Giftig

Ärzte warnen: Shisha viel gefährlicher als Zigaretten

Experten aus dem Klinikum Dortmund warnen vor den Gefahren des Shisha-Konsums.

Giftiger Rauch einer Wasserpfeife
Giftiger Rauch einer Wasserpfeife Foto: iStock / InkkStudios
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Besonders im Sommer wird gerne mit Freunden in Bars oder zu Hause Wasserpfeife geraucht. Den Tag bei ein paar Zügen Shisha ausklingen lassen und den Abend genießen. Aber die vermeintlich harmlose Wasserpfeife ist in Wirklichkeit hochgefährlich, warnen Experten.

Dr. Bernhard Schaafe ist Pneumologe im Lungenzentrum des Klinikums Dortmund. Er erzählt von einer 21-Jährigen, die im Hausflur kollabierte und vom Rettungsdienst in die Notaufnahme gebracht werden musste. Dort diagnostizierten die Ärzte eine hochgradige Kohlenstoffdioxid-Vergiftung.

"Die Patientin hatte angegeben"erklärt Dr. Bernhard Schaafe, "lediglich ein- bis zweimal an einer Shisha, also an einer Wasserpfeife, gezogen zu haben." Anschließende Untersuchungen ergaben, dass die Vergiftung durch das Passiv-Rauchen kam.

Den Abend über saß die 21-Jährige neben ihrem Freund, der Shisha rauchte. Für den Lungenarzt ein klarer Fall: "Studien haben ergeben, dass bereits das bloße Einatmen von Shisha-Qualm hochgradig gefährlich ist.“

Die Mediziner konnten die junge Frau nur unter Gabe von hochdosiertem Sauerstoff retten.

Darum ist Shisha-Rauchen gefährlich

Bei Wasserpfeifen wird der Tabak anders als bei Zigaretten nicht direkt verbrannt, sondern verschwelt bei niedrigen Temperaturen. Dabei entstehen in hohen Konzentrationen Gifte wie Acetaldehyd, Acrolein oder Benzol.

"Um das mal zu vergleichen: Mit dem Rauch einer Wasserpfeife nimmt der Konsument sogar mehr Gifte auf als mit filterlosen Zigaretten."

Aber nicht nur Kohlenstoffdioxid-Vergiftungen können die Folgen von Shisha-Genuss sein, auch ein erhöhtes Krebsrisiko liegt vor. Dr. Schaafe warnt: "Wir rechnen damit, dass die Zahl der Lungenkrebs-Fälle in der Zielgruppe der Wasserpfeifen-Raucher massiv steigen wird."