Smartphone lokalisieren

Handy orten: So einfach geht‘s

Ein Handy zu orten ist einfach. Aber warum sollte man es tun? Bei Diebstahl und Verlust hat man einen guten Grund. Wie man dann vorgehen sollte, was man bereits präventiv tun kann und was man besser nicht versucht, haben wir hier zusammengefasst.

Handy orten
Handy orten Foto: Apple / iStock / non-exclusive / (Collage Männersache)
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Unabhängig vom Grund sollte man sich über die Technik und Gesetzeslage im Vorfeld genau informieren.

Das eigene Handy orten mit Mobilfunk, WLAN oder GPS

Bevor man sein eigenes Handy orten kann, beziehungsweise es mit der Möglichkeit versieht, dass es sich selber orten kann, muss es diesbezüglich konfiguriert werden.

Je nach Betriebssystem müssen die Adressen, an die das eigene Smartphone seinen Aufenthaltsort übermittelt, in den Einstellungen des Handys festgelegt werden.

Wer sein Android-Handy mit einem Google-Benutzerkonto verknüpft hat, kann den Standort des eigenen Smartphones im dortigen Android-Gerätemanager auslesen. Apples mobile Geräte iPhone und iPad funken ihren Standort in die iCloud.

Es versteht sich, dass diese Dienste vor Verlust des mobilen Endgeräts eingerichtet werden müssen. Das eigene Handy nutzt drei verschiedene Techniken, um seinen Standort zu bestimmen: Mobilfunkzellen, WLAN und GPS.

In der Großstadt sorgen Mobilfunk und WLAN für eine Standortgenauigkeit von etwa 30 Metern. Auf dem Land kann dieser Wert durchaus ins Bodenlose fallen.

Dann kommt GPS ins Spiel. Das "Global Positioning System" ist weltweit bis auf einen Meter genau. Allerdings nur draußen.

Das eigene Handy orten via Provider oder Websites

Auch der Provider oder Netzbetreiber kann die Position des eigenen Smartphones ermitteln, zumindest ungefähr.

Die Genauigkeit liegt dabei ungefähr auf dem Wert, der auch bei der Bestimmung durch Funkzellen-Abgleich (die sogenannte Triangulation) entsteht.

Vorteil: Der Netzbetreiber hat zumindest noch den letzten bekannten Standort gespeichert, auch wenn das Endgerät selber aus ist.

Der Netzbetreiber benötigt zur Herausgabe dieser Daten das Einverständnis des aktuellen Besitzers des Handys. Im Falle eines Diebstahls ist das natürlich genau die Person, die das Gerät gestohlen hat und die wird ihre Zustimmung sicherlich nicht geben.

Der Netzbetreiber kann sich nur in Ausnahmefällen und dann auch nur mit richterlichem Segen über diese gesetzliche Regelung hinwegsetzen.

Ist die Erlaubnis vom rechtmäßigen Besitzer des Smartphones –  also vor einem potenziellen Diebstahl – erfolgt, kann das mobile Endgerät für die Ortung durch den Netzbetreiber freigeschaltet werden.

Auch hier gilt also: Besser vorbeugen und im Vorfeld einrichten, als nachher im Regen zu stehen.

Ist dies aber geschehen, kann man einen der zahlreichen kostenpflichtigen Dienste, wie zum Beispiel www.handy-ortung.org zum Lokalisieren nutzen.

Das rechnet sich vor allem, wenn man eine solche Dienstleistung dauerhaft in Anspruch nehmen möchte, etwa zum Lokalisieren des Kinder-Handys.

Wer nur eine einmalige Abfrage benötigt, ist mit Diensten wie beispielsweise handyortung.info besser bedient. Dort wird kein Abo fällig und eine einzelne Abfrage kostet 49 Cent.

Fremde Handys orten (per Website)

Es klingt so toll einfach und erscheint so zweckmäßig. Immer und überall über das Netz herausfinden, wo der eigene Nachwuchs / die Freunde / der (doch wohl nicht untreue) Ehepartner steckt.

Einfach eine der zahllosen Seiten im Netz aufrufen, Handynummer eingeben und die Seite sucht den Aufenthaltsort der Zielperson, beziehungsweise den ihres Smartphones.

Soweit die verlockenden Sprüche solcher Seiten. Die Realität sieht anders aus. Zunächst muss darauf hingewiesen werden, dass die Ortung einer Person ohne deren Einverständnis illegal und nur der Polizei vorbehalten ist.

Sollten die angesurften Websites also nicht ohnehin nur betrügerischer Natur sein und schlicht nicht funktionieren, so erhält der Gesuchte eine Nachricht auf sein Display, die er bestätigen muss. Heimliches Überwachen ade.

Diese Seiten versprechen viel und halten nahezu nichts. Was dagegen völlig reibungslos funktioniert, sind die Abbuchungen vom Konto des Nutzers. Denn natürlich bieten jene Seiten ihren "Service" nicht umsonst an. Und die Preise dürften deftig sein, vor allem, wenn man unvorsichtigerweise in eine Abo-Falle getappt ist.

Fazit: Finger weg vom Aufenthaltsort anderer Handy-Besitzer und damit von Websites, die eine derartige Dienstleistung anbieten. Entweder klappt es nicht und man hat etliche Euro aus dem Fenster geschmissen, oder der Überwachte muss seine eigene Überwachung bestätigen.

Und das ist sinnlos.