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Klimaretter: Erste deutsche Stadt führt ÖPNV-Flatrate ein

Das Klima muss gerettet, fossile Brennstoffe müssen deshalb massiv eingespart werden. Eine deutsche Stadt zeigt, wie das aussehen könnte.

Reisen mit dem Bus
Reisen mit dem Bus: In Augsburg "kostenlos". Foto: iStock / valentinrussanov
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Flatrate-Reisen

Eine Flatrate für den öffentlichen Nahverkehr bedeutet: Einmal zahlen und dann in jeden Bus, jede Bahn einfach einsteigen, oder sich auch kurz ein Fahrrad oder E-Bike schnappen. Selbst Carsharing ist in diesem Paket mitinbegriffen.

Dieser Traum des umweltbewussten Reisenden wird jetzt in einem Pilotprojekt in der ersten deutschen Großstadt umgesetzt. Die Einwohner von Augsburg nehmen hierbei die Rolle der menschlichen Versuchskaninchen ein.

Zwei Varianten

Die Flatrate ist in zwei unterschiedlichen Paketen buchbar, das kleinere kostet 79 Euro im Monat, das größere 109 Euro.

Jürgen Fergg von den Augsburger Stadtwerken erklärt: "In beiden Paketen kann ich so viel Bus und Straßenbahn fahren, wie ich möchte, und bis zu 30 Minuten mehrmals am Tag ein Leihrad nutzen."

Das Carsharing macht den Preisunterschied zwischen den Paketen aus. Während Augsburger mit dem kleinen Paket monatlich bis zu 15 Stunden oder bis zu 150 gefahrene Kilometer die Autos nutzen können, sind es im großen Paket bis zu 30 Stunden ohne Kilometerbegrenzung.

Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft

Aber da geht noch mehr: Die Stadtwerke Augsburg weisen darauf hin, dass die Busse mit klimaneutralem Bio-Erdgas betrieben werden, die Straßenbahnen mit 100 Prozent Ökostrom.

Mittlerweile nutzen 25.000 Menschen das Abo-System, 2000 Menschen das Carsharing-System, Tendenz steigend.

Finanziert wird die Flatrate durch eben diese steigende Akzeptanz: "Wir können diese Flatrate nur deshalb anbieten, weil wir sowohl den ÖPNV als auch Carsharing und Rad unter einem Dach vereinen", so Fergg.

Die momentan noch existierende Kostenlücke sei akzeptabel, da das Prinzip ÖPNV immer ein Defizitgeschäft sei.

In Augsburg ist man jedenfalls gespannt, wie sehr das Angebot tatsächlich angenommen wird. Sind die Zahlen eindeutig, soll das Flatrate-Prinzip auch auf das Augsburger Umland ausgeweitet werden.