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Hack des Jahrhunderts: Algerier knackt große Banken und verschenkt 8 Milliarden Euro!

Der seit Jahren gesuchte Hacker Hamza Bendelladj wurde in Thailand festgenommen. Sein Fall ist wirklich außergewöhnlich.

Hamza Bendelladj
Hamza Bendelladj bei seiner Festnahme im Januar 2013 Foto: Getty Iamges/ PORNCHAI KITTIWONGSAKUL
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Hamza Bendelladj gefasst

Seit drei Jahren waren die internationalen Sicherheitsbehörden auf der Suche nach einem Hacker aus Algerien, bevor Hamza Bendelladj 2013 in Thailand verhaftet werden konnte.

Dem damals 24-Jährigen wurde vorgeworfen, Millionen von fremden Bankkonten gestohlen zu haben - einen Teil des Geldes soll er gespendet haben.

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FBI nahm gesuchten Hacker fest

Mit dem Rest des ergaunerten Geldes soll Hamza Bendelladj ein Leben in Saus und Braus geführt haben.

Das FBI bekam einen Tipp und konnte Hamza Bendelladj am 8. Januar 2013 beim Umsteigen auf dem Flughafen der thailändischen Hauptstadt Bangkok festnehmen. Wie die Polizei mitteilte, kam er gerade aus dem Familienurlaub in Malaysia und war auf dem Weg nach Ägypten.

Bilder von der Festnahme zeigen einen lächelnden Hamza Bendelladj und auch die Polizisten scheinen alles andere als angespannt. Die Behörden konfiszierten schließlich zwei Laptops, einen Tablet-Rechner, ein Satellitentelefon und mehrere externe Festplatten des Hackers, wie der Spiegel berichtete.

Robin-Hood-artiger Held oder ein Cyber-Ganove?

Ein Sprecher der thailändische Einwanderungspolizei über Hamza Bendelladj: "Er hat sich mit einer einzigen Transaktion zehn bis 20 Millionen Dollar gesichert. Er ist erster Klasse um die Welt geflogen und lebte im Luxus."

Dem Informatiker wurde am 23. März vor einem US-Gericht in Georgia der Prozess gemacht, weil er mit einem Computervirus Geld von mehr als 200 amerikanischen Banken und Finanzinstituten gestohlen hat. Anschließend soll er angeblich Millionen von Dollar an palästinensische Wohltätigkeitsorganisationen gespendet haben.

Bendelladj hatte sich bereits im Vorfeld des Prozesses schuldig bekannt.

Die Verurteilung

Bendelladj, der angeblich der Miterfinder eines Banking-Trojaners namens SpyEye ist, wurde 2011 von den US-Behörden in Abwesenheit angeklagt. Das Programm - ein Malware-Toolkit, das seinen Popularitätshöhepunkt zwischen 2009 und 2011 erlebte - soll mehr als 1,4 Millionen Computer in den USA und anderswo infiziert haben.

Die Software ermöglichte es Anwendern, Login-Informationen für Online-Finanzkonten zu stehlen, die sie dann plünderten.

Ein US-Gericht in Atlanta verurteilte Bendelladj letztendlich am 20. April 2016 zu 15 Jahren Haft und 3 Jahren Bewährung.