Was macht Thomas Godoj heute?

Thomas Godoj ist in Rybnik, Polen, geboren, wohnt mit seiner Familie in Recklinghausen und hat derzeit keine Anstellung, empfängt Hartz 4, als er 2008 nach Köln zu RTL fährt, um es bei DSDS zu versuchen. Dort singt er "Fairytale Gone Band" von Sunrise Avenue - und kann die Jury offenbar von seinem Talent überzeugen.

Ab diesem Zeitpunkt gilt er die Staffel über als der "Rocker" Thomas, der, wie er selbst betont, "keinen Plan B" habe - nur einen "Plan A". So sollte dann auch sein erstes Studioalbum heißen, dass er nach dem Gewinn von "Deutschland sucht den Superstar" aufnehmen würde.

Thomas Godoj konnte sich gegen seinen Mitstreiter Fady Maalouf im großen Finale durchsetzen und nahm, unter Vertrag bei Sony, die Single "Love is You" auf, dessen Video ganz in der Nähe seiner Heimat aufgenommen wurde - im Gasometer in Oberhausen.

Doch was ist aus dem DSDS-Gewinner, dem Sänger der seiner Heimat für eine gewisse Zeit den Ruf "Rockinghausen" verliehen hat, eigentlich geworden? Wie es dem Superstar seither erging, erfahrt ihr im obigen Video.

Bereits beim Casting bei RTL machte der Sänger und Songwriter schnell klar, dass es hier für ihn um alles gehe. Er habe nichts zu verlieren. "Das ist mein Ziel, das will ich erreichen", stellte der Künstler bereits zu Anfang der Casting-Show klar.

Sein Traum war es, Musik zu machen, Alben aufzunehmen, Konzerte zu spielen. Godoj sang sich mit den Liedern, die er im Laufe der Casting-Show wählte, offenbar in die Herzen der Zuschauenden.

Mit einer rockigen Version von "Let it be" von den Beatles, Covern von "Dieser Weg" von Xavier Naidoo, "Chasing Cars" von Snow Patrol, "Stark von "Ich + Ich", "Behind Blue Eyes" von "The Who" gewinnt der Sänger 2008 Runde für Runde, während die andere Kandidaten und Kandidatinnen ausscheiden. 

Der Sieg bei DSDS ging mit einem Plattenvertrag bei Sony einher. So entstand das erste Album des Singer und Songwriters Godoj mit dem Titel "Plan A".

Darauf befand sich auch der Song "Love is You", den er auch beim Finale der Show sang und der in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf Platz 1 der Singlecharts anstieg. Auch sein Album chartete in Deutschland und Österreich auf Platz Eins, erlangte nach wenigen Wochen Goldstatus und im Oktober 2008 schließlich die Platin-Auszeichnung. 

Zu Anfang seiner Karriere wurde er von dem RTL-Juroren Volker Neumüller gemanagt, von dem er sich jedoch nach kurzer Zusammenarbeit trennte - die "Philosophien" hätten nicht zusammengepasst.

Daraufhin produzierte Godoj in Abständen von einem bis zwei Jahren Album für Album. 2009 erschien "Richtung G", 2011 kam "So gewollt" heraus, 2013 veröffentlichte er "Männer sind so", 2014 sang der Künstler "V", 2016 "Mundwerk", 2018 "13 Pfeile" und 2020 kam das Album "Stoff" heraus. Doch an den Hype, den er am Anfang seiner Karriere genoss, kamen diese Alben nicht heran. 

Seit der Veröffentlichung seines Albums "V" finanziert der Songwriter seine Musik über eine Crowdfunding. Damals brauchte er 55.000 Euro, um alles zu bezahlen, was mit der Produktion und der Bewerbung eines Albums einhergeht. Das Finanzierungsziel erreichte er 24 Stunden nach Aufruf und knackte damit den europäischen Crowdfunding-Rekord. Das Album wurde nach Fertigstellung als Download verfügbar gemacht.

Auch die darauffolgenden Alben wurden über Crowdfunding finanziert - die Summe soll immerzu die Produktion, die Promotion und die dazugehörenden Videos zu den Songs abdecken. Für sein Studioalbum "13 Pfeile" konnte er 207.000 Euro "einnehmen".

2020 veröffentlichte er schließlich "Stoff", ebenfalls über Crowdfunding. Im Februar 2023 kündigte er an, dass er auch für sein neuntes Studioalbum genügend Geld zusammenhabe. Der "rockige" DSDS-Sieger folgt demnach weiterhin seiner Karriere als Musiker - ohne ein großes Label zu haben. 

"Der Liebe wegen", wie er in einem Interview mit der "Webtalkshow" auf YouTube erklärt, sei er nach Bochum gezogen.  (Das Video könnt ihr euch hier anschauen).