Männerhelden

Was macht Michael Groß heute?

Michael Groß machte in den 80ern seinem Namen alle Ehre, indem er alles in Grund und Boden schwamm und wahrlich ein Großer war. Was macht Michael Groß heute?

Michael Groß im Schwimmbecken, das Victory-Zeichen machend
Victory, schon wieder gewonnen, schon wieder Weltrekord: Michael Groß Foto: Getty Images / COLLS / AFP
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Michael Groß, der Albatros

Michael Groß wird am 17. Juni 1964 in Frankfurt am Main geboren. Aufgrund seines Wuchses von 2,01 Meter Körpergröße und 2,13 Meter Arm-Spannbreite wird ihm von einem französischen Sportreporter der Spitzname "Albatros" verpasst, den wiederum ein deutscher Sport-Reporter - Jörg Wontorra - bei den Olympischen Spielen von Los Angeles 1984 mit seinem Anfeuerungsruf "Flieg, Albatros, flieg...!" endgültig unsterblich macht.

Wegen seines schnellen Wuchses in der Jugendzeit rät dieser seiner Mutter, den Jungen zum Schwimmen zu schicken. Ein guter Rat, wie sich schon sehr bald herausstellen soll. Nicht nur hilft das dem Rücken des großen Kleinen namens Groß, selbiger findet auch Gefallen am Element Wasser und schwimmt bald darauf bei ersten Wettkämpfen mit.

Olympia-Boykott verhindert Gold

Seine Spezialität sind die 100 Meter Schmetterling und 200 Meter Freistil. Bereits mit 16 erfüllt er die Olympia-Norm - blöd nur, dass sich Deutschland dem amerikanischen Boykott der 1980er Olympischen Spiele in Moskau anschließt.

So gewinnt dort der Schwede Pär Arvidsson die 100 Meter Schmetterling in 54,92 Sekunden, während Groß für die gleiche Strecke 54,69 Sekunden benötigt, nur eben nicht bei Olympia in Moskau, sondern in Toronto.

Der Albatros ist nicht aufzuhalten

Dennoch ist Michael Groß nicht aufzuhalten. Nur ein Jahr später ist er schon deutscher Meister über 100 Meter Schmetterling und 200 Meter Freistil und noch mal ein Jahr später etabliert er sich bereits in der Weltspitze, gewinnt bei den Weltmeisterschaften in Guayaquil, Ecuador, über 200 Meter Freistil und 200 Meter Schmetterling.

Es folgen Triumpfe bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles, wo er Gold über 200 Meter Freistil und über 100 Meter Schmetterling (jeweils in Weltrekordzeit), außerdem Silber über 200 Meter Schmetterling und mit der bundesdeutschen 4×200-Meter-Freistilstaffel erringen kann.

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Video: Glutamat

Ein Jahr später räumt er auch bei den Europameisterschaften in Sofia (Bulgarien) ab. Er tritt bei sechs Rennen an und gewinnt alle: 200 Meter Freistil, 100 und 200 Meter Schmetterling und mit allen drei bundesdeutschen Staffeln.

Bildergalerie: Das ist Michael Groß

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Michael Groß
Foto: Getty Images / Mike King
Michael Groß
Michael Groß Foto: Getty Images / Andreas Rentz
Michael Groß
Michael Groß Foto: Getty Images / Hoch Zwei
Michael Groß
Michael Groß Foto: Getty Images / Hoch Zwei
Michael Groß
Michael Groß Foto: Getty Images / Hoch Zwei
Michael Groß
Michael Groß Foto: Getty Images / David Madison
Michael Groß
Michael Groß Foto: Getty Images / David Madison
Michael Groß
Michael Groß Foto: Getty Images / David Madison
Michael Groß
Michael Groß Foto: GettyImages / Christian Augustin
Michael Groß
Michael Groß Foto: Getty Images / David Madison

Rekorde & Ehrungen

Michael Groß geht in seiner Karriere auf Rekordjagd: Er gewinnt insgesamt dreimal Gold bei Olympia, wird fünfmal Weltmeister und dreizehnmal Europameister (als Einzelschwimmer und mit bundesdeutschen Staffeln). Er erschwimmt sich zwölf Welt- und 24 Europarekorde. In einem Jahr hat er vier Weltrekorde gleichzeitig inne - ein Kunststück, das vor ihm nur einem gewissen Mark Spitz gelang.

Die vielen Titel und Rekorde ziehen eine ebenso beeindruckende Ehrungskette nach sich. Er ist Weltschwimmer der Jahre 1983 und 1985 und wird als erster deutscher Sportler viermal Sportler des Jahres (1982, 1983, 1984, 1988) - ein Kunststück, dass nur Boris Becker in gleicher Menge gelang. Von der Vereinigung der europäischen Sportjournalisten (UEPS) wird er 1983 auch noch zu Europas Sportler des Jahres gekürt.

Was macht Michael Groß heute?

Michael Groß (2020)
Seine Frau ist groß, aber Groß ist größer: Das Ehepaar 2020 auf einer Gala Foto: Getty Images / Andreas Rentz

Nach seiner aktiven Schwimmkarriere studiert Michael Groß Germanistik, politische Wissenschaften und Medienwissenschaften, promoviert danach in Philologie. 2003 erteilt ihm die private Universität Frankfurt School of Finance and Management einen Lehrauftrag.

Zwischenzeitlich ist er Mitglied im Vorstand der Stiftung Deutsche Sporthilfe (DSH) und im Präsidium des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) für Deutschland. Von 2003 bis 2005 leitet er außerdem den Wirtschaftsrat der Deutschen Sporthilfe.

Er beginnt, Bücher zu schreiben. 2011 veröffentlicht er das Sachbuch "Siegen kann Jeder", gefolgt von "Selbstcoaching" 2013 und "Handbuch Change-Manager" 2014.

Aktuell ist Groß Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main. Auch besitzt er zurzeit einen Lehrauftrag an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main, wo er Themen wie "Digital Transformation" und "Digital Leadership" vermittelt.