Wladimir Putin: Vom professionellen Lügner zum Staatslenker
Wladimir Putin ist ein Meister des pathologischen Lügens und ein Blender mit viel Charme. Ideale Voraussetzungen, um als Psychopath durchzugehen.
Wladimir Putin: Vom professionellen Lügner zum Staatslenker
Als Bundeskanzlerin Angela Merkel 2007 zu Besuch im Kreml ist, bringt derrussische Präsident Wladimir Putin seine Hündin Koni mit. Der riesige, schwarze Labrador schnüffelt an der Kanzlerin – unter den wachsamen Augen Putins.
Der Präsident hat erfahren, dass Merkel Angst vor Hunden hat. Er will ihre Reaktion testen. Merkel lässt sich nichts anmerken – und Putin ist ab diesem Moment klar, dass er es mit einer toughen Gegnerin zu tun hat.
Er ist ein Meister der Manipulation und Täuschung. Lügen ist beim russischen Präsidenten nicht nur eine Veranlagung – es ist seine Profession. Als hochrangiger KGB-Agent trainierte Putin fast nichts anderes, seine Lügen mussten auch dem größten Druck standhalten.
"Lügen, täuschen und manipulieren sind natürliche Talente des Psychopathen", sagt Richard Hare. Die Lügen werden dann zur persönlichen Wahrheit, der sich alles unterordnen muss.
Manipulationsvorwürfe bei seiner Doktorarbeit, Verstrickungen in Journalistenmorde, persönliche Bereicherung: Immer verlaufen solche Anschuldigungen gegen Putin im Sand. Vielleicht, weil sie nicht Teil seiner selbst geschaffenen Realität sind.
Angela Merkel selbst sagte, dass Putin "in einer anderen Welt" lebe. Der Kriminalpsychologe Jens Hoffmann: "Putin vereint zwei bis drei Persönlichkeitsstile in sich. Primär ist bei ihm sicherlich das Dominante. Für einen Psychopathen hat er aber zu viele emotionale Bindungen."
Doch wie viele dieser emotionalen Bindungen hat Putin denn jetzt noch? 2014 trennt er sich von seiner Frau Ljudmila, eine seiner beiden Töchter lebt in den Niederlanden. Auch politisch ist er seit dem Ukraine-Konflikt isoliert.
Und wirtschaftlich läuft es seit den Sanktionen und seinen eigenen Gegensanktionen nicht gut. Sein Prestigeprojekt, die Fußballweltmeisterschaft 2018 in Russland, wird angefeindet – und die russischen Leichtathleten wurden wegen Dopings suspendiert, sind von den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro ausgeschlossen.
Noch stärken ihm die Russen den Rücken – noch kann er zeigen, dass er der starke Mann im Kreml ist. Doch was ist, wenn die Bevölkerung die Krise noch stärker zu spüren bekommt? Wenn die NATO weiter aufrüstet und noch mehr Truppen in den östlichen Mitgliedsstaaten stationiert?
"Wenn Menschen mit psychopathischen Tendenzen frustriert sind, werden sie gewalttätig", sagt William Tiller, emeritierter Professor der Stanford University. "Es ist das Cornered-Rat-Syndrom." Die in die Ecke getriebene Ratte wird alles in ihrer Macht Stehende tun, um den Gegner zu verletzen – sie wird sich ihres gesamten Waffenarsenals bedienen. In Putins Fall sind das Nuklearwaffen.