Nicht für Kinder

"Pipi Langstrumpf" sei volksverhetzend - Anzeige bei Polizei

Der Dornröschen-Skandal – wir berichteten – ist nicht die einzige Kindererzählung, die diese Woche für Aufruhr sorgt. Der Grund diesmal: Ein "Pipi Langstrumpf"-Hörspiel, das einigen Eltern derartig missfallen hat, dass sie gar eine Anzeige bei der Polizei aufgegeben haben – wegen Volksverhetzung.

Inger Nilsson als Pippi Langstrumpf
Inger Nilsson als "Pippi Langstrumpf" Foto: JACOB FORSELL/getty images
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Ereignet hat sich dieser zugegeben etwas skurrile Vorfall in der schwedischen Stadt Borås. Während eines Kindergartenausflugs in die örtliche Bibliothek wurde ein Pippi-Hörspiel abgespielt. Das gefiel nicht allen Eltern, denn es handelte sich hierbei um eine alte Version, in der Pippis Vater als "Negerkönig" bezeichnet wird.

Empört durch diesen rassistischen Vorfall, meldeten sich einige Bibliothekbesitzer bei der Polizei. Die Kinder in der Gruppe seien unterschiedlicher ethnischer Herkunft, weswegen das Hörspiel eine Beleidigung sei, berichtet SWR3 und beruft sich auf den Polizeibericht.

Die Leiterin der Kindertagesstätte habe nicht gewusst, dass die Bibliothek für Kinder ungeeignete Hörspiele habe. In der Bibliothek wolle man nun die alten Klassiker aussortieren.

Eine Strafverfolgung werde es trotz der ganzen Aufregung aber nicht geben – das lehnte der zuständige Richter ab.

Die ersten Bücher um Pippi Langstrumpf erschienen 1945. Bereits 2009 strich der Verlag Friedrich Oetinger die Wörter "Neger" und "Zigeuner" aus den Büchern. In neuen Auflagen wird Pippis Vater "Südseekönig" gerufen.