Brian Bo Larsen: Dieser Mann ist 22 Mal aus dem Gefängnis ausgebrochen!
Brian Bo Larsen ist 22 Mal ausgebrochen – aus verschiedenen Gefängnissen und auf unterschiedliche Weise. Kein anderer Gefangener auf der Welt kommt auch nur annähernd auf eine ähnliche Quote. Warum können ihn Mauern auf Dauer nicht aufhalten?
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Brian Bo Larsen zögert keinen Moment: Soeben ist er aus dem Gefängnis ausgebrochen und hat mit seinem Fluchtauto einen Unfall gebaut, das zwei ahnungslose Polizisten gerade untersuchen. Gleich werden sie herausfinden, dass der schwarze Golf gestohlen ist. Larsen sieht die Zündschlüssel im Polizeiwagen stecken, schwingt sich auf den Fahrersitz und startet durch. "Er fährt Richtung Køge, Richtung Køge", quäkt der Polizeifunk.
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Larsen muss lachen und wendet das Auto. Auf dem Beifahrersitz hat er eine Plastiktüte mit 20.000 Kronen aus einem Überfall – die neue Existenz in Freiheit muss schließlich auf etwas aufgebaut werden. Dennoch wird wenig später Larsen auch nach seinem 14. Gefängnisausbruch wieder festgenommen. Doch es ist erst März. Bis zum Ende des Jahres werden ihm noch weitere Ausbrüche gelingen …
Brian Bo Larsen, der Ausbrecherkönig
Es ist eine von vielen Episoden, die den Charakter von Dänemarks "Ausbrecherkönig" beschreiben: Der heute 44-Jährige, der mehr Lebenszeit hinter Gittern als in Freiheit verbracht hat, nutzt einfach jede sich bietende Gelegenheit zur Flucht. "Ich bin ein wenig impulsiv und denke nicht sehr weit in die Zukunft." Er hat sich schon in Müllcontainer geschmuggelt und durch einen Gartenschlauch geatmet, er hat Gitterstäbe durchgefeilt, sich aus seiner Zelle gegraben und das Loch während der Bauarbeiten mit einem Poster des Gangsta Rappers 2Pac getarnt.
Er ist durch eine von einem Bagger eingerissene Gefängnismauer geflüchtet und hat sich aus fünf Metern Höhe fallen lassen, nachdem sich sein selbst geknüpftes Seil gelöst hatte. "Es gibt immer Möglichkeiten", erklärt Larsen. "Wenn du lange genug sitzt, siehst du die Lücken in den Abläufen. Und wenn mir danach ist, nutze ich sie."
Sein Leben in Freiheit dauert manchmal Monate, aber auch mal nur Stunden. Doch genau wie im Gefängnis improvisiert er auch dort: Nach einem Ausbruch 2014 lenkt er im Drogenrausch ein gestohlenes Auto in einen Graben, auf dem Beifahrersitz eine Prostituierte. Gegen imaginäre Gegner kämpfend, zieht er Aufmerksamkeit auf sich. Wenig später beenden Polizisten seinen 22. Ausbruch. "Es wäre wohl schlauer, einfach seine Strafe abzusitzen", sagt er.
Schon als Kind ist Larsen hyperaktiv, fängt mit acht Jahren an zu klauen. Mit 13 überfällt er mit einem Bajonett bewaffnet eine Tankstelle. "Ich verabscheue Gewalt und bin gegen Alkohol – eigentlich. Aber in Freiheit will ich alles und das sofort: Ich kann es nicht kontrollieren. Denn die Freiheit kann jederzeit wieder enden."
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Derzeit sitzt Larsen eine Strafe für einen Banküberfall während seiner dreiwöchigen Flucht 2012 ab – in Einzelhaft in einem speziell abgeriegelten Trakt im Statsfængslet Østjylland, einem von zwei Hochsicherheitsgefängnissen in Dänemark. Seither macht er seltener Schlagzeilen. Doch selbst dort haben Wärter bei ihm bereits zweimal Sägewerkzeuge gefunden: Einmal in einem Schuh und einmal versteckt in einem Fotoalbum. Larsen lauert, er wartet auf seine nächste Chance …