News

Weltraum-Hammer: China gelingt historischer Meilenstein

China hat angekündigt, die Entwicklung eines "Solarkraftwerks" voranzutreiben, das in der Lage ist, Energie aus dem Weltraum auf die Erde zu übertragen.

Raumfahrzeug im Weltall
Raumfahrzeug im Weltall (Symbolbild) Foto: iStock / forplayday
Auf Pinterest merken

Das ehrgeizige Projekt, das von Forscher:innen der Xidian-Universität in der Provinz Shaanxi entwickelt wurde, sieht den Bau eines Kraftwerks vor, das an einem Satelliten befestigt ist und das Sonnenlicht hoch über dem Boden einfangen und in Mikrowellenstrahlen umwandeln kann.

Auch interessant:

Die Strahlen werden dann an einen drahtlosen Empfänger auf der Erde übertragen, wo sie in eine saubere, erneuerbare Stromquelle umgewandelt werden können.

Grünes Licht für Phase 1

Die erste Phase des Projekts hat einem Bericht von "Unilad" zufolge grünes Licht erhalten, nachdem ein Team von Wissenschaftler:innen vor einem Gremium externer Expert:innen eine Reihe erfolgreicher Tests durchgeführt hat. Ein Probelauf wurde für 2028 bestätigt - zwei Jahre früher als geplant.

Wenn das Projekt erfolgreich ist, würde der größte Nachteil der Solarenergie - ihre Unfähigkeit, im Dunkeln zu arbeiten - beseitigt, indem die Paneele in eine Umlaufbahn gebracht werden, wo sie dem Erdschatten ausweichen können.

Die Initiative wäre auch ein großer Sieg für Pekings Raumfahrtprogramm über die NASA, die ein ähnliches Projekt bereits vor fast zwei Jahrzehnten vorgeschlagen hatte, aber an der Entwicklung scheiterte.

Die britische Regierung hat ebenfalls unabhängige Untersuchungen in Auftrag gegeben, um eine 16 Milliarden Pfund teure britische Version bis 2035 in die Umlaufbahn zu bringen, und mehrere andere Länder - darunter Frankreich, Indien, Russland und Japan - führten ebenfalls ähnliche Untersuchungen durch, wobei letztere ihrem chinesischen Pendant besonders nahe stehen sollen.

Doch während es anderen Ländern gelungen ist, einzelne Komponenten eines solchen Systems zu testen, sind die chinesischen Forscher:innen laut Xidian die ersten, die erfolgreich ein vollständiges Systemmodell getestet haben.

Solarkraftwerke im Weltall: Vorteile & Probleme

Laut der vom Vereinigten Königreich finanzierten Forschung zu diesem Thema empfangen Satelliten in geosynchroner Umlaufbahn mehr als 99 Prozent der Zeit Sonnenlicht - und zwar mit einer viel höheren Intensität als Sonnenkollektoren auf der Erde.

Anders als erneuerbare Energiequellen auf der Erde könnten Solarkraftwerke in der Umlaufbahn Tag und Nacht, zu jeder Jahreszeit und unabhängig vom Wetter Energie liefern.

Nach Ansicht des chinesischen Forschers Professor Dong Shiwei sind jedoch noch erhebliche technische Herausforderungen zu bewältigen, bevor das Projekt wirklich realisierbar ist.

Eines dieser Probleme besteht darin, dass für die Übertragung von Hochleistungsmikrowellen über große Entfernungen eine riesige Antenne benötigt wird, die möglicherweise Tausende von Metern lang ist, während Sonnenwinde, Schwerkraft und Satellitenbewegungen die Energieübertragung stören könnten.

Dennoch könnte eine voll funktionsfähige Raumstation nach aktuellen Prognosen bereits 2050 einsatzbereit sein, wobei eine kleinere Zehn-Megawatt-Station bereits 2035 für "bestimmte militärische und zivile Nutzer" zur Verfügung stehen könnte.

Im Jahr 2050 wäre die Technologie so weit fortgeschritten, dass eine Leistung von etwa zwei Gigawatt möglich wäre, was der Leistung der meisten britischen Kraftwerke auf dem Land entspricht.

Dies würde bedeuten, dass die Außenposten kommerziell rentabel wären.

*Affiliate Link

Weitere spannende Themen:

Video Platzhalter
Video: Glutamat