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Bundesweit: Wer zu lange bei Lidl parkt, wird abgeschleppt

Discounter sind klasse: Sie schonen die Geldbörse, es gibt sie fast an jeder Ecke und auch in der engsten Großstadt stellen sie genug Parkfläche zur Verfügung. Aber Vorsicht, zukünftig kann es richtig teuer werden.

Lidl-Parkplatz
Wer zu lange bei Lidl parkt, wird abgeschleppt. Foto: iStock / theasis
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Wer zu lange parkt, wird abgeschleppt

Die Kunden lieben Discounter auch dafür: viele Parkplätze. Was nützt einem der beste Supermarkt, wenn man seinen tonnenschweren SUV nicht drei Zentimeter vor dem Eingang abstellen kann?

Bisher war das alles kein Problem, aber zumindest Wettbewerber Lidl zieht jetzt die Zügel an. Das Parken ist auf maximal eine Stunde begrenzt, danach hat man ein Knöllchen hinter dem Scheibenwischer.

Die Kosten

Das kostet dann die Summe X, die von Markt zu Markt differieren kann. Rechnen sollte man mit einer Summe zwischen 10 und 30 Euro.

Stellt man das Auto deutlich länger als die eine Stunde ab, kann sogar die Abschleppung drohen. Wer sein Auto den ganzen Tag bei Lidl parkt, legt es auf jeden Fall genau darauf an.

Sein abgeschlepptes Auto darf man dann aus dem sogenannten Auto-Knast auslösen. Das ganze gegen Summen, die die Ersparnis des Discounter-Einkaufs um ein Vielfaches ausgleichen, oft weit jenseits der 300-Euro-Grenze.

Wächter des Parkraums

Kontrolliert wird die gesamte Parkfläche von Dienstleistern wie "Parkraum Service" oder "ParkWatch", die bekannt dafür sind, nicht zimperlich mit Supermarkt-Kunden umzugehen.

Und auch in Sachen Transparenz hinterlassen diese Wächter einen eher zwielichtigen Eindruck: Einen Online-Auftritt sucht man jeweils vergebens.

Eine Handhabe gegen Wucher-Knöllchen hat Lidl nicht mehr – die Parkflächen sind in sieben von zehn Fällen direkt an die Parkwächter-Firmen verpachtet. Tendenz steigend.

Das will der Discounter auch gar nicht – verdient er doch auf diese Weise doppelt und dreifach am Kunden: Erstens durch den Einkauf, zweitens durch die Pachtgebühr, drittens ist der Discounter auch noch an den Einnahmen durch die Knöllchen prozentual beteiligt.

Lidl steht mit dieser Praxis nicht alleine da. Auch Aldi, Netto und Penny setzen auf die Dienste externer Parkraum-Überwacher.

Der Auslöser

Auslöser dieser Maßnahmen waren gar nicht die Kunden der Discounter, sondern Personen, die den Markt-Parkplatz für ihre eigenen Autos als Dauerparkplatz missbrauchten.

In einer Münchener Filiale wunderten sich demnach die Kunden, dass sie nur schwer einen freien Stellplatz fanden, obwohl der Markt wenig besucht war.

Es stellte sich heraus, dass Arbeitnehmer eines angrenzenden Unternehmens mit ihren Autos den ganzen Tag die Discounter-Parkplätze blockierten. Nachdem damit begonnen wurde, Knöllchen dafür auszustellen, löste sich das Problem in Wohlgefallen auf.

Das sagt Lidl dazu

Die Pressestelle des Discounters äußert sich zu der Situation wie folgt: "Erfahrungsgemäß benötigen unsere Kunden deutlich weniger als eine Stunde, sodass die kostenlose Parkdauer ausreichend Zeit zum Einkaufen bietet."

Wer also als Kunde mit PKW ein Knöllchen vermeiden will, muss zukünftig unbedingt eine Parkscheibe zum Einsatz bringen. Und darauf achten, dass der Einkauf nicht länger als eine Stunde dauert.

Und wenn man im Eifer des Gefechts vergisst, die Parkscheibe zu hinterlegen? Reicht der Kassenbon als Beleg für eine potenzielle Stornierung? Eher nicht. Die Mitarbeiter der Parkraum-Überwachung sind angeblich nicht in der Lage, Stornierungen vorzunehmen.

Ein Schelm, wer schlechtes dabei denkt.

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