"Soziale Pflichtjahre" für alle: Richard David Precht mit Klartext-Ansage
Der Philosoph und Schriftsteller Richard David Precht spricht sich für die Wiedereinführung sozialer Pflichtjahre aus. Er ist nicht der Einzige. Die Details.
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In der neuesten Folge des ZDF-Podcasts "Lanz und Precht" unterhalten sich die beiden Männer über das Thema Pflichtgefühle.
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Kurz nachdem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Debatte für eine Wiedereinführung des Zivildienstes anstieß, äußerte sich auch der Philosoph - seine Position ist allerdings nicht neu.
Precht: Pflichtjahr für alle
Denn bereits vor Jahren hatte er sich für die Einführung sozialer Pflichtjahre ausgesprochen. Nun spricht er erneut darüber, dass er es damals als falsch empfand, dass der Zivildienst aus "Ungerechtigkeitsüberlegungen" abgeschafft wurde: "Ich hätte mir gewünscht, dass man damals ein allgemeines Pflichtjahr für alle Mädels und alle Jungs einführt".
Schließlich mussten Männer bis zum Jahr 2011 den Wehr- oder Zivildienst ableisten, der daraufhin durch den Bundesfreiwilligendienst ersetzt wurde. Das beruhte damals auf der Annahme, dass Frauen Kinder gebären und diese erziehen sollten, so Precht. "Die einen haben die Pflicht, Soldaten zu zeugen, die anderen haben die Pflicht, Soldaten zu sein", so der Gedanke.
Auch für Kinder aus reichen Familien
Ein soziales Pflichtjahr sei auch sinnvoll, "um die Dimensionen des Lebens kennenzulernen", so der Schriftsteller im Gespräch mit Moderator Markus Lanz. Das betreffe vor allem Kinder aus reichen Familien, die "sich nie die Finger schmutzig machen müssen". Diese sollten auch in einem Altenheim oder Krankenhaus arbeiten.
Seine Idee reicht jedoch noch weiter. Er plädiere sogar für zwei Jahre - nicht nur nach der Schule, sondern auch im ersten Rentenjahr. Dann jedoch unter komfortableren Bedingungen. Die Tätigkeit könne frei wählbar sein und auf 20 Stunden in der Woche begrenzt.
Ein Drittel der Rentner würden sich ja bereits ehrenamtlich betätigen, ein weiteres Drittel sei dazu gesundheitlich nicht in der Lage - und mit dem letzten Drittel "könnten wir einen Segen für unsere Gesellschaft ziehen".
"Lanz und Precht" ist nicht der einzige Podcast, in dem die Idee der Einführung einer Art des Zivildienstes begrüßt wird. Auch in dem Podcast von Jan Böhmermann und Olli Schulz "Fest und Flauschig" wurde bereits darüber gesprochen. In "Gemischtes Hack" sprachen sich auch Comedian Felix Lobecht und Moderator Tommi Schmitt dafür aus - und teilten ihre Erfahrungen aus dem Zivildienst.
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