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Weil er Tupac-Fan ist: Mitarbeiter fristlos entlassen

Angestellte werden aus den verschiedensten Gründen gefeuert: Unzuverlässigkeit, Kleptomanie oder weil dem Chef die Nase nicht passt. In diesem Fall ist ein toter Musiker Schuld.

Tupac Shakur
Der Rapper Tupac Shakur (1993 im Palladium in New York) Foto: Getty Images / Al Pereira
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Tupac-Fan gefeuert

Fans machen die verrücktesten Sachen, wenn es darum geht, ihre Verehrung zu Musik-Idolen auszudrücken.

Manche reisen ihren Lieblingen auf einer Tournee von Stadt zu Stadt hinterher, andere errichten zuhause einen Schrein und verwandeln Teile ihrer Wohnung zur Kultstätte.

Jerry Foxhoven ließ seine Verehrung auf an seiner Arbeitsstelle keine Ruhe und so nervte er seine Mitarbeiter in regelmäßigen Abständen mit Weisheiten des 1996 bei einem Drive-by-Shooting verstorbenen Rappers Tupac Shakur.

Nun ist der gute Jerry Foxhoven nicht irgendwer, sondern der -mittlerweile ehemalige- Leiter des Bundesministeriums für Soziales in Iowa.

Und er schickt seine Tupac-Zitate nicht nur an seine drei Lieblings-Kollegen, sondern an all seine Untergebenen. Das sind in seinem Fall 4.300 Mitarbeiter.

Per Mail verkündete Verehrung

"Kleine" Kostprobe gefällig?

"Sie haben bereits eine Mail von mir erhalten, in der ich sie daran erinnere, dass diesen Sonntag Vatertag ist. Wie Sie sicherlich auch wissen, ist es außerdem 2Pacs Geburtstag. (Würde er noch leben, wäre er 48 Jahre alt geworden.

Ich werde also beide Festanlässe zelebrieren und hoffe, dass Sie das Gleiche tun werden. Vielleicht hören Sie sich ja sogar einen seiner Songs an. (Schwer zu glauben, dass er schon seit 23 Jahren tot ist)

Hier ist ein inspirierendes Zitat von ihm: 'Lass dich nicht von denen beeindrucken, die hinter deinem Rücken über dich sprechen. Das bedeutet nur, dass du ihnen zwei Schritte voraus bist.'"

Wem das ein klein wenig zu viel ist, sowohl an Text als auch an Verehrung, der befindet sich möglicherweise auf einem Niveau mit den Vorgesetzten des Jerry Foxhoven, die die Reißleine zogen und ihn fristlos entließen, und zwar am Tage nach dem Versand obenstehender Mail.

Zufall oder tatsächlicher Kündigungsgrund

Zufall? Oder wurde Jerry wirklich seine Liebe zum toten Rapper zum Verhängnis? Die Mail war zumindest nicht der einzige publik gemachte Beweis seiner Hingabe.

Jeden Freitag war Tupac-Tag und es drang die Musik des Rappers aus Foxhovens Büro. An seinem 65. Geburtstag verteile er Kekse mit dem Konterfei Shakurs und dem Schriftzug "Thug Life".

Wie auch immer – die Gouverneurin von Iowa bat Foxhoven, sein Amt niederzulegen, was er dann auch tat.

Die Sache hat auch ihr Gutes: Jetzt hat Jerry Foxhoven mehr Zeit, seine Lieblingsmusik zu hören. Nur die Verkündigung des Tupac-Evangeliums via Firmen-Mail ist ersatzlos gestrichen.

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