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Livestream vergessen: Lehrer lästern über Schülerin mit Behinderung

Drei Lehrer lästern während eines Online-Infoabends über eine Schülerin mit Behinderung. Eine schaltet aus Versehen das Mikrofon an - und alle hören mit.

Livestream Schule
Drei Lehrerinnen lästern während eines Infoabends - und schalten aus Versehen das Mikrofon an Foto: iStock / Bet_Noire
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Das aus Versehen eingeschaltete Mikrofon ist durch die Corona-Pandemie und die damit verbundene Online-Präsenz schon vielen Menschen zum Verhängnis geworden. Während einer Vorlesung oder eines Meetings laut zu gähnen oder die Worte des Vortragenden abfällig zu kommentieren, führt manchmal zu Lachern, kann aber auch sehr unangenehm sein.

Infoabend mit Folgen

Drei Lehrerinnen ist nun genau das passiert - doch ihre Worte waren weit mehr als ein kleiner Ausrutscher, über den man sich später betreten amüsieren könnte.

Sie unterrichten an der inklusiven St. Andrew's Grundschule in der englischen Stadt Kettering, wo in allen Klassen auch Menschen mit Behinderung lernen. Das Personal hat eine spezielle Ausbildung gemacht, um auf die Bedürfnisse dieser Kinder eingehen zu können.

Bei einem digitalen Infoabend gingen die drei Lehrkräfte davon aus, ungestört zu sein, als sie anfingen, darüber zu sprechen, wie unangenehm es ihnen sei, sich um eine bestimmte Schülerin zu kümmern.

Was sie nicht wussten, ist, dass eine von ihnen unabsichtlich das Mikrofon angeschaltet hatte.

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"Ich kann da nicht einmal hinschauen"

Willow ist gerade mal sechs Jahre alt. Sie kam ganze 16 Wochen zu früh auf die Welt und trägt Trachealkanüle, die ihr beim Atmen helfen. Dabei handelt es sich um einen Luftröhrenschnitt, sodass über den Hals ein Zugang zur Luftröhre entstehen kann.

Die Kanüle, die sie also am Hals trägt, müssen regelmäßig gewechselt werden - wofür auch das Lehrpersonal zuständig ist.

Eine Lehrerin kommentiert, wie schrecklich es sei, die Kanüle auszutauschen. Daraufhin antwortet ihre Kollegin: "Da wird mir ganz mulmig. Ich könnte es nicht tun."

Eine andere sagt: "Ich kann da nicht einmal hinschauen". "Nein, wirklich nicht. Ich weiß, das ist wirklich furchtbar.", sprechen sie weiter. Am Ende des Gesprächs, das live aufgezeichnet und von allen anwesenden Eltern gehört wird, sagte eine, sie sei doch nicht hierher gekommen, um Trachealkanüle zu wechseln.

Lehrkräfte suspendiert

Willows Mutter selbst hat sich den Infoabend nicht live angeschaut. Doch eine Freundin leitete ihr den Link zu dem Gespräch weiter, das später auch auf Facebook hochgeladen und von Tausenden geschaut wurde.

Die Lehrkräfte sind vorerst von ihrem Arbeitsplatz suspendiert und die Schulleitung entschuldigte sich bei den Eltern der Schülerin. Diese nahmen zwar die Entschuldigung der Leitung an, jedoch nicht die der Lehrerinnen - und schalteten einen Anwalt ein.

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