Politik

Heiztemperatur vorschreiben: "Grüne" prüfen umstrittenes Modell

Die "Grünen" sprechen sich vehement fürs Energiesparen aus - und prüfen in diesem Zusammenhang nun auch das "Schweden-Modell".

Robert Habeck
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck Foto: IMAGO / Chris Emil Janßen
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Spätestens seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine ist das Thema "Energie" endgültig ins Bewusstsein der meisten Menschen in Deutschland durchgedrungen.

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Nun könnte es auch hierzulande dazu kommen, dass den Bürger:innen vonseiten der Politik bald vorgegeben wird, wie man beispielsweise zu heizen hat, berichtet Business Insider.

Hammer-Plan: Grüne wollen Heiztemperatur vorschreiben

Im "Arbeitsplan Energieeffizienz" von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Die Grünen) heißt es: "Der günstigste und effizienteste Beitrag zu mehr Unabhängigkeit ist weniger Energieverbrauch“.

Energiesparen sei demnach ein "gemeinsames, nationales Projekt", so Habeck. Deswegen prüft sein Ministerium aktuell auch das sogenannte "Schweden-Modell".

Dieses beschäftigt sich in erster Linie mit Einsparungspotenzialen in privaten Haushalten.

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Das besagte "Schweden-Modell" wird in dem skandinavischen Land bei öffentlichen Wohnungsunternehmen angewendet. Es sieht vor, dass in Mietverträgen ein Teil der Heizkosten bereits inklusive ist. Dabei ist beispielsweise die Heiztemperatur schon mit etwa 21 Grad festgeschrieben.

Hält sich der Mieter an diese Vorgabe, fallen für ihn keine Extrakosten an. Wenn er Energie einspart, bekommt er zudem Geld zurück.

Ziel ist es auch, die Vermieter damit zu ködern, ihre Gebäude besser zu dämmen und moderne Heizungen einzubauen.

Seit dem Jahr 2000 kommt dieses System in Schweden zur Anwendung. Das Ergebnis: Die Emissionen der dortigen Haushalte sind um 95 Prozent gesunken.

Aus Habecks Ministerium heißt es: "Bisher tragen Mieterinnen und Mieter diese Kosten alleine. Künftig soll gelten: Je schlechter die Energiebilanz eines Gebäudes, desto mehr zahlen die Vermieter."

Das "Schweden-Modell" soll nun genau unter die Lupe genommen werden, um eine mögliche Anwendung in Deutschland hinsichtlich der Machbarkeit zu überprüfen.

Kritiker des "Schweden-Modells" bemängeln, dass in Schweden zumeist nicht der Energieverbrauch, sondern die mittlere Raumtemperatur bei der Messung herangezogen wird. Backöfen, Sonneneinstrahlung oder häufiges Lüften kann die Raumtemperatur jedoch verändern und über den wahren Energieverbrauch hinwegtäuschen.

Zudem nehmen Menschen Raumtemperaturen unterschiedlich wahr, der eine friert bei 21 Grad, der andere schwitzt. Deswegen haben sich viele Menschen in Schweden beispielsweise elektrische Heizlüfter zugelegt – die wiederum völlig ineffizient heizen.

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