David Berkowitz: "Son of Sam" ist der Killer von New York
David Berkowitz wird im New York der 70er als "The 44 Caliber Killer" gesucht, verpasst sich selbst aber den Spitznamen Son of Sam. Was den Serienmörder so einzigartig macht: seine Vorliebe für brünette Frauen.
David Berkowitz: Spitzname "Son of Sam"
David Berkowitz sitzt als Son of Sam eine sechsfache lebenslange Haftstrafe im Hochsicherheitsgefängnis Shawangunk im US-Bundesstaat New York ab. Zahlreiche Begnadigungsgesuche wurden über die Jahre abgelehnt, der letzte im Jahr 2006.
Denn der Mann, der als "The 44 Caliber Killer" ganz New York City in Angst und Schrecken versetzte und als Son of Sam in die Geschichte der brutalsten Serienmörder eingeht, soll nie wieder auf freien Fuß kommen.
Am 26. Juli 1976 schießt David Berkowitz aus heiterem Himmel auf die 18-jährige Donna Lauria und ihre 19-jährige Freundin Jody Valenti, die in ihrem geparkten Auto sitzen und sich unterhalten. Lauria ist umgehend tot, Jody überlebt schwerverletzt und kann später eine erste Täterbeschreibung zur Protokoll geben.
Weil der Täter eine Waffe mit einem 44er Kaliber benutzt, wird er von der Presse fortan der "The 44 Caliber Killer" genannt.
Lange Zeit gilt dieser Angriff als erste Tat des Son of Sam. Nach seiner Verhaftung allerdings wird David Berkowitz damit prahlen, schon im Dezember 1975 auf zwei Frauen losgegangen zu sein – dabei allerdings mit einem Messer, nicht mit einer 44er.
Wie im Fall von Donna Lauria und Jody Valenti überlebte eines der Opfer, während das andere starb.
Während seines Blutrauschs vom 29. Juli 1976 bis zum 31. Juli 1977 tötet der "The 44 Caliber Killer" sechs Menschen und verletzt sieben weitere – stets benutzt er dabei seine Schusswaffe.
Neben seinen Opfern lässt er Briefe zurück, in denen er sich nicht nur selbst den Namen Son of Sam gibt, sondern sich auch über die ermittelnde Polizei lustig macht und immer wieder neue Morde androht.
David Berkowitz: Opfer
Was die Bevölkerung von New York City so verängstigt: Der Son of Sam hat eine eindeutige Vorliebe für Frauen mit längeren, brünetten Haaren. Zahlreiche New Yorkerinnen lassen sich daraufhin die Haare schneiden oder färben – Panik beherrscht den Big Apple.
Anders als die beiden Serienmörder Gary Ridgway und Jeffrey Dahmer vergeht sich David Berkowitz allerdings nie an den Leichen seiner Opfer.
Seine brutale Vorgehensweise sorgt dennoch für Angst und Schrecken: Scheinbar wahllos schießt er auf Paare in Autos oder auf offener Straße.
"Son of Sam": Festnahme
Nachdem die Polizei monatelang im Dunkeln tappt und den so genannten "Summer of Sam" einfach nicht beenden kann, bringt ein Zufall den skrupellosen Serienmörder zu Fall.
Kurz bevor David Berkowitz am 31. Juli 1977 in Bath Beach, Brooklyn, New York City auf Stacy Moskowitz (20) und Robert Violante (20) schießt – wobei Robert überlebt und Stacy stirbt – geht Cacilia Davis in der Nähe mit ihrem Hund spazieren.
Zunächst beobachtet sie einen Polizisten, der falsch geparkte Autos aufschreibt. Kurz darauf fällt ihr nicht weit entfernt ein unheimlicher Mann auf, der sie anzustarren scheint: David Berkowitz!
Obwohl Cacilia Davis natürlich nicht weiß, dass sie dem Son of Sam praktisch gegenüber steht, flieht sie zurück in ihre Wohnung. Als sie die tödlichen Schüsse auf Stacy und Robert von dort aus hört, ruft sie sofort die Polizei und meldet ihre Beobachtung.
Und tatsächlich: Berkowitz' Auto ist eines von jenen, die der Polizist zuvor als Falschparker aufgeschrieben hatte. So kommt der Serienmörder auf das Radar der Polizei.
Am 10. August 1977 stellt Detective John Falotico den mutmaßlichen Serienmörder in seinem Auto. Der Legende nach habe David Berkowitz breit gegrinst und zu dem Polizisten gesagt: "Jetzt haben Sie mich. Wie kommt es, dass Sie so lange gebraucht haben?"
Seit seiner Verurteilung im Mai 1978 sitzt David Berkowitz hinter Gittern. Dabei scheint er einen beinahe schon unheimlichen Wandel durchgemacht zu haben.
Schockierte er bei seinem Geständnis und später auch im Gerichtsprozess immer wieder mit Aussagen, er folge einem satanistischen Kult, so hat er inzwischen zu Gott gefunden und bietet in dem Gefängnis, in dem er momentan sitzt, sogar Seelsorge an.
Während des Prozesses fiel der Son of Sam grundsätzlich durch sein verstörendes Verhalten auf. Einmal versuchte er, mitten in der Verhandlung aus einem Fenster im siebten Stock zu springen. Ein anderes Mal grölte er im Saal "Stacy Moskowitz war eine Hure!" und "Ich würde sie wieder töten! Ich würde sie alle wieder töten!"
In einem Interview 2017 sagte der Serienmörder über seinen Blutrausch in den 70ern: "Soweit es mich betrifft, war ich das nicht. Ich hasse den Namen, diesen Spitzenamen Son of Sam. Das war ein Dämon."
Eine zufriedenstellende Erklärung, warum er sich selbst Son of Sam genannt hatte, lieferte David Berkowitz nie. Einmal gab er zu Protokoll, sein Nachbar Sam Carr habe einen Hund gehabt, der ihm, David Berkowitz, befohlen habe zu töten. Deswegen habe er sich Son of Sam genannt. Später tat er diese Aussage aber als Lüge ab.
Als gläubiger Christ soll er sich selbst inzwischen den Namen Son of Hope gegeben haben.
David Berkowitz: Mindhunter, Summer of Sam & Co. :
Son of Sam, "The 44 Caliber Killer" oder ganz einfach David Berkowitz: Der Mann, der als Baby von seiner Mutter zur Adoption freigegeben und von einem jüdisch-amerikanischen Ehepaar in der Bronx groß gezogen worden war, ist heute ein fester Teil der Popkultur.
In der zweiten Staffel der Netflix-Serie "Mindhunter" wird seine Geschichte verarbeitet und die Fans sind hellauf begeistert, wie sich auf Instagram zeigt:
Auch mehrere Filme gibt es über den Serienmörder. Der bekannteste ist "Summer of Sam" von Spike Lee aus dem Jahr 1999. David Berkowitz wird hier von Michael Badalucco gespielt.
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