Greta-Tweet aus ICE: Nachspiel für die Deutsche Bahn
Die Deutsche Bahn muss ein unangenehmes Nachspiel bezüglich ihrer Twitter-Einlassung zu einer ICE-Reise der jungen Umweltaktivistin Greta Thunberg befürchten.
Greta-Tweet aus ICE: Nachspiel für die Deutsche Bahn
Musste Greta Thunberg bei ihrer Durchreise in einem deutschen ICE auf dem Boden sitzen oder hat sie bequem in der 1. Klasse Platz genommen? Über diese Frage behagten sich das Transportunternehmen und die "Fridays for Future"-Gründerin Anfang dieser Woche auf Twitter.
Datenschutzbeauftragte ist alarmiert
Gegenüber dem "Tagesspiegel" sagte ein Sprecher der Berliner Datenschutzbeauftragten Maja Smoltczyk: "Wir werden den Sachverhalt zum Anlass nehmen, ein Gespräch mit der Deutschen Bahn über den Umgang mit Fahrgastrechten in Bezug auf personenbezogene Reisedaten zu führen."
Hintergrund: Die Bahn hatte in einer Pressemitteilung "verraten", dass Thunberg zwischen Kassel und Hamburg vom Zugteam betreut worden sei und Mitreisende Thunbergs bereits ab Frankfurt am Main in der 1. Klasse Platz genommen hatten.
Somit hat die Bahn Details zur Reise der 16-jährigen Umweltaktivistin öffentlich gemacht hat, die Thunberg selbst nicht mitgeteilt hat.
Nach Ansichtder Berliner Datenschutzbeauftragten gilt die öffentliche Mitteilung als Datenverarbeitung im Sinne der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Diese ist allerdings nur zulässig, wenn sie "zur Wahrung der berechtigten Interessen des Verantwortlichen oder eines Dritten erforderlich“ ist und zeitgleich nicht "Interessen oder Grundrechte und Grundfreiheiten der betroffenen Person, die den Schutz personenbezogener Daten erfordern, überwiegen ... Insbesondere dann, wenn es sich bei der betroffenen Person um ein Kind handelt.“