waschhaus und insgesamt 76 Krankenzimmern. Es befindet sich in Piotta, einem Dorf im Bezirk Leventina, im Norden des Kantons Tessin.
Viele Gruselgeschichten ranken sich um das Sanatorium, Geister, paranormale Erscheinungen, verrückte Ärzte, die verbotene Experimente an Patienten durchführten. Die Optik und Location des Gebäudes sind prädestiniert für solchen Spuk.
Ein Lost Place, der beliebteste der Schweiz, der immer wieder abenteuerlustige Touristen anlockt, die auf der Suche nach dem Unbekannten, Alten, Verfallenen sind. Nach dem Ende der Zivilisation, die in diesen Ruinen symbolisch repräsentiert wird.
Es gibt viele Begriffe, die das Phänomen beschreiben, verfallene, von der Natur eingenommene Gebäude zu erkunden: Urban Exploration oder Place Hacking. Eine coole Alternative ist Ruin Porn, im Deutschen giebt es den im Vergleich etwas langweiligen Begriff Ruinenlust.
Berichten der schweizerische Zeitung Corriere Del Ticino zufolge ist der schweizerische Lost Place wiederentdeckt worden. Das Sanatorio del Gottardo soll zu einer Akademie für Wintersportler werden. Trotz Baubewilligung hat sich aber noch nicht viel getan.
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