Das will dir dein Körper sagen, wenn du mitten in der Nacht aufwachst
Die Organ-Uhr lüftet das "Schlaf gut"-Geheimnis aus der traditionellen chinesischen Medizin. Wie Sie sich diese Erkenntnisse zunutze machen.
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Mehrmals aus dem Schlaf zu erwachen, das ist völlig normal. Meist dauert es nur etwa vier Minuten – und Sie schlafen wieder ein. Wenn Sie nachts aber länger und sogar immer zur selben Uhrzeit wach im Bett liegen, könnte das an Ihren Organen liegen.
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Denn laut der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) hat jedes Organ seine eigene Aktivitäts- und Ruhephase. Das heißt: Herz, Nieren und Co. werden täglich für zwei Stunden von Lebensenergie (Qi) über Energiebahnen (Meridiane) geflutet. Dadurch arbeiten sie effektiver – vorausgesetzt, das Qi fließt ungehindert. So regt zum Beispiel das Herz-Qi in seiner Hochphase gegen Mittag Ihren Kreislauf an, Sport fällt jetzt um einiges leichter. Um Mitternacht hat es hingegen seine Tiefphase – dann sollten Sie im besten Fall schon tief schlafen
Den Schlafmangel ganz einfach verhindern
Wenn Sie mehr auf Ihre Organe und deren jeweilige Bedürfnisse hören, sind Sie tagsüber auch wacher und aktiver. Aber Sie können das Prinzip genauso gut nutzen, um den Ursachen von Ein- und Durchschlafstörungen auf den Grund zu gehen und sie sogar zu verhindern. Wie das geht? Indem Sie erkennen, dass zum Beispiel Ihre Leber nachts zwar ihre Arbeit verrichten, aber nicht überfordert werden will. Oder verstehen, dass Ihre Nieren frühmorgens einfach ihre Ruhe brauchen. Als Dank dafür lassen sie Sie dann auch friedlich schlummern.
Wenn Sie häufig um 6 Uhr aufwachen
In der traditionellen chinesischen Medizin wird den Nieren viel Bedeutung beigemessen. Nicht nur, weil diese den Wasserhaushalt regulieren, das Blut filtern und schädliche Stoffe über die Harnblase aus dem Körper schleusen. Die Stärkung des sensiblen Paar-Organs ist so wichtig, weil es die Quelle der Lebensenergie ist. Deshalb gilt es, psychische Belastungen etwa durch schwelende Konflikte unbedingt zu vermeiden. Denn Stress erhöht die Cortisolmenge im Blut, die Nieren reagieren gereizt, und das schwächt Ihr Qi.
Sie können das meist zwischen fünf und sieben Uhr merken, wenn starker Harndrang Sie aus dem Bett treibt. Doch Ihre Nieren wollen eigentlich nur eines: Ruhe! Zur Unterstützung des Nierenmeridians reden Sie sich Frust am besten immer sofort von der Seele. Der Akupressur-Punkt zur Stärkung der Energiebahn liegt direkt unter dem inneren Fußknöchel, diesen mehrmals täglich dücken.
Sie wachen oft um 2 Uhr auf?
Zwischen 23 und zwei Uhr läuft das Gallen-Qi auf Hochtouren. Dadurch wird Gallenflüssigkeit gebildet – und die ist für die Fettverdauung am nächsten Tag zuständig. Allerdings kann die Nacht unruhig werden, wenn Sie am Abend schwere Speisen zu sich genommen haben – weil dann zwar viel Qi für die Produktion der Gallenflüssigkeit gesammelt wird, Ihr Stoffwechsel sich aber bereits auf seinem Tiefpunkt befindet.
Das heißt: Ihre Verdauung ist extrem träge. Dann fühlen Sie sich besonders müde, sind durch die Stimulation der Galle aber hellwach – und genervt. Zusätzlich kann Sodbrennen Sie zu dieser Zeit auch noch am Einschlafen hindern. Laut TCM sollten Sie daher auf fette und kohlenhydratreiche Gerichte nach 19 Uhr verzichten.
Das gilt übrigens auch für Rohkost und Obst, weil diese Gärstoffe bilden. Und die führen wiederum zu Darmproblemen. Besser geht es Ihnen mit gedünstetem Gemüse wie Zucchini, Artischocke und Paprika. Zudem unterstützt eine Wärmflasche unterhalb Ihres rechten Rippenbogens den Gallenmeridian.
Was es bedeutet, wenn Sie um 3 Uhr aufwachen?
Ihre Leber ist permanent sehr aktiv, schließlich muss sie fortlaufend Zellgifte aus dem Körper entsorgen. Ihr absolutes Leistungshoch hat sie von ein bis drei Uhr nachts, wenn das Qi des Lebermeridians aktiv ist und den Abbau von Stoffwechselendprodukten besonders unterstützt. Schwierig kann es für sie jedoch vor allem auf Festen werden. Trinken Sie nämlich spätabends noch zwei, drei Gläser Wein mehr, zirkulieren während ihrer Hauptarbeitszeit zu viele Zellgifte im Körper.
Die Leber legt dann zwar Sonderschichten ein, nur steht ihr dafür nicht mehr so viel Qi zur Verfügung. Für Sie heißt das: Statt vom Alkohol wach und mit Kopfschmerzen im Bett zu liegen, sollten Sie die Energie besser mit einem Becher Tee aus chinesischer Angelikawurzel, Kiefernschwamm und Lerchenspornwurzelstock (Reformhaus) zum Fließen bringen. Kleine Durchschlafhilfe für mehr Leberharmonie: vor dem Zubettgehen die Handflächen für etwa drei Minuten auf Brusthöhe aneinanderlegen, dabei ruhig ein- und ausatmen.
Sie wachen oft auf um 5 Uhr?
Zwischen drei und fünf Uhr morgens stärkt ein Plus an Lebensenergie Ihre Lunge. Zu dieser Zeit liefert sie jeder Zelle eine Extraportion Sauerstoff. Allerdings hat ihre gesteigerte Aktivität Nebenwirkungen: Durch vermehrtes Qi geht sie viel aggressiver gegen Störenfriede wie Hausstaubmilben und Pollen vor, sodass Atemprobleme wie Husten und Asthma Sie aus dem Schlaf reißen können.
Da hilft nur eins: Machen Sie Ihr Schlafzimmer mithilfe spezieller Bezüge zur allergenfreien Zone. Außerdem wirken Allergiemedikamente am Abend am besten. Trinken Sie vor dem Zubettgehen TCM-Tees – beispielsweise aus Schlangenbartwurzel und Geißblattblüten (erhältlich in der Apotheke). Sie stärken unser Lungen-Qi. Und: Kräuterkissen mit Süßholz- und Ingwerwurzel beruhigen die Bronchien auf sanfte Weise.
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