Zu Deutsch! Riesen-Zoff um Schlagersänger Heino
Schwarzbraun ist die Haselnuss. Wohl reflexartig ist dies das Erste, das einem einfällt, wenn der Name Heino aufkommt. Jetzt gibt es aber Ärger um einen anderen Satz.
Natürlich steht Heino für deutsche Musik. Zwar hat der Sangesbarde in all den Jahren seines Schaffens viele neue Sachen ausprobiert, aber wer Karten für ein Heino-Konzert hat, weiß, welche Sprache ihn erwartet.
Ein störender Untertitel
Die Düsseldorfer Tonhalle hat nun allerdings ihr Mißfallen über einen geänderten Untertitel auf den Werbeplakaten zum Auftritt Heinos geäußert und weigerte sich zunächst, selbiges zu plakatieren, wie ntv berichtet.
Ursprünglich sollte besagte Zeile "Heino goes Klassik - mit großem Orchester" lauten. Schlussendlich lautet sie aber nun "Ein deutscher Liederabend". Das stört die Verantwortlichen.
Normal oder Deutsch-Tümelei?
Michael Becker, Intendant des Düsseldorfer Konzerthauses, führt dazu aus: "Wir stören uns an dem etwas tümelnden Untertitel. Es geht hier um die Bezeichnung eines Liederabends als deutsch. Das bezieht sich dann auf die Form des Konzerts und nicht auf den Inhalt."
Um sich nicht selbst gleich einer gewissen Anti-Deutsch-Tümelei preiszugeben, präzisiert er: "Deutsch ist prima. Deutsches Lied ist sogar ein wissenschaftlich verbürgter Begriff aber 'deutscher Liederabend' ist eben nicht richtig."
Mit "Ein deutscher Liederabend" bewege sich Heino in eine "ungemütliche Ecke." Besser wäre "'Heino - ein Liederabend' oder 'Heino singt deutsches Lied'", schlägt Becker vor.
Rückendeckung vom Oberbürgermeister
Heinos Manager Helmut Werner kann die Aufgregung um den Untertitel nicht verstehen: "Welches absurde Gedankengut muss man haben, um sich am Wort 'deutsch' zu stören? Heino ist ein deutscher Sänger, der deutsche Lieder singt. Wenn das Wort 'deutsch' jetzt schon rechtspopulistisch ist, schafft Deutschland seine Identität ab. Es ist absurd, welche Dimension diese politische Korrektheit angenommen hat. Das Wort 'deutsch' gehört allen Deutschen."
Und auch Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller kann die Aufregung nicht nachvollziehen: "Ich sehe in dem Plakat keinerlei nationalistische oder ähnliche Tendenzen und teile die Kritik daran nicht."
Fazit: Das umstrittene Plakat wird aufgehängt und Heino darf zu einem "deutschen Liederabend" bitten. Den Gästen wird's egal sein. Schwarzbraun ist die Haselnuss.