"500 Euro für jeden": Experten fordern Impfprämie - andere Länder als Vorreiter
In jedem Bereich unseres Daseins können wir uns gottseidank auf Experten verlassen. Manchmal aber zweifeln wir doch an ihnen. So wie in vorliegendem Fall.
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Es ist ganz klar: Um Corona endgültig loszuwerden, sind in Deutschland noch zu wenige Menschen geimpft. Die Quote der doppelt Geimpften dümpelt offiziellen Angaben nach im 60er-Prozentbereich.
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Andere Länder, wie beispielsweise Israel oder die USA waren da, vor allem am Anfang der Pandemie, deutlich schneller unterwegs. Jetzt gilt es für Deutschland, aufzuholen. Um dies zu erreichen, werden unter Experten fieberhaft Maßnahmen diskutiert.
Autor Max Haerder schlägt in einem Artikel der Wirtschaftswoche vor, einen finanziellen Anreiz zu schaffen: 500 Euro Prämie für jeden zukünftigen Impfwilligen. Punkt. Nun sollte Multiplizieren durchaus zum allgemeinen Rüstzeug eines Wirtschafts-Redakteurs gehören.
Finanzierung der Unvernünftigen
In vorliegendem Fall rechnet der Wirtschafts-Experte mit 15 Millionen ungeimpften deutschen Erwachsenen, die dann durch die Prämie Mehrkosten in Höhe von 7,5 Milliarden Euro verursachten. Das ist einerseits richtig gerechnet, andererseits eine moralische Bankrotterklärung. Das weiß auch Haerder:
"Natürlich, diese Aktion wäre ungerecht. Sie würde die Zweifler und Zauderer, die Bequemen und Unvernünftigen, die einfach nur Ängstlichen und womöglich sogar die (bisherigen) Leugner noch belohnen."
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Bis hierhin ist das korrekt zusammengefasst. Er fährt jedoch fort und sagt: "Egal. Die Fakten liegen auf dem Tisch, jedes noch so gute Argument pro Impfung ist ausgetauscht. Hier heiligt der Zweck das Mittel." Schließlich geht es ihm, wissend, dass diese Summe auch angesichts der bisherigen Gesamtkosten von 120 Milliarden Euro definitiv keine Peanuts sind, um einen schönen Jahresabschluss: "Frohe Weihnachten sollten uns das wert sein."
Welche Impfanreize setzen andere Länder?
In anderen Ländern wurden bereits finanzielle Impfanreize geschaffen, vor allem in den USA. Dort setzen einzelne Konzerne wie beispielsweise Amazon, McDonald's, Aldi oder Lidl auf Geld- und Sachwert-Anreize. Amazon verlost unter seinen Mitarbeitern zwei Mal 500.000 Dollar, sechs Mal 100.000 Dollar, Autos und Urlaubsreisen. Aldi bietet zwei Stundenlöhne für eine Impfung, McDonald’s gar vier. Bei Lidl gibt es 200 Euro für den kleinen Piks.
In Deutschland zahlen die genannten Unternehmen ihren Angestellten für eine Impfung übrigens ... nichts!
Ein schönes Fest wünschen wir uns sicherlich alle. Es muss aber dennoch die Frage erlaubt sein, welches Signal von einer solchen Entscheidung ausginge. Selbst zumeist rational denkende Menschen kämen dadurch wohl bei nächstbester Gelegenheit auf die Idee, sich von ihren vernünftigen Mitbürgern eine verlockende Prämie mitfinanzieren zu lassen.
Und diese Vorstellung ist dann definitiv eher ein Fall für Knecht Ruprecht als für den Weihnachtsmann.
Fröhliche Weihnachten schon mal!
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