Rassismus: "Uncle Ben's"-Reis ändert Logo
Rassismus ist dieser Tage, zusammen mit dem unvermeidlichen Coronavirus, das Stichwort Nummer eins. Und zieht offensichtlich immer weitere Kreise.
Rassistische Logos?
"Aber es geht doch nur um Reis und Ahornsirup", werden viele rufen. "Und um alltäglichen Rassismus", werden ihnen andere antworten.
Und tatsächlich kommt man nicht drumherum, festzustellen, dass die jeweiligen Logos auf besagten Produkten doch sehr nach "Vom Winde verweht" aussehen.
Eine Frage der Empfindung
Was bei Tante Jemima (übrigens Ahornsirup und in Deutschland nicht erhältlich) noch eher unauffällig daherkommt, wird bei Onkel Ben und seinem Reis dann doch etwas offensichtlich: Der schwarze Anzug, die Fliege – Onkel Ben ist der perfekte Butler.
So what, werden weiterhin etliche Befragte dazu sagen, er hat eben einen Job. Daran ist nichts Falsches. Oder doch? Wahrscheinlich können sich Weiße erst gar nicht in die Problematik hineinversetzen. Die packen den Reis in den Einkaufswagen und denken nicht drüber nach. Müssen sie auch nicht. Aber verboten wäre es eben auch nicht.
Produkte werden weiterentwickelt
Die hinter den jeweiligen Produkten stehenden Unternehmen (PepsiCo bei Aunt Jemima und Mars bei Uncle Ben's) sind jedenfalls sensibilisiert (worden) und wollen nun entsprechend handeln.
Mars spricht davon, seine Marke weiterentwickeln zu wollen, was die blumige Umschreibung dafür ist, dass Rassismus und gute Geschäfte sich gegenseitig ausschließen. Deswegen wird es bald wohl ein neues Logo für die Packung geben und das dürfte dann auch schon die gesamte Weiterentwicklung gewesen sein.
PepsiCo geht noch einen Schritt weiter: Nach 130 Jahren wird nicht nur das Logo, sondern auch der Markenname ausgetauscht. Auch dieses Unternehmen äußert sich zur Debatte und erklärt die Änderungen:
Fazit
Bleibt abzuwarten, welche Unternehmen ihre Logos möglicherweise ebenfalls auf den Prüfstand stellen werden oder gestellt bekommen.
In Deutschland kam es in jüngerer Vergangenheit ebenfalls zu einer solchen Situation, als der Sarotti-Mohr als rassistisch gebrandmarkt wurde. Um das Für und Wider entsponnen sich damals hitzige Diskussionen.