Maskuliner Inhalt: Diese 17 Bücher sollte Mann gelesen haben!
Es gibt Bücher, die Männer gelesen haben sollten. Weil sie Themen behandeln, die uns beschäftigen. Was darunter zu verstehen ist, listen wir euch hier auf.
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- Beste Bücher für Männer: 17 Empfehlungen
- 1. Homer: Ilias
- 2. Mary Shelley: Frankenstein
- 3. Edgar Allan Poe: Der Doppelmord in der Rue Morgue
- 4. H.G. Wells: Die Zeitmaschine
- 5. Jack London: Wolfsblut
- 6. Heinrich Mann: Der Untertan
- 7. F. Scott Fitzgerald: Der große Gatsby
- 8. Ernest Hemingway: Der alte Mann und das Meer
- 9. Jack Kerouac: Unterwegs
- 10. Charles Bukowski: Der Mann mit der Ledertasche
- 11. Jon Krakauer: In die Wildnis
- 12. Alice Calaprice (Hrsg.): Einstein sagt
- 13. Thomas Hürlimann: Der große Kater
- 14. Edward St. Aubyn: Melrose
- 15. Mikael Niemi: Populärmusik aus Vittula
- 16. Shalom Auslander: Eine Vorhaut klagt an
- 17. Keith Richards: Life
- Das liest die Männersache-Redaktion
Bücher für Männer - was muss man sich darunter vorstellen? Laufen da nur Holzfäller durch den Wald, fällen Bäume und wrestlen zeitgleich mit Grizzlybären? Nein, keineswegs! Das Themenspektrum echter Männerliteratur ist erstaunlich divers. Natürlich geht es auch um Spannung, um Gefahren und wie sie im Leben gemeistert werden.
Beste Bücher für Männer: 17 Empfehlungen
Aber gleichzeitig tauchen wir mit dieser Liste auch tief in die Seele des Mannes. Dies aber explizit nicht durch Psychotherapeuten, denn dafür gibt es viel zu viele Schriftsteller auf dieser Welt, die das in ihrem Werk so verpackt bekommen, dass man die eigene Selbstreflexion extrem unterhaltsam präsentiert bekommt. In diesem Sinne: Ob gebunden oder als Taschenbuch - ran an den Lesestoff! Hier kommen die besten Bücher für Männer.
1. Homer: Ilias
Hoppla, so klassisch? Muss das? Antwort: Ja, klar! Die Eingewöhnungsphase in die herrlich alte Ausdrucksweise ist kurz, danach wartet sofort eine tolle Belohnung auf den Leser, denn es folgt das größte Gemetzel der Literaturgeschichte.
Achilleus überwindet seinen Frust, greift in den Kampf um Troja ein und produziert in der Folge einen aufgeplatzten Kriegerkörper nach dem anderen bis zum Grande Finale, wo besagter Recke sein Pendant auf trojanischer Seite besiegt und ihn um die Burgmauern schleift, bis dieser nur noch ein Pfund Gehacktes ist. Nicht sehr feinfühlig, aber richtig kernig.
2. Mary Shelley: Frankenstein
Ein Männerbuch, von einer Frau geschrieben? Ja, unbedingt. Frankenstein ist viel mehr als eine Schauergeschichte, es ist – über das zusammengesetzte und zum Leben erweckte Monster hinaus – auch der Kampf eines Mannes mit seinen inneren Dämonen.
Was veranlasste den genialen Wissenschaftler, Gott spielen zu wollen? Und welche Konsequenzen hat das für seine Kreatur? Wer ist hier eigentlich das wahre Monster? Ein spannender Klassiker, der deutlich mehr zu bieten hat als seine Schauermomente.
3. Edgar Allan Poe: Der Doppelmord in der Rue Morgue
Achtung! Es tritt auf: der erste Detektiv der Literaturgeschichte. Und was für einen Anfang der Krimi mit Poes meisterhafter Geschichte nimmt! Ein Ermittler, der nach den Gesetzmäßigkeiten der deduktiven Logik vorgeht, um einen scheinbar unlösbaren Fall aufzuklären. Spannung mit Gruselfaktor garantiert. Zeit, sich mit diesem Werk vertraut zu machen.
4. H.G. Wells: Die Zeitmaschine
Als der Erfinder mit seiner Maschine durch die Zeit in die weit entfernte Zukunft reist, entdeckt er ein Paradies. Aber sprichwörtlich nur oberflächlich. Im Untergrund angekommen, wird ihm die schockierende Wahrheit bewusst und er greift beherzt ins Geschehen ein. Hier darf der Mann noch Held sein und die Frau durch ihn gerettet werden. Eine im wahrsten Sinne des Wortes fantastische Geschichte vom Vater der modernen Science-Fiction.
5. Jack London: Wolfsblut
Alaska, Schnee, Wölfe. Eigentlich schon genug gesagt, oder? Jack Londons Romane strotzen nur so vor wilder Natur. Zwar erzählt er seine Geschichte aus der Perspektive eines Tieres, das tut dem Erzählfluss aber keinen Abbruch, denn es fließen Londons eigenen Erfahrungen aus seiner Goldsucherzeit am Klondike mit ein, was dieses Abenteuer zur idealen Unterhaltung all derjenigen macht, die sich aus der Enge ihrer kleinen Wohnung hinaus in die Weite einer ursprünglichen Welt sehnen.
6. Heinrich Mann: Der Untertan
Wenn der Protagonist schon Diederich Heßling heißt (was nicht ganz zufällig an "widerlich" und "hässlich" erinnert), dann kann man bereits erahnen, dass man einen feigen kleinen Kuscher vor sich hat, der nach oben buckelt und nach unten tritt.
Ein Kind seiner Zeit und perfektes Menschenmaterial für Kaiser Wilhelm II. Schonungslos seziert Thomas Manns älterer Bruder damit den deutschen Spießbürger am Vorabend des Ersten Weltkriegs. Obwohl schon über 100 Jahre alt, hat dieser moderne Klassiker nichts von seiner dramatischen Aktualität eingebüßt.
7. F. Scott Fitzgerald: Der große Gatsby
Neureicher Schnösel versucht seine Jugendliebe zu beeindrucken und durch das Ausrichten einer exzessiven Party nach der anderen zurückzugewinnen.
Das klappt nicht wirklich und am Ende kommt es zur Vollkatastrophe: Vorstellungen müssen revidiert, Idealbilder der Realität angepasst werden, und es wird nicht nur der amerikanische Traum zu Grabe getragen. Am besten zu lesen mit einem stilechten Highball in der anderen Hand. Cheers!
8. Ernest Hemingway: Der alte Mann und das Meer
Kann es eine solche Liste geben ohne ein Buch von Ernest Hemingway? Nein, natürlich nicht. Und es ist fast egal, welchen Titel man aus seinem Oeuvre anführt. Allerdings manifestiert sich das ursprüngliche Motiv des Kampfes eines Mannes mit der Welt, wie sie ist, nirgendwo so elementar wie in "Der alte Mann und das Meer".
Man kann das Buch als Metapher der Aussichtslosigkeit des Handelns einzelner Individuen sehen. Oder man liest es einfach als packenden Erlebnisbericht. Geht beides. Und wird hiermit wärmstens empfohlen.
9. Jack Kerouac: Unterwegs
Wer auf Überlandfahrten in Buchform steht, kommt um diesen Autor und dieses Buch nicht herum, denn er ist de facto die Mutter aller Roadtrips und ein unverzichtbarer Bestandteil der kulturellen Identität der Beatnik-Generation.
1957 erblickte er das Licht der Welt und erzählt die rauschhaften Erlebnisse zweier junger Männer, die auf unterschiedlichen Wegen, aber mit der gleichen Intention unterwegs sind: Drogen, Frauen, Jazz. Also eine leichte Variation und ein Vorläufer des späteren Kultausdrucks "Sex & Drugs & Rock’n’Roll".
10. Charles Bukowski: Der Mann mit der Ledertasche
Er wurde als personifizierte Randzone der schreibenden Zunft verunglimpft und gilt bis heute als Inbegriff der amerikanischen Proleten-Literatur. Klar, in seinen Büchern geht es immer nur um Saufen, Sex, Schmutz, Saufen, Obszönität, Gewalt und Saufen.
Davon aber stilecht zu berichten, das konnte der im deutschen Andernach geborene Autor wie kein Zweiter. Sein Verfall und die damit einhergehende Karriere als Gossen-Schriftsteller beginnt mit diesem Roman. Wer also wissen will, wie der Autor solch klingender Werke wie "Fuck Machine" seine Anfänge nahm, der wagt den Ausflug ins amerikanische Abseits.
11. Jon Krakauer: In die Wildnis
Ein junger Amerikaner ist unzufrieden mit seinem Leben, verschenkt all seine weltlichen Güter, verabschiedet sich von seinen Freunden und zieht mit einem Rucksack in die Wildnis Alaskas.
Dort kommt es zum dramatischen Kampf ums Überleben. Was dieses scheinbare Drehbuch so besonders und ergreifend macht, ist, dass es keine Fiktion darstellt, sondern einen realen Fall widerspiegelt.
Die Kurzfassung lautet: keinen Bock mehr auf Zivilisation, böses Ende. Alles, was dazwischen passiert, schildert der Autor in diesem Buch.
12. Alice Calaprice (Hrsg.): Einstein sagt
Den guten Albert und sein Leben kennen wir natürlich alle. Etwas tapsig, wuscheliges Haar, genialer Physiker. E=mc², und selbst die Zeit ist relativ. Was die Allermeisten aber nicht wissen: Er war auch ein begnadeter Aphoristiker.
Es ist fraglich, ob er wirklich der Urheber von "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher" ist. Wer aber die schmucke kleine Fibel von Frau Calaprice zur Hand nimmt, entdeckt derart viele Genialitäten, die tatsächlich von ihm stammen, dass die Hochachtung vor diesem Mann noch einmal einen deutlichen Schub erfährt. Ein absoluter Lesegenuss.
13. Thomas Hürlimann: Der große Kater
In diesem Buch geht es um das Leben, genauer gesagt das Arbeits- und Privatleben eines gestandenen Politikers in der Schweiz, dem titelgebenden großen Kater und welche Herausforderungen, Fallstricke und Intrigen sein Leben zwischen Familie und der Politik mit sich bringt.
Der Autor schafft es in diesem Buch, eine solche Vita sehr unterhaltsam zu sezieren und den Rezipienten mit der schockierenden Erkenntnis "So geht also Politik!" zurückzulassen. Der Band ist relativ schmal, aber am Ende glaubt man, einem Epos beigewohnt zu haben.
14. Edward St. Aubyn: Melrose
Als Trilogie geplant, wälzt sich St. Aubyns Opus magnum schließlich auf fünf einzelne Bände aus, die hier zum ersten Mal alle in einem Band zusammengefasst werden.
Es steht zu befürchten, dass der Autor Teile dieser apokalyptischen Tour de Force durch drei Generationen einer Familiengeschichte seiner eigenen Lebenswirklichkeit entlehnt hat – denn die ist wirklich höllisch: Kinderschändung, Drogen-Exzesse und eine (hauptsächlich britische) Gesellschaft, der man tatsächlich nur mit der Schärfe des schriftstellerischen Skalpells zu Leibe rücken kann, sehr zur Freude des Lesers allerdings, denn die rhetorische Brillanz des Autors scheint keine Grenzen zu kennen.
Sarkasmus auf ganz hohem, aber dennoch leicht konsumierbarem Niveau. Die pure Lesefreude. Wie Nick Hornby. Nur ganz anders. Nämlich besser.
15. Mikael Niemi: Populärmusik aus Vittula
Hier wird gesoffen, gehurt, gepopelt und wieder gesoffen. Und dann geht's in die Sauna. Zum Saufen. Damit ist eigentlich schon fast alles gesagt. Der Same Niemi hat ein Buch über den Norden Skandinaviens geschrieben, wo sich schwedischer Hase und finnischer Igel schon nicht mehr Gute Nacht sagen, weil sie sich in den Weiten dieser Landschaft gar nicht erst begegnen.
Gottseidank ist da neben den trinkfesten Frauen und Männern noch die Dorfjugend, die in den 60ern dann durch den einsetzenden Rock’n’Roll ihre Chance gekommen sieht, dem tristen Leben zu entfliehen. Dabei passieren immer wieder äußerst skurrile Begebenheiten. Skandinavischer Humor vom Feinsten.
16. Shalom Auslander: Eine Vorhaut klagt an
Liebe Männer, lasst Euch sagen: Es geht bei diesem Titel nur marginal um Teile der Haut eures besten Stücks. Sie ist vielmehr das Brecheisen, mit dem sich der Autor der ihm mit seiner Geburt auferlegten Religion annimmt. Um sie hemmungslos anzuklagen. Selten hat sich wohl ein jüdischer Schriftsteller so sehr gegen die Riten und Gebräuche des Judentums zwischen zwei Buchdeckeln aufgelehnt. Aber ist das automatisch Blasphemie?
Falls ja, ist sie extrem unterhaltsam, denn Auslander versucht nicht, diese Weltreligion brachial einzuebnen, sondern reibt sich und leidet stattdessen "nur" an ihren extremen Auswüchsen. Dies tut er in vorliegendem Buch allerdings so unterhaltsam, dass man sich als Leser fast wünscht, er möge noch mehr darunter leiden.
17. Keith Richards: Life
Dieses Buch ist die lebenspralle Autobiographie des wahrscheinlich berühmtesten Gitarristen aller Zeiten. Und der unsterbliche Keith erzählt viel und ungeschminkt aus seinem Leben.
Von Frauen, Drogen, seiner Hassliebe zu Mick Jagger, vor allem aber natürlich von Musik. Blues. Rock’n’Roll. Vom berühmten Riff zu "Satisfaction" (dass ihm tatsächlich fast im Schlaf eingefallen ist), wie "Jumping Jack Flash" entstand und was eine Katze in der Karibik mit dem Titel des "Voodoo-Lounge"-Albums zu tun hat.
Direkt nach seinem Erscheinen wird das Buch zum Bestseller, gar zum Spiegel-Bestseller. Zu Recht. Es ist ein monumentales Werk, das nicht nur Rolling-Stones-Fans in seinen Bann zu ziehen vermag.
Wer jetzt Lust bekommen hat, eins oder mehrere der vorgeschlagenen Werke in die Hand zu nehmen, dem sei gratuliert. Er wird sich etwas Gutes tun. Getreu dem leicht abgewandelten Loriot-Motto: Ein Leben ohne Buch ist möglich, aber sinnlos.
Es gibt alle vorgestellten Titel entweder neu lieferbar über Amazon, gebraucht in einschlägigen Online-Buchbörsen, oder für die, die es gerne versandkostenfrei haben und gleichzeitig den lokalen Buchhandel unterstützen möchten, natürlich auch in der Buchhandlung um die Ecke. Was nicht vor Ort ist, kann innerhalb von 24 Stunden beschafft werden.
Das liest die Männersache-Redaktion
Aber egal, wo das Buch der Wahl letztlich herkommt, Hauptsache ist, es kommt. Männersache wünscht frohes Schmökern!
PS: Die Redaktion selbst liest natürlich auch und hat immer wieder persönliche Empfehlungen parat. Diesen literarischen Ratgeber findet ihr hier.