Wegen dem Nationalsozialismus: E wie Emil wird abgeschafft!
Was haben Städte wie Xanten und Quedlinburg gemeinsam? Beide können sich berechtigte Hoffnungen auf eine Nennung in der neuen Buchstabiertabelle machen.
Erinnert sich noch jemand an den Aufruhr, der gegen Wettervorhersagen losbrach, in denen die Tiefs weibliche Namen und die Hochs männliche hatten? Nun, der Streit ist wieder da. Auf allgemeiner Ebene. Und in XXL.
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"Foxtrott, Uniform, Charlie, Kilo"
Diesmal geht es um das gesamte Alphabet, beziehungsweise darum, welche einzelnen Worte man benutzt, um einen jeweiligen Buchstaben zu kennzeichnen. Jeder kennt sicher Ausdrücke wie "Alpha, Charlie, Tango, Foxtrott" aus mehr oder minder guten US-amerikanischen Filmen. Darum geht es.
DIN 5009 wird derzeit aktualisiert
Wie der deutsche Feminismus jetzt entdeckt hat, kommen in einer solchen Buchstabiertabelle zwar 16 Männernamen vor, jedoch nur 6 weibliche. Das gehe nicht. Ohnehin sei diese Tabelle ein Relikt aus der Zeit der Nationalsozialisten. So wurde unter den Nazis aus dem jüdischen "Samuel" beispielsweise "Siegfried".
Deswegen arbeitet das Deutsche Institut für Normung (DIN) derzeit an einer neuen Fassung für seine DIN 5009. Die bisher gebräuchliche Fassung "entspricht nicht der heutigen Lebensrealität", wie das Institut mitteilt.
Ausschließlich Ortsnamen
Damit sich niemand durch die Neufassung der Tabelle in seinem Geschlecht, seiner Ethnie oder sexuellen Ausrichtung unterdrückt fühlt, wird diesmal auf Städtenamen zurückgegriffen: A wie Aachen, B wie Berlin, C wie Chemnitz usw.
Und da kommt nun auch unser Titelbild, das die Stadt Xanten zeigt, ins Spiel. Auf diesen Anfangsbuchstaben dürfte die Stadt innerhalb Deutschlands fast ein Monopol haben, ebenso wie Quedlinburg beim "Q".
Aus "Cäsar, Emil, Anton, Nordpol" dürfte zukünftig also eher "Chemnitz, Essen, Aachen, Nürnberg" werden. Wann der neue Entwurf verabschiedet wird, steht noch nicht fest, angepeilt ist Mitte 2022.
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