Nach Protesten: Verlag zieht "Winnetou"-Bücher zurück
Nach massiven Protesten hat der Ravensburger Verlag zwei "Winnetou"-Bücher vom Markt genommen.
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Nach massiver Kritik an zwei "Winnetou"-Büchern hat der Ravensburger Verlag Konsequenzen gezogen.
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Der Verlag hat nach "vielen negativen Rückmeldungen" zu den beiden Jugendbüchern zum Filmstart von "Der junge Häuptling Winnetou" die Titel jetzt zurückgezogen, wie der Bayerische Rundfunk berichtet.
Ravenburger Verleag zieht "Winnetou"-Bücher zurück
Die Vorwürfe kamen zunächst in erster Linie aus dem Netz, da hieß es unter anderem, dass die Karl-May-Geschichten "kolonialistische" und "rassistische" Vorurteile schüren würden - und dies ein Fall von unerwünschter "kultureller Aneignung" sei.
En detail ging es um zwei Kinderbücher, ein Sticker-Buch und ein Puzzle. Vom Ravensburger Verlag hieß es dazu per Instagram: "Wir haben heute entschieden, die Auslieferung der Titel zu stoppen und sie aus dem Programm zu nehmen. Wir danken Euch für Eure Kritik. Euer Feedback hat uns deutlich gezeigt, dass wir mit den Winnetou-Titeln die Gefühle anderer verletzt haben. Das war nie unsere Absicht und das ist auch nicht mit unseren Ravensburger Werten zu vereinbaren. Wir entschuldigen uns dafür ausdrücklich."
Bei den aktuellen Winnetou-Titeln sei es nicht gelungen, den "richtigen Umgang mit sensiblen Themen" kritisch zu überprüfen, heißt es weiter.
"Die Entscheidung, die Titel zu veröffentlichen, würden wir heute nicht mehr so treffen. Wir haben zum damaligen Zeitpunkt einen Fehler gemacht und wir können euch versichern: Wir lernen daraus!"
Noch vor wenigen wenige Tagen hatte der Ravensburger Verlag die betroffenen Artikel noch mit folgenden Worten beworben: "Die Geschichte dreht sich rund um Winnetou, den Sohn des Häuptlings. Als sein Stamm in Not gerät, muss Winnetou seinen Mut unter Beweis stellen und sich gemeinsam mit seiner Schwester und dem Stadtjungen Tom in ein gefährliches Abenteuer stürzen."
Auch der neue Kino-Kinderfilm "Der junge Häuptling Winnetou" steht mächtig in der Kritik.
Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) hatte den Film als "besonders wertvoll" eingestuft, allerdings gegen den erbitterten Widerstand einiger Jury-Mitglieder.
Dazu hieß es: "Nach Sichtung des Films zeigte sich in der sehr langen Diskussion, dass in der Gesamtbewertung des Films die Jury absolut gespalten war – zwischen vehementer Ablehnung einerseits und großer Zustimmung andererseits. Dies zeigt sich dann auch in der Abstimmung für oder gegen die Erteilung eines Prädikates."
Die "Frankfurter Rundschau" kommentierte zum Filmstart am 11. August 2022 bereits: "Doch wie kann es sein, dass ein Film, der schon in seinem Drehbuch kolonialistische und rassistische Stereotypen transportiert, mit Bundes- und Landesmitteln in Millionenhöhe gefördert wird? Die Verantwortlichen hüllen sich in Schweigen."
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