Gericht bestätigt Veganismus als Glaubensrichtung
Es ist die eine Sache, bei der Ernährung bewusst auf tierische Produkte zu verzichten. Eine andere ist es, daraus gleich eine ganze Glaubensrichtung zu machen. Jetzt ist es trotzdem passiert.
Richter schafft Präzedenzfall
Die Briten. Natürlich. Der Brexit scheint ihnen nicht zu reichen, jetzt müssen sie auch ganz nebenbei noch eine neue Religion gründen. Was ist passiert?
Ein britischer Arbeitnehmer hat erfolgreich vor Gericht dafür geklagt, dass Veganismus, also die fleischlose Ernährung, bei der zusätzliche auch noch auf alle anderen tierischen Produkte verzichtet wird, nicht nur eine Lebenseinstellung, sondern auch eine Religion sein kann.
Lebenseinstellung wird Religion
Nun benehmen sich ohnehin viele Veganer so, als wäre ihre Lebenseinstellung schon lange auch eine spirituelle Sache, aber nach dem Beschluss eines Gerichts in Norwich haben sie es jetzt auch schriftlich: Ja, es ist tatsächlich eine Religion.
Offiziell hat Veganismus nach jenem Urteil den Status einer philosophischen Weltanschauung, die ebenso wie andere Glaubensrichtungen hochoffiziell durch das Diskriminierungsverbot geschützt ist.
Rauswurf nicht rechtens?
Damit kann sich nun auch der Kläger, der 55-jähriger Arbeitnehmer Jordi Casamitjana, auf jenes Verbot stützen. Ob seine Entlassung bei der Tierschutzorganisation League Against Cruel Sports damit rückgängig gemacht wird, steht indes noch nicht fest.
Casamitjana wurde gefeuert, nachdem er den Rentenfonds seines Arbeitgebers kritisiert hatte. Seiner Ansicht nach investiert die League Against Cruel Sports für diesen auch in Unternehmen, die in Tierversuche verwickelt sind.