E-Transporter im Winter nicht zu gebrauchen: Post fährt wieder Diesel
Die gelben Elektrofahrzeuge der Post sind aus dem Stadtbild größerer Metropolen nicht mehr wegzudenken. Aber wie sieht es eigentlich in der Provinz aus?
Mit viel TamTam kündigte die Deutsche Post beizeiten den Umbau ihrer Fahrzeugflotte in Richtung Elektromobilität an. "Streetscooter" genannte Elektromobile sollten zukünftig die Paketflut durch Deutschland zu ihren Empfängern manövrieren.
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Nun, zumindest im Berchtesgardener Talkessel wird daraus nichts, wie der Berchtesgadener Anzeiger berichtet. Obwohl gleich 68 Fahrzeuge für diese Region in den Einsatz beordert wurden, macht die Post jetzt einen Rückzieher. Grund: Praxistest nicht bestanden.
Gewogen und für zu leicht befunden
Die nur mit 41 PS ausgestatteten E-Fahrzeuge waren den harschen klimatischen Bedingungen dieser spezifischen Region nicht gewachsen. Wie sich herausstellte, fingen die Fahrzeuge bei stärkeren Steigungen, insbesondere bei Schnee auf der Straße, an, sich instabil zu verhalten.
"Im Praxisbetrieb hat sich herausgestellt, dass die Fahrzeuge bei stärkeren Steigungen, insbesondere bei Schneefahrbahn, nicht optimal sind", so ein Unternehmenssprecher. Ein Postmitarbeiter bestätigt: "Die Fahrzeuge sind zu leicht, fahren sich bei Schnee schwammig."
Grundsätzliche Umstellung bleibt
Jetzt übernehmen wieder die Verbrenner. Das gelte aber nur für den Raum Berchtesgaden, in Traunstein etwa seien nach wie vor die Streetscooter im Einsatz.
Diese Schnee-Untauglichkeit bei Gefälle ist ein weiterer Punkt auf der nicht eben kurzen Liste der Konstruktionsmängel des Post-Öko-Transporters. Darüber hinaus haben sie eine (zu) geringe Reichweite, die Fahrerkabine wird nicht warm genug, es sei denn sie brennt, denn auch das ist schon vorgekommen. Selbst bei den Kernkompetenzen hakt es. So beschweren sich viele Fahrer über eine zu geringe Zuladekapazität und insgesamt fährt die Post hohe finanzielle Verluste mit ihren E-Scootern ein.
Die Pläne der Post sehen trotzdem vor, dass bis 2030 60 Prozent der Lieferfahrzeuge für die letzte Meile elektrisch angetrieben werden sollen. Das wären immerhin 80.000 insgesamt. Die grundsätzliche Elektro-Offensive wird also trotz allem nicht infrage gestellt.
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