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Die Magellan-Lüge: Wer war wirklich der erste Weltumsegler?

Noch vor wenigen Jahrhunderten war die Erde ein Ort, über den die Menschen nicht viel mehr wussten als wir heute über den Mars.

Magellan auf dem Weg, die Welt zu umrunden
Magellan auf dem Weg, die Welt zu umrunden Foto: Getty Images / Hulton Archive
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Der Tod des Ferdinand Magellan

Um das zu ändern, zogen wagemutige Entdecker los, segelten hinter den Horizont, wanderten bis ins dunkle Herz der Kontinente oder drangen in die tiefsten Dschungel ein. Manche kehrten als Helden zurück – doch viele andere sah man nie wieder.

Es ist sein letztes Opfer: Knietief im Wasser stehend, wehrt der Kapitän die Übermacht der philippinischen Krieger ab – zumindest, bis sich der Rest seiner Männer an Bord der Schiffe retten kann. Dann bricht er am Ufer zusammen, die Lanzen der Einheimischen durchbohren ihn.

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Ferdinand Magellan, der große Entdecker, stirbt am Ufer der Insel Mactan am 27. April 1521. Sein Andenken allerdings lebt weiter, er gilt als erster Mensch, der die Welt umsegelt hat. Zumindest im übertragenen Sinne, schließlich ist der Portugiese, der unter spanischer Flagge gesegelt ist, auf halber Strecke getötet worden. Also, wer ist dieser erste Weltumsegler?

Ziel: Indonesien

Rückblick: Am 20. September 1519 bricht Ferdinand Magellan mit fünf Schiffen und 236 Mann von Spanien Richtung Westen auf. Er hofft, auf dieser Route schneller zu den lukrativen Gewürzinseln in Indonesien zu gelangen.

An Bord ist auch der Sklave Enrique Melaka, den Magellan als Dolmetscher mitbringt – und den er so sehr schätzt, dass er ihm in seinem Testament die Freiheit im Falle seines Todes verspricht. Doch die Expedition steht zunächst unter keinem guten Stern.

Schwere Winterstürme verlangsamen die Flotte auf dem Atlantik. Magellan muss eine Meuterei niederschlagen, verliert zwei Schiffe. Als erster Europäer umsegelt er aber schließlich Ende 1520 die Südspitze von Südamerika – die Meerenge heißt heute Magellanstraße – und er gibt dem Pazifischen Ozean seinen Namen: „ruhiges Meer“.

99 Tage sind die drei Schiffe auf dem Pazifik unterwegs, mehr als ein Dutzend Männer sterben an Skorbut, weil frische Lebensmittel fehlen. Im März 1521 erreichen sie als erste Europäer die Philippinen.

Übergelaufen

Auf der Insel Cebu werden sie sogleich in einen Stammeskonflikt hineingezogen. Magellan verspricht dem Fürsten von Cebu Hilfe und greift die Einwohner der Insel Mactan an. Doch die Spanier sind selbst mit ihren modernen Waffen hoffnungslos unterlegen – Magellan bezahlt diesen Fehler mit seinem Leben.

Weil seinem Sklaven Enrique die im Testament versprochene Freiheit vom neuen Oberkapitän verweigert wird, verbündet der sich mit den Philippinos und lockt die Expedition in eine Falle. Nur mit Mühe und Not können die Seeleute entkommen. Von Enrique Melaka verliert sich hier jede Spur. Und sollte er die letzten 1000 Kilometer zu seiner Heimat hinter sich gebracht haben, wäre der Sklave tatsächlich der erste Mensch, der die Welt umsegelt hat.

Doch weil es dafür keinen Beweis gibt, gelten die Überlebenden der Magellan-Expedition als erste Weltentdecker, als sie am 6. September 1522 nach Spanien zurückkehren – es sind nur 18 Männer von ursprünglich 237.

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