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Aktive Vulkane in Deutschland: SO gefährlich sind sie wirklich!

Wer hierzulande an aktive Vulkane denkt, dem kommen sofort der Ätna oder der Vesuv in den Kopf - dabei brodelt es auch bei uns unter der Erde.

Vulkan bricht aus
Aktive Vulkane gibt es auch in Deutschland (Themenbild) Foto: iStock/solarseven
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Denn auch hierzulande gab es einmal zahlreiche gefährlich aktive Feuerspucker - und in der Eifel und in Bayern gibt es tatsächlich auch noch vulkanische Aktivität.

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In Deutschland gibt es viele Berge, Hügel, Seen und Steinbrüche, die von einer ehemals vulkanischen Aktivität zeugen.

Zum Beispiel sind dies die Hessische Senke rund um Kassel, der Vogelsberg in Hessen, die Rhön, das Siebengebirge, der Westerwald, die Eifel, das Erzgebirge, der Kaiserstuhl bei Freiburg im Breisgau, Hegau in Baden-Württemberg, die Schwäbischen Alb, die Mittelgebirge Frankenwald und Fichtelgebirge sowie die nördliche Oberpfalz.

Zudem geben die deutschen Vulkangebiete in der Eifel und in Bayern durchaus Lebenszeichen von sich.

Gibt es in Deutschland noch aktive Vulkane?

Dr. Andreas Schüller, Geschäftsführer des Natur- und Geoparks Vulkaneifel, weiß zu berichten: "Die Eifel ist das größte Vulkangebiet Mitteleuropas. Sie ist durchlöchert wie ein Schweizer Käse".

Davon zeugen insgesamt rund 450 Vulkanausbrüche, die das Mittelgebirge über mehr als 40 Millionen Jahre lang immer wieder erschüttert haben.

In der Osteifel kam es überdies während der letzten 450.000 Jahre durchschnittlich alle 5.000 bis 10.000 Jahre zu einem Vulkanausbruch, wie das Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz mitteilt.

Der letzte schwere Vulkanausbruch in der Osteifel ereignete sich übrigens vor rund 13.000 Jahren. Dabei wurden sechs Kubikkilometer Material ausgeworfen. Ascheablagerungen von diesem Ausbruch konnten bis nach Südschweden und Norditalien nachverfolgt werden.

Übrigens: Es gibt aktuelle Hinweise darauf, dass der Vulkanismus in der Eifel bis dato nicht erloschen ist, wie die Wissenschaftler der University of Nevada in Reno herausgefunden haben.

Geologen haben hier vor allem den Laacher See seit längerer Zeit im Blick, denn im östlichen Uferbereich immer wieder aufsteigende Gasblasen erinnern daran, dass es hier einen Vulkan gibt.

Doch das austretende Kohlendioxid und das aufsteigende Magma würden nicht bedeuten, dass ein Vulkanausbruch aktuell bevorstehe, sagt Prof. Dr. Torsten Dahm vom Deutschen GeoForschungsZentrum.

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Video: Glutamat

Aktive Vulkane in Deutschland: Wo?

Wissenschaftler des Deutschen GeoForschungsZentrums haben auch das Dreiländereck zwischen Bayern, Tschechien und Sachsen im Fokus, weil es dort immer wieder zu sogenannte Schwarmbeben kommt.

Das meint seismische Energie, die sich in vielen hunderten bis tausenden sehr schwachen Erdbeben entlädt. Gase und Flüssigkeiten, die sich in der Tiefe aus der Magma gelöst haben, bahnen sich dabei ihren Weg nach oben.

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Doch auch hier erst einmal Entwarnung. "Wir wissen noch nicht, wie die Magmen zusammengesetzt sind und wie weit die Schmelzen in die Erdkruste aufsteigen. Nur die Signale aus den Quellgasen geben uns Hinweise, dass sich etwas in den verborgenen Tiefen tut.

Dazu ist noch viel Monitoring von Erdbebenschwärmen und umfassende geologische Arbeit erforderlich. Bis die Vulkane wieder ausbrechen, können noch Hunderttausende von Jahren vergehen, aber vielleicht auch nicht“, meint Dr. Horst Kämpf vom Deutschen GeoForschungsZentrum.