7 Gründe, warum MMA geiler ist als Boxen
Mixed Martial Arts ist auf dem besten Weg, Boxen als populärste Kampfsportart der Welt abzulösen.
Dank des exzellenten Marketings der Ultimate Fighting Championship und polarisierenden Aushängeschildern wie Conor McGregor befindet sich MMA momentan auf dem zwischenzeitlichen Höhepunkt seiner Beliebtheit.
Der UFC um ihren Präsidenten Dana White ist es gelungen, Mixed Martial Arts von seinem einst schmutzigen Image zu befreien und in ein salonfähiges Mainstream-Produkt zu verwandeln.
Das Boxen hingegen steckt in einer waschechten Identitätskrise. Ikonen des Faustkampfes wie Sugar Ray Leonard, Mike Tyson oder auch Evander Holyfield befinden sich längst im Ruhestand.
Die Suche nach neuen Aushängeschildern gestaltet sich schwierig. Unzählige Gürtel bzw. Interimstitel gepaart mit zweifelhaften Kampfurteilen haben den Ruf des Boxsports zuletzt nachhaltig beschädigt.
Doch nicht nur deshalb wenden sich immer mehr desillusionierte Boxfans den gemischten Kampfkünsten zu. Unten findest du sieben Gründe, warum MMA geiler ist als Boxen.
7. Mehr Events, mehr Action, glücklichere Fans
Ob Pay-per-View, Fight Night oder UFC on Fox: Die Ultimate Fighting Championship serviert ihren Fans gefühlt jede Woche ein Event auf dem Silbertablett.
Diese Fülle an Veranstaltungen schafft einen permanenten Hype, dem die gelegentlichen, künstlich aufgeblasenen Box-Highlights relativ wenig entgegenzusetzen haben. Wenig verwunderlich also, dass auch UFC-Konkurrenz-Promotion Bellator MMA auf eine derartige Event-Frequenz setzt.
Apropos konkurrierende Promotions: Zu Rekrutierungszwecken hat die UFC nahezu jeden relevanten MMA-Verband gekauft, um dessen beste Kämpfer in das eigene Fight-Roster aufzunehmen. So eröffnen sich dem Verband diverse Optionen, noch mehr attraktive Events aus der Taufe zu heben.
Diese Flexibilität gepaart mit diversen lukrativen TV-Deals ermöglicht es der Ultimate Fighting Championship die Frequenz seiner Veranstaltungen kontinuierlich steigern zu können. Ein Segen für jeden Kampfsport-Fan, der nicht lange auf taufrische Action warten möchte.
6. Besseres Marketing
Die UFC hat sich im Gegensatz zum gängigen Marketing-Prozedere im Boxen nicht darauf beschränkt, großen Kämpfen bzw. Boxern mithilfe eines flächendeckenden Medien-Bombardements einen kurzlebigen Hype zu verschaffen.
Dana White & Co. ist es vielmehr gelungen, den Sport als Ganzes zu promoten. Mithilfe der TV-Serie "The Ultimate Fighter" - die sich mittlerweile in der 24. Staffel befindet - gewährt die Promotion den Fans Einblicke in das Leben der Kämpfer und verdeutlicht, wie viel harte Arbeit es erfordert, um in MMA nachhaltigen Erfolg zu haben.
Dank dieses brillanten wie simplen Marketing-Moves nimmt die breite Öffentlichkeit Mixed Martial Arts nicht länger als den brutalen Blutsport wahr, als den ihn auch deutsche Mainstream-Medien nur allzu gerne verkauft haben.
5. Interessantere Kämpfe
Die attraktivsten Boxkämpfe bestehen in der Regel aus dem Duell zwischen einem technisch-versierten und einem brutal-schlagstarken Kämpfer. MMA hat deutlich interessantere Matchups zu bieten.
Ringer messen sich mit Kickboxern, Muay-Thai-Spezialisten steigen mit einem Jiu-Jitsu-Black-Belts ins Octagon. Häufig kann keiner der beiden Fighter mit seiner primären Kampfsportart gewinnen, weshalb die sogenannten "Secondary Skills" eine entscheidende Rolle spielen.
Um ein guter Mixed Martial Artist zu werden, muss man schlicht und ergreifend in möglichst allen Kampfsport-Disziplinen gut sein. Für einen MMA-Kämpfer ist es essenziell, ein breit gefächertes Arsenal an Attacken zu besitzen, das ihn zu jedem Zeitpunkt dazu befähigt, ein Match zu drehen.
Und eben diese Variabilität macht es selbst für ausgemachte Experten enorm schwierig, den Ausgang eines Fights zu prognostizieren bzw. in dessen Vorfeld einen klaren Favoriten zu nennen. Ein Phänomen, das im Boxen so nicht zu beobachten ist.
4. Bessere Kämpfer
Boxen erscheint auf den ersten Blick sehr eindimensional, was unseren Respekt vor der Sportart aber keinesfalls schmälern soll. MMA beschränkt sich jedoch nicht auf den Faustkampf, sondern öffnet die Türen für alle Disziplinen des Kampfsports.
Schläge zum Kopf können ein probates Mittel sein, seinen Kontrahenten aber mit Roundhouse-Kicks, Aufgabegriffen und Takedowns zu attackieren, eröffnet zahlreiche Optionen, einen Kampf für sich zu entscheiden. Die Integration von Jiu Jitsu-, Judo- und Muay-Thai-Techniken machen MMA-Kämpfer vielseitiger und folgerichtig gefährlicher als einen orthodoxen Boxer.
Dieses breite Spektrum zu erlernen, erfordert ein Höchstmaß an Blut, Schweiß und Tränen. Und selbst wenn ein Fighter bereits Expertise in ein oder auch zwei Kampfsport-Disziplinen mitbringt, darf er niemals aufhören Weitere zu erlernen, will er langfristig konkurrenzfähig bleiben.
Beim Boxen geht es hingegen in erster Linie um Geschwindigkeit und Härte der Schläge sowie schnelle Meidbewegungen mit dem Oberkörper, was nur eine kleine Facette im Repertoire eines MMA-Fighters darstellt.
Video: 6 männliche UFC-Rekorde von Conor McGregor
3. Realistischere Kämpfe
Natürlich ist Boxen ein interessanter Sport, aber MMA ist eine deutlich realistischere Interpretation des Duells Mann gegen Mann.
Knie, Ellenbogen, Würfe, Griffe und Hammerfäuste werden nicht nur naturgemäß in Straßenkämpfen eingesetzt, sondern zählen zu den elementaren Attacken in MMA.
Nur einen guten Jab oder Konterpunch zu besitzen, reicht in der Regel nicht aus, um einen Mixed-Martial-Arts-Kampf zu gewinnen. Sich hinter seinen Handschuhen zu verstecken, verhindert keinen Niederschlag.
Dieses authentische Kämpfen ist es, was die gemischten Kampfkünste bei seinen Fans so populär macht und von einem klassischen Boxing-Fight unterscheidet.
2. Weniger kontroverse Urteile
Im Boxen enden deutlich zu viele Kämpfe mit kontroversen Entscheidungen der Ring-Offiziellen - besonders in der jüngeren Vergangenheit.
Da MMA-Fights nicht nur per Knockout oder TKO gewonnen werden können, gibt es folgerichtig weniger Kämpfe, die dem Urteil der Punktrichter überlassen werden müssen. Was natürlich nicht heißt, dass MMA-Fights von strittigen Entscheidungen verschont geblieben sind.
Dennoch wird ein hoher Prozentsatz der Kämpfe eindeutig innerhalb des Octagons entschieden. Auch wenn es keinen Knockout oder keine Aufgabe gab, ist es häufig einfach zu bewerten, welcher Kämpfer den "Krieg" für sich entschieden hat.
Da es im Gegensatz zum Boxen keinen Weg gibt, sich durch Clinchen oder das Verstecken hinter der Doppeldeckung in die nächste Runde zu retten, enden MMA-Fights normalerweise kurz nachdem einer der Kämpfer wackelige Knie bekommen hat.
1. Weniger Risiko auf Langzeitschäden
Natürlich müssen die Athleten sowohl im Boxen als auch im MMA damit rechnen, im Laufe ihrer Karriere gesundheitliche Langzeitschäden davon zu tragen. Die Annahme, dass in Mixed Martial Arts ein besonders hohes Risiko besteht, irreparable Kopfverletzungen zu erleiden, ist allerdings ein Ammenmärchen.
Die MMA-Regularien halten die Ringrichter an, den Kampf sofort abzubrechen, wenn einer der Kämpfer zu keiner "intelligenten Verteidigung" mehr fähig ist. Verschanzt sich ein Fighter beispielsweise hinter seiner Doppeldeckung und kassiert zehn Schläge auf eben diese, ohne aktiv auszuweichen, wird der Kampf abgebrochen und zugunsten seines Kontrahenten gewertet
Im Boxen hingegen können sich Kämpfer, die offensichtlich stehend KO sind, durch Klammern oder dem Verstecken hinter ihren Handschuhen vor einem solchen Urteil retten. In der logischen Konsequenz kassieren sie so lange weitere Schläge auf den Kopf, bis ihre Ecke in weiser Voraussicht das Handtuch wirft, der Ringrichter sie für technisch KO erklärt oder sie brutal ausgeknockt werden.
Ein Prozedere, dass die Chance auf Kopfverletzungen mit Langzeitschäden logischerweise signifikant erhöht.