Debatte um "Winnetou"-Filme: MDR überrascht mit Neuerung
In die hitzige Debatte um Karl May, Winnetou-Filme und kulturelle Aneignung kommt neue Bewegung, diesmal vom MDR. Es ist ein klares: "Ja, aber...".
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Wo positioniert man sich als Sendeanstalt, wenn man alte Schinken im Programm hat, die nach heutiger Ansicht nicht woke genug sind? Die ARD ist im Prinzip fein raus: Ihre Sendelizenzen für die Karl-May.Filme der 60er-Jahre sind ausgelaufen und werden aktuell nicht erneuert. Problem gelöst? Das ZDF sagt: Wir haben die Lizenzen und deswegen werden wir die Filme auch irgendwann wieder zeigen.
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Der RBB hat gerade ganz andere Probleme und so ist es, wie ntv.de berichtet, der MDR, der eine neue Variante im Umgang mit Filmen, die amerikanische Ureinwohner und deren Lebensweise, wie sie von Karl May interpretiert wurde, zum Inhalt haben, ins Spiel bringt. Was für ein Satz.
Ausstrahlung ja, aber mit Hinweisen
Anstatt die Filme einerseits komplett aus dem Programm zu streichen, oder sie andererseits einfach stumpf zu zeigen, frei nach dem Motto "War was?", wählt der MDR die goldene (?) Mitte und will die Filme zwar weiterhin zeigen, sie aber mit Kommentaren begleiten, die darauf hinweisen, wenn im Filme vermeintlich rassistische Stereotype gezeigt werden.
Dies soll entweder über Hinweise im Vorfeld der Ausstrahlung passieren oder auch über Texttafeln passieren. So soll es auch weiterhin möglich sein, alte Defa-Produktionen zu zeigen. Ein Sprecher des Senders teilt dazu mit: "Wichtig dabei ist aus unserer Sicht jedoch auch eine begleitende Berichterstattung und zeitgemäße Einordnung".
Ein Beispiel, das Schule macht?
Ob der MDR mit einer solchen Vorgehensweise diejenigen befrieden kann, die gerade gegen die Karl-May-Verfilmungen Sturm laufen und es bereits geschafft haben, dass ein angesehener Verlag Bücher und Spielzeuge, die den Kinderfilm "Der junge Häuptling Winnetou" begleiten sollten, aus seinem Programm genommen hat, wir berichteten, bleibt abzuwarten.
Wenn der Sender damit jedoch unter Umständen tatsächlich den goldenen Mittelweg trifft, mit dem alle Parteien gut leben können, dürfte sie Schule machen und es wäre dann spannend zu sehen, auf welche älteren Produktionen sie zukünftig noch angewandt wird.
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