Bürger in Sorge: Muss Mannheim bald Personenheim genannt werden?
Manche nennen es Genderwahn, andere sprechen von notwendigen und längst überfälligen Anpassungen. Wie weit muss man/frau Sprache verbiegen, um allen gerecht zu werden? Ein aktuelles Beispiel schlägt hohe Wellen.
Ein bekanntes Beispiel aus der Vergangenheit ist sicherlich die Putzfrau, die mittlerweile ja geschlechtsneutral zum "Facility Management" mutiert ist.
Das schottische Parlament hat nun in einem Versuch, Alltags-Sexismus abzumildern, beschlossen, dass der allseits beliebte Gingerbread Man, eine im deutschen Sprachraum als Lebkuchenmann bekannte Nascherei zur Weihnachtszeit, zukünftig Gingerbread Person, als etwa Lebkuchen-Person heißen soll.
Schottisches Parlament vs. Sprach-Sexismus
Die Abstimmung ist durchaus ernst gemeint, allerdings ließen die Frotzeleien, vor allem in den sozialen Medien, nicht lange auf sich warten:
"Also parliament is renaming Manchester to Personchester"
"Darüber hinaus wird Manchester in Personenchester umbenannt"
Die gleiche Person mokiert sich weiter und nennt noch ein Beispiel:
"Then there is the problem of the Isle of Man. Isle of Person anyone?"
"Ein weiteres Problem ist die Isle of Man. Sollen wir die in Isle of Person unbenennen?"
Auf die gleiche Schiene schwenken auch Prominente ein. Der britische TV-Moderator Piers Morgan schlägt vor, dass sich alle Frauen von "feMALEs" in "fePERSONs" umtitulieren lassen sollten.
Bagatellisierung des Feminismus
Das kommt bei Feministinnen nur bedingt gut an. Sie fürchten eine Bagatellisierung ihrer Sache und sähen es deutlich lieber, wenn sich ernsthafter Ungleichgewichte zwischen den Geschlechtern angenommen würde, als darüber zu diskutieren, ob der Lebkuchenmann per Dekret durchgegendert werden muss.
Und so muss auch niemand fürchten, dass diese neue Welle nach Deutschland überschwappt und beispielsweise Mannheim in Personenheim umbenannt werden muss.
Gott/Göttin sei Dank!