Gab es wirklich schon früher einen vom Menschen gemachten Klimawandel?
Sie kosteten unzählige Menschenleben, sie stürzten Weltreiche, sie beeinflussen unser Leben bis heute - und doch sind viele Katastrophen der Öffentlichkeit gar nicht bekannt. wdw über einige der unbemerkten Störfälle der Weltgeschichte.
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Gab es schon früher einen vom Menschen gemachten Klimawandel?
John Lloyd Stephens ist schmutzig und verschwitzt. In den letzten Tagen hat er kaum geschlafen. Er ist im Entdeckerfieber. Während einer Expedition stößt er 1839 im Dschungel Mexikos auf eine Pyramide.
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Daneben ein Aquädukt und ein mit Schrift verzierter Tempel. Eindeutig das Werk einer Hochkultur - und seit Jahrhunderten unberührt. Stephens ist US-Botschafter und kennt das Land. Die meisten Eingeborenen leben in einfachen Verhältnissen und sind Analphabeten.
Wer also waren die Erbauer - und wohin sind sie verschwunden? Was Stephens nicht ahnt: Die Ruinen sind die Spuren der ersten von Menschen gemachten Klima-Katastrophe ...
Als die Maya-Kultur im 9. Jahrhundert innerhalb von Jahrzehnten verschwindet, hat sie 3000 Jahre existiert. Den Höhepunkt erreicht sie im 6. und 7. Jahrhundert. Doch 200 Jahre später verändert sich das Klima - eine Trockenphase beginnt.
Hochkulturen als Opfer selbstverschuldeter Klima-Änderungen
Manchmal regnet es über Jahre kaum. Die Folge: Ernteausfälle, Hunger und Konflikte. Das Reich der Maya erstreckt sich zu dieser Zeit über eine Fläche, so groß wie die Bundesrepublik Deutschland. Die Menschen wohnen in Metropolen mit bis zu 50 000 Einwohnern.
Um den Nahrungsmangel auszugleichen, tun die Maya das, was Zivilisationen von jeher tun: Wälder roden, Anbauflächen vergrößern und deren Erträge steigern. Doch genau das ist ein klimatischer Brandbeschleuniger.
Das Problem: Durch die Intensivierung der Landwirtschaft ist der Boden ausgelaugt. Zudem reflektieren die gerodeten Flächen mehr Sonnenlicht. Ein Dominoeffekt, der ausreicht, um das empfindliche Klima aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Tom Sever - einziger Archäologe bei der NASA - erklärt: "Durch den Kahlschlag stiegen die Temperaturen um bis zu fünf Grad - der Niederschlag ging im gleichem Zeitraum um ein Drittel zurück."
Die Konsequenz: eine hundertjährige Superdürre. Und die führt zu Hungersnöten und zu politischen Unruhen. Die Bevölkerungszahl sinkt rapide - Metropolen werden zu Geisterstädten.
Am Ende löscht der hausgemachte Klima-Crash eine hochentwickelte Kultur mit Schriftsprache, Mathematik und Ingenieurskunst aus. Die Spur der Maya verliert sich - bis zu jenem Tag, an dem John Stephens damit beginnt, ihre Städte wieder auszugraben.
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