Zum ersten Mal: Querschnittsgelähmter meistert den London Marathon
Der menschliche Wille kann zwar nicht sprichwörtlich Berge versetzen, aber er schafft es, einen gelähmten Menschen die klassische Marathon-Strecke laufen zu lassen.
Ganz knapp zur Hintergrundgeschichte: 2013 wurde bei Simon Kindleysides ein Hirntumor festgestellt, der ihn von der Hüfte abwärts lähmte.
Und so ist er natürlich nicht gelaufen, sondern gegangen. Und auch das ging natürlich nur mit einem Exoskelett. Und er hat 36 Stunden gebraucht. Aber all das ist unerheblich. Denn Simon Kindleysides hat es durchgezogen.
Gegen alle Widerstände, gegen alle Einschätzungen und Empfehlungen der Ärzte. Und wahrscheinlich auch gegen seinen inneren Schweinehund, der ihm immer und immer wieder eigeflüstert haben wird "Gib‘ auf! Niemand erwartet das von Dir. Was willst Du damit denn beweisen?"
Und Simon hat ihm möglicherweise geantwortet, dass er sich zum Teufel scheren soll.
Immerhin, so lernen wir aus dem Video (siehe Tweet), ging es nicht nur um die pure Bestätigung, was machbar ist, sondern auch ganz handfest um diverse Getränke, leckeres Essen, das ihm jetzt zusteht und – ganz wichtig – um eine Deluxe-Massage.
Auf die würde ich mich eine Meile vor der Zielgeraden auch schon freuen, wenn ich einen Marathon in den Beinen hätte. Reportern sagte der Kämpfer im Exoskelett direkt nach dem Rennen dann auch: „Ich habe gerade viele heftige Schmerzen und weiß noch nicht, wie sich die Tortur auf meinen Gesamtzustand auswirken wird.“
Auch gab er zu, die Strecke in ihren brachialen Ausmaßen doch ein wenig unterschätzt zu haben. Er habe aber immer ein Team aus Unterstützern um sich herum gehabt, das ihm moralisch durch die Nacht geholfen hätte.
Auch seine drei Kinder profitieren jetzt von dieser Willensleistung und bekommen anerkennende Kommentare in der Schule zu hören.
In diesem Sinne: Never give up. Just do it.