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Kundenabzocke: "Mogelpackung des Jahres 2021" gewählt!

Die Verbraucherzentrale Hamburg hat wieder einmal abstimmen lassen über die Mogelpackung des Jahres und für 2021 gibt es einen eindeutigen Sieger.

Mogelpackung des Jahres
Die Verbraucher haben abgestimmt: Das ist die Mogelpackung des Jahres Foto: Verbraucherzentrale Hamburg
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Alles wird teurer, die Inflation steht nach wie vor bei über 5 Prozent. Da wird es schon mal eng im Portemonnaie. Umso ärgerlicher, wenn dann auch noch die Mengen, die man für das Mehr an Geld bekommt, schrumpfen.

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Wenn dies dann wenigstens mit offenem Visier geschähe. Aber nein! Heimlich, still und leise werden Portionsgrößen nach unten korrigiert, der Preis für die Produkte aber nach oben. Eine Praxis, die die Verbraucherzentrale Hamburg kritisiert und über die sie, wie jedes Jahr, auch 2021 hat abstimmen lassen.

Weniger Inhalt, höherer Preis
Weniger Inhalt, höherer Preis: Mogelpackung des Jahres Foto: Verbraucherzentrale Hamburg

Preis rauf, Abgabemenge runter

Das Ergebnis für die "Mogelpackung des Jahres 2021" ist dabei besonders eindeutig ausgefallen. Platz 1 konnte mehr als die Hälfte aller abgegebenen Stimmen auf sich vereinen. Klarer "Sieger" ist damit die Paprika-Sauce von Homann.

Nicht nur wurde die Glasgröße von 500 auf 400 Milliliter gesenkt, zeitgleich wurde auch noch der Preis von 0,99 Euro auf 1,49 Euro erhöht. Das macht, wie die Verbraucherzentrale ausgerechnet hat, eine Preissteigerung von satten 88 Prozent.

Die Gewinner der Umfrage
Hall of Shame: Die "Gewinner" der Abstimmung zur "Mogelpackung des Jahres" Foto: Verbraucherzentrale Hamburg

Absurde Begründungsversuche

Kommentieren wollte Homann das auf Anfrage nicht, man spräche nur direkt mit den Kunden. Als eine Kundin dann tatsächlich nachhakte, wurde ihr die erstaunliche Erkenntnis mitgeteilt, dass der Hersteller herausgefunden haben will, dass die verkleinerte Packungsgröße dem Konsumverhalten der Verbraucher entgegenkomme, genauer, dass "die Verbraucher bei Saucen eine Menge von 400 ml der Menge von 500 ml vorziehen".

Eine Erkenntnis, die der Hersteller ziemlich exklusiv besitzen dürfte. Die weiteren Plätze belegen:

  • "KitKat"-Sammelpack von Nestlé: Nur noch vier statt fünf Schokoriegel bei gleichem Preis.

  • "Perpetum" von Bahlsen: Gleicher Preis, aber nur noch 97 statt 130 Gramm. Besonders perfide: Die Packung bleibt gleich groß, aber die Waffelröllchen sind geschrumpft.

  • "Rahm Soße" von Knorr: Gleicher Preis, aber nur noch zwei statt drei Päckchen. Angeblich auf Wunsch der Konsumenten.

  • "Wurzener Waffelblättchen" von Griesson/de Beukelaer: Keine kaschierte Preissteigerung, aber mehr Verpackungsmüll. Inhalt stieg von 100 auf 103 Gramm, jedoch muss sich der Käufer nun durch gleich zwei Plastikbehälter statt wie zuvor nur einen durchkämpfen. Die Wähler straften das als nicht zeitgemäß ab.

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Verbraucherzentrale: Politik versagt

Die Verbraucherzentrale Hamburg kritisiert seit geraumer Zeit das Vorgehen der Hersteller und Händler, ohne jedoch eine Änderung festzustellen und sieht darin auch ein Versagen der Politik: "Die Politik hat immer wieder mehr Klarheit diesbezüglich versprochen, aber nichts gegen die Tricksereien unternommen."

Und auch der Umweltgedanke komme immer noch zu kurz: "Nachhaltigkeit scheint beim Produktmanagement trotz anders lautender Beteuerungen der Hersteller offensichtlich kaum eine Rolle zu spielen."

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