Was hilft gegen Buchsbaumzünsler?
Bis vor ein paar Jahren war der Buchsbaumzünsler quasi unbekannt - nun ist er bei vielen Hobbygärtner als Plage verschrien. Alle Infos zur gefräßigen Raupe!
Buchsbaumnzünsler bekämpfen: Wie?
Bis vor wenigen Jahren galten Buchsbäume als relativ frei von Schädlingen. Zwar gab es den ein oder anderen Pilz, der Hobbygärtner:innen die Laune verdarb, aber im Großen und Ganzen erwiesen sich Buchsbäume als pflegeleicht und relativ robust.
Dies änderte sich jedoch im Jahr 2006, als der aus Ostasien stammende Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis) vermutlich als illegaler Passagier auf einem Containerschiff mit Pflanzen nach Europa und Deutschland gelangte. Kurz darauf kam es zu ersten Schäden an den Buchsbäumen.
Was ist ein Buchsbaumzünsler?
Inzwischen sind Buchsbäume in weiten Teilen Europas von der Pest befallen. Im Folgenden stellen wir alle relevanten Informationen zum Buchsbaumzünsler und seiner Bekämpfung vor.
Der Buchsbaumzünsler ist ein sogenannter kleiner Schmetterling, der ursprünglich in ostasiatischen Ländern wie Japan, China oder Korea beheimatet ist. Er wurde vermutlich mit mit Pflanzen beladenen Containerschiffen nach Deutschland gebracht. Dafür spricht, dass die ersten Befallsmeldungen vor allem in Gebieten mit Binnenschifffahrt und Containerverkehr auftraten.
Der Buchsbaumzünsler wird als invasive Art eingestuft, was bedeutet, dass diese gebietsfremde Art erhebliche negative Auswirkungen auf die lokale Artenvielfalt haben kann.
Das liegt vor allem daran, dass sich der Buchsbaumzünsler ausschließlich von verschiedenen Pflanzenteilen des Buchsbaums ernährt und es kaum natürliche Feinde gibt. Mittlerweile sind in Deutschland bereits viele Bestände mit zahlreichen Buchsbäumen durch den gefräßigen Schädling vernichtet worden.
Auf manchen Friedhöfen gilt sogar ein Buchsbaumverbot.
Wie erkenne ich einen Buchsbaumzünsler?
Besonders gefährlich für den Buchsbaum sind die Raupen des Buchsbaumzünslers. Der Motte selbst ist meist nicht auf dem Buchsbaum zu finden, sondern legt dort lediglich seine Eier ab. Der kleine Schmetterling lebt etwa acht Tage und entwickelt sich aus den gefräßigen Raupen des Schädlings.
Mit einer Flügelspannweite von maximal 4,5 Zentimetern ist der Buchsbaumzünsler relativ klein und wird aufgrund seiner optisch unauffälligen Art auch leicht übersehen. Der Buchsbaumfalter hat leuchtend gefärbte Flügel, die von einem braunen Rand eingerahmt sind. Innerhalb des braunen Randes befindet sich eine Ausbuchtung mit einem weißen Fleck. Dies gilt als untrügliches Erkennungszeichen für den Buchsbaumwickler. Da der Falter nachtaktiv ist, wird er kaum gesehen.
Optisch deutlich auffälliger sind dagegen die Raupen des Buchsbaumzünslers: Sie werden bis zu fünf Zentimeter lang und zeichnen sich durch eine gelb- bis dunkelgrüne Färbung aus. Außerdem haben sie schwarz-weiße Längsstreifen und auffällige schwarze Flecken. Die Raupen des Buchs-Holunders haben weiße Borsten und eine schwarze Kopfkapsel.
Wer eine dieser Raupen an seinen Buchsbäumen entdeckt oder die kleinen Schmetterlinge in seinem Garten findet, kann von einem Befall ausgehen. Da sich der Buchsbohrer relativ schnell vermehrt und abhängig von den Temperaturen in unserer Region bis zu zwei Generationen pro Jahr hervorbringen kann, ist schnelles Handeln erforderlich.
Buchsbaumzünsler-Befall: Zu welcher Jahreszeit?
Der Lebenszyklus des Buchsbaumzünslers kann in der Sommergeneration einen Zeitraum von bis zu drei Monaten umfassen, er beginnt mit der Eiablage. Die Buchsbaumzünsler legen ihre Eier auf der Unterseite der Buchsbaumblätter ab. Die Eier sind unauffällig und kaum sichtbar. Sie werden hauptsächlich an den äußeren Blättern des Buchsbaums abgelegt.
Die letzte Generation des Buchsbaumzünslers legt ihre Eier vor Wintereinbruch ab. Die aus den Eiern schlüpfenden Raupen spinnen sich dann zum Überwintern in einen Kokon zwischen den Blättern des Buchsbaums. Ab Mitte März beginnen die Raupen, das Weichgewebe der Blattunterseite von innen zu fressen. Dabei kommt es zunächst zu einer typischen "Fensterfütterung", da das obere Gewebe des Blattes - die Epidermis - erhalten bleibt.
Sobald die Raupen des Buchs-Holunders das Ende ihres Entwicklungszyklus erreichen, verpuppen sie sich und wachsen innerhalb von etwa sieben Tagen zu einem Falter heran. Dieser wiederum hat eine Lebenserwartung von etwa acht Tagen und legt in dieser Zeit die Eier für die nachfolgende Generation. Im erwachsenen Stadium kann der Buchsbaumzünsler, der Motte, bis zu 150 Eier legen, aus denen sich wiederum neue gefräßige Raupen entwickeln.
Kann sich der Buchbaum vom Buchsbaumzünsler erholen?
Wer mit einem Befall von Buchsbaumzünslern zu kämpfen hat, wird die Folgen schon nach kürzester Zeit erkennen können. Von geringfügigen Fraßschäden bis hin zum völligen Absterben der Pflanze ist alles möglich. Generell gilt: Je länger ein Buchsbaum von einer Population von Buchsbaumzünslern bewohnt wird, desto größer ist der Schaden.
Solang die Pflanze den Schädlingen ein ausreichend großes Nahrungsangebot bietet, werden sie sich keinen neuen Wirt suchen. Die Raupen des Buchsbaumzünslers ernähren sich zunächst vor allem von den unteren Pflanzenteilen. Im Mittelpunkt des Interesses stehen die Blätter, bevor sich die Schädlinge dann der Rinde der Zweige zuwenden.
Oft sterben oberhalb der Futterstelle liegende Pflanzenteile ab und spätestens dann wird ein Befall offensichtlich. Blattskelette und Blattstiele bleiben von den Raupen meist verschont, manchmal können sogar gelbliche Reste des Blattgewebes an der Pflanze verbleiben. Darüber hinaus verfügt die Raupe des Buchs-Holunders über die Fähigkeit, Fäden zu weben, die sie besonders gern nutzt, um beispielsweise Blätter zusammenzukleben, sich einzuweben oder sich von einem Blatt zum nächsten zu bewegen.
Mit der Zeit wird der befallene Buchsbaum daher oft von einem regelrechten Gespinst umgeben. Werden die Schädlinge nicht rechtzeitig bekämpft, besteht die Gefahr, dass die Pflanze abstirbt.
Was hilft gegen Buchsbaumzünsler?
Wenn du nach einem Mittel gegen den Buchsbaumzünsler suchst, wirst du schnell feststellen, dass es nur wenige davon gibt. In Ostasien, dem ursprünglichen Verbreitungsgebiet des Käfers, wird häufig Neemöl zur Bekämpfung des Schädlings eingesetzt. Es gibt keine gesicherten Erkenntnisse darüber, ob dieses Pestizid auch bei starkem Befall hilfreich ist.
Insektizide sind für viele Besitzer:innen befallener Buchsbäume die erste Wahl, wenn's um die Bekämpfung des Buchsbaumzünslers geht. Ein Pflanzenschutzmittel gegen den Buchsbaumzünsler sollte vorzugsweise zu Beginn des Lebenszyklus' angewendet werden, wenn die Raupen bereits aus ihren Eiern geschlüpft, aber noch klein sind.
Wichtig ist, dass das Mittel gegen Buchsbaumzünsler gleichmäßig mit ausreichend Druck aufgetragen wird und alle Blätter gleichmäßig benetzt werden. Die meisten Pflanzenschutzmittel wirken als Fraßgift. Auch eine biologische Bekämpfung der Raupen ist möglich. Es ist zu bedenken, dass bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln gegen den Buchsbaumzünsler auch andere Insekten befallen werden können. Insbesondere Bienen können durch den Einsatz von Insektiziden geschädigt werden.
Gerade im Hinblick auf das Bienensterben und die möglichen Folgen für unser Ökosystem ist es ratsam, solche Mittel nur in äußersten Notfällen einzusetzen.
Der Ostasiatische Buchsbaumzünsler hat sich seit seiner Einführung in Europa in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebreitet. Aus diesem Grund ist derzeit leider nicht damit zu rechnen, dass sich diese Entwicklung in naher Zukunft ändern wird.
Tatsächlich prognostizieren Expert:innen, dass die Schäden an der beliebten Buchsbaumart hierzulande in der kommenden Zeit wahrscheinlich zunehmen werden. Wer in seinem Garten bereits Buchsbäume gepflanzt hat, muss konsequent gegen den Schädling vorgehen. Es ist wichtig, den Buchsbaumzünsler frühzeitig zu bekämpfen, um ein Absterben der Triebe oder ein vollständiges Absterben der betroffenen Pflanzen zu vermeiden.
Leider erweisen sich die Buchsbaumzünsler jedoch als relativ robust und Mittel gegen Buchsbaumzünsler sind rar gesät. Der Einsatz von Chemikalien ist aufgrund der Bienenunverträglichkeit oft nur als letztes Mittel ratsam. Im Zweifelsfall sollte ein:e Sachverständige:r des zuständigen Pflanzenschutzamts hinzugezogen werden.
Doch selbst wenn ein wirksames Pflanzenschutzmittel gegen Buchsbaumzünsler eingesetzt wird, ist es schwierig, alle Zünsler abzutöten. Auch wenn dies gelingt, ist ein erneuter Befall zu einem späteren Zeitpunkt nicht auszuschließen.