Naturwunder: Mythen, Fakten und Unerklärliches
In der Natur und im Tierreich sind noch zahlreiche offene Fragen von der Wissenschaft zu klären. Auf andere gibt es bereits Antworten, auch wenn sie kaum einer kennt
Ließ der Corona-Lockdown Vögel leiser singen?
Vögel singen in Städten besonders laut, um gegen den Straßenlärm anzukommen. Bei der Erforschung von Singvögeln in San Francisco stellten Wissenschaftler nun Verblüffendes fest: Da der Straßenlärm während des Corona-Lockdowns weniger wurde, konnten auch Singvögel ihre Lautstärke um ein Drittel senken. Gleichzeitig stieg die Reichweite ihres Gesangs um das Doppelte an.
Wieso sind die Exkremente von Seevögeln 400 Millionen Euro wert?
Da Seevogelkot im Vergleich zu anderen Exkrementen einen hohen Anteil an Stickstoff und Phosphor enthält, düngten schon die Inka ihre Felder damit. In Europa ist dieser Dünger in Verbindung mit Kalk als Guano bekannt – und immer noch weit verbreitet. Laut einer brasilianischen Studie liegt der Wert der globalen Guano-Reserven derzeit bei rund 400 Millionen Euro.
Was ist ein "Blanet"?
Seit der Konferenz der Internationalen Astronomischen Union im Jahr 2006 kann ein Himmelskörper nur ein Planet sein, wenn er um einen Stern kreist (und entsprechend dort in der sog. Staubscheibe entstanden ist). Japanische Forscher fanden nun jedoch heraus, dass sich unter bestimmten Umständen auch in dem um schwarze Löcher rotierenden galaktischen Staub Himmelskörper bilden können. Da die offizielle Planeten-Definition diesen Entstehungsort jedoch ausschließt, nannte das Forscherteam seine Entdeckung in Anlehnung an die englische Bezeichnung "Black Holes" "Blaneten".
Wie groß ist der Mount Everest wirklich?
Erosionen oder Erdbeben verändern die Gestalt der Erde kontinuierlich – auch die der scheinbar ewigen Berge. Ein Forscherteam aus China und Nepal bestimmte die seit 70 Jahren gültige Höhe des Mount Everests im Dezember 2020 ausführlich neu: Seither misst der höchste Berg des Planeten offiziell 8.849 Meter, einen Meter mehr als die vorherige, 70 Jahre lang gültige Marke. Die erste im Jahr 1856 ermittelte Höhe lag übrigens noch bei 8.840 Metern.
Macht Pink Aggressiv?
Forscher haben Zwergflamingos bei der gemeinsamen Fütterung beobachtet. Auffällig war, dass Vögel mit einem besonders pinken Federkleid sich aggressiver verhielten. Nach Meinung der Forscher sind die Flamingos aber nicht aggressiver, weil sie pinker sind, sondern sie sind pinker, weil sie aggressiver sind. Die Erklärung: Das pinke Gefieder kommt durch den Farbstoff Karotin zustande, der in den Schalen kleiner Krebstiere steckt. Je gesünder die Vögel, desto aggressiver und dominanter können sie auftreten, um ihr Futter zu behaupten. Je mehr Futter sie durch dieses Verhalten sichern, desto mehr Farbstoffe nehmen sie auf. Besonders niedrig ist die Aggressionsschwelle, wenn der Raum, indem sich die Flamingos aufhalten, sehr klein ist. In Gefangenschaft sollten Zwergflamingos ihr Futter deswegen auf möglichst großen Flächen bekommen. Dann werden die Tiere schön rosa, sind aber trotzdem entspannt.
