Brisante Auswertung zur Arbeitsmoral: Die Deutschen sind faul!
Ein US-Portal stellt die deutsche Arbeitsmoral auf den Prüfstand. Im internationalen Vergleich der durchschnittlichen Arbeitsstunden schneiden wir nicht gut ab.
Die Ansicht, was viel Arbeit ist und was wenig, ist von Arbeitnehmerin zu Arbeitnehmer unterschiedlich. Unabhängig von der individuellen Meinung gibt es aber auch ganz nüchterne Analysen.
Eine solche hat das US-Nachrichtenportal Bloomberg zu Rate gezogen und geht anhand von mehreren Studien der Frage nach, ob die Deutschen zu wenig arbeiten – ihre Arbeitsmoral gar verloren haben.
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Bei dieser Auswertung schneidet Deutschland im internationalen Vergleich gar nicht gut ab. Dabei kam nämlich heraus, dass die Deutschen im Laufe ihres Lebens vergleichsweise wenig arbeiten.
Die durchschnittliche Arbeitszeit in Deutschland sinkt
Eine OECD-Studie zeigt, dass Deutsche in ihrem Leben vergleichsweise wenig arbeiten. Unter allen OECD-Ländern schneidet Deutschland bei den durchschnittlichen Arbeitsstunden pro Arbeitnehmer sogar am schlechtesten ab.
So sank die durchschnittliche Arbeitszeit hierzulande seit 1991 um 3,8 Stunden auf knapp 34,7 Stunden in der Woche. Damit liegt Deutschland im europäischen Vergleich unter dem Durchschnitt.
Auch die Urlaubstage spielen bei der Kalkulation eine Rolle. Mit 30 gesetzlichen Urlaubstagen ist Deutschland gut aufgestellt, sogar vergleichsweise privilegiert im Vergleich zu den USA. Denn in den Vereinigten Staaten gibt es keine gesetzlich vorgeschriebenen, bezahlten Urlaubstage, nur bezahlte Feiertage.
Die bezahlten Urlaubstage liegen frei im Ermessen des Arbeitgebers und liegen durchschnittlich bei zehn bis 15 Tagen.
Für die sinkenden Arbeitszeit gibt es diverse Gründe
Zwar sind mehr Menschen arbeitstätig als je zuvor, dennoch nimmt das Durchschnittsarbeitsvolumen in Deutschland ab. Zum einen, weil zwar viele Frauen in den Arbeitsmarkt eingestiegen sind, aber Teilzeit arbeiten. Rund die Hälfte der weiblichen Arbeitnehmer in Deutschland arbeitet in Teilzeit, bei den Männern sind es mit 13 Prozent vergleichsweise wenig.
Ein weiteres Problem ist die zunehmende Zahl der krankheitsbedingten Ausfalltage in Deutschland, welche seit der Pandemie stark angestiegen sind. So waren die Deutschen im vergangenen Jahr durchschnittlich 15 Tage krank. Die durchschnittliche Jahresarbeitszeit pro Arbeitnehmer 2023 war sogar, laut dem Forschungsinstitut IAB der Bundesagentur für Arbeit, die zweitniedrigste seit Beginn der Aufzeichnungen.
Der Rückgang des Arbeitsvolumens liegt auch an den Babyboomern, die in den Ruhestand gehen.
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Zusammenfassend kann man also sagen, dass es für Deutschland von Vorteil wäre, wenn mehr Frauen Vollzeit arbeiten könnten und die Krankheitsrate zurückgeht.
Zu der Studie und deren Auswertung sei aber auch gesagt, dass die OECD von internationalen Vergleichen abrät, wegen der unterschiedlichen Datenquellen und Erhebungsmethoden.
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