Alkohol-Kontrolle: Geräte lassen sich austricksen
Die Alkoholtestgeräte, die Polizisten bei Kontrollen unterwegs einsetzen, sind offenbar ungenau und können beeinflusst werden.
Mobile Alkoholtestgeräte ungenau
Um den Blutalkoholgehalt eines Autofahrers festzustellen, setzen Polizisten amtlich geeichte Messgeräte ein – allerdings vorwiegend stationär, beispielsweise auf Polizeiwachen. Unterwegs kommen häufig Vortestgeräte zum Einsatz, die einem Bericht der Bild (Bezahlschranke) zufolge offenbar ausgetrickst werden können.
"Eine gezielte Beeinflussung der Promillemesswerte durch Atemtechnik ist möglich", sagt Marco Schäfer von der Fachkommission Verkehr der Deutschen Polizeigewerkschaft. Wie das gehen kann, zeigen Wissenschaftler der St. Luke's University im US-Bundesstaat Pennsylvania.
Temperatur der Atemluft nicht berücksichtigt
Die Forscher gaben 50 Testpersonen belgisches Weizenbier, bis diese einen Alkoholpegel von ein Promille erreicht hatten. Dann mussten die Probanden kaltes Wasser trinken und hyperventilieren, wodurch ihre Atemluft heruntergekühlt wurde.
Der Plan dahinter: Kalte Luft nimmt weniger Alkohol auf. Laut Christine Westphal, Produktmanagerin für Atemalkoholtestgeräte, wird die Temperatur der Atemluft von den Vortestgeräten nicht berücksichtigt. Dabei kann der Promillewert je Grad um rund sechseinhalb Prozent abweichen.
Beweissichere Geräte deutlich teurer
Geräte, die beweissichere Daten liefern, berücksichtigen die Atemluft bei der Ermittlung des Alkoholgehalts. Außerdem erkennen hochempfindliche Sensoren Fälschungsversuche.
Diese Geräte sind allerdings deutlich teurer und werden nur bei speziellen Kontrollen eingesetzt.