Was ist beim Kontrollieren des Reifenluftdrucks zu berücksichtigen?

Den Reifendruck solltest du regelmäßig kontrollieren. Denn regulären Autoreifen geht bei jeder Fahrt ein kleines bisschen Luft aus. Durchschnittlich 0,1 bar Verlust im Monat sind normal. 

Deshalb solltest du mindestens einmal im Monat den Reifendruck kontrollieren. Besonders wichtig ist der Reifencheck vor langen Fahrten. Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) empfiehlt sogar, den Luftdruck der Autoreifen alle zwei Wochen zu kontrollieren.

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Und das aus einem einfachen Grund: Sowohl durch zu wenig als auch durch zu viel Luft hat der Pneu nicht die optimale Bodenhaftung. Das ist zum einen gefährlich und kann zum anderen sogar teuer werden. Wie du den Reifendruck prüfen kannst und welcher der richtige Reifendruck für dein Auto ist, erfährst du hier. Auch wie, wann und wo du den Reifendruck überprüfen solltest.

Trotz guter Pflege vernachlässigen viele Autofahrer:innen die regelmäßige Kontrolle des Reifendrucks. Jedoch sind den meisten die Folgen nicht bewusst. Diese unterscheiden sich stark, je nachdem, ob sich zu viel oder zu wenig Luft im Reifen befindet:

Was kann passieren, wenn der Reifendruck zu niedrig ist?

• Höhere CO₂-Emissionen

• Erhöhter Kraftstoffverbrauch

• Der Reifen verschleißt schneller und unregelmäßiger. Beispielsweise 20 Prozent zu niedriger Luftdruck kann die Lebensdauer eines Reifens ebenfalls um 20 Prozent verkürzen. Statt einer Laufleistung von 40.000 Kilometern müsstest du den Reifen so schon nach 32.000 Kilometern wechseln.

• Bei zu geringem Luftdruck in den Reifen erhitzen sich diese schneller. Dadurch kann sich bei längeren Fahrten mit zu geringem Luftdruck die Laufflächen ablösen. Im schlimmsten Fall können so die Reifen während der Fahrt sogar platzen. 

Was passiert, wenn der Reifendruck zu hoch ist?

• Hat der Autoreifen einen zu hohen Luftdruck, beschleunigt auch das den Verschleiß im mittleren Bereich der Lauffläche. Dadurch hat der Reifen eine verringerte Lebensspanne.

• Der Reifen hat eine gefährliche Straßenlage und haftet besonders schlecht auf nassen Straßen.

Welcher der optimale Luftdruck für deine Autoreifen ist, findest du in der Betriebsanleitung deines Fahrzeugs heraus. Hierzu schaust du in das Kapitel "Pflege und Wartung". Auch der optimale Luftdruck für Winter-, Sommer- oder Ganzjahresreifen ist dort einzusehen. 

Hier ist aber Achtsamkeit geboten, denn die Werte der Hersteller beziehen sich nur auf die Serienreifen. Hast du deinen Wagen mit anderen Reifen bestückt, musst du die Werte in der Betriebserlaubnis des neuen Reifensatzes nachlesen.

Viele Fahrzeuge haben darüber hinaus an der Stirnseite der Fahrertür, der Tankdeckel-Innenseite, im Handschubfach oder auf dem Kofferraumdeckel einen Aufkleber, wo du den richtigen Reifendruck ablesen kannst. Auch im Internet kannst du die Reifendrucktabellen deines Autoherstellers finden.

In der Regel kann man den Reifendruck an jeder Tankstelle kontrollieren. Es gibt auch tragbare Kompressoren für zu Hause. Diese findest du im Fachhandel für Autozubehör und in einigen Supermärkten. Preislich liegen sie zwischen 30 und 60 Euro (Stand: Dezember 2023).

Um ein möglichst richtiges Ergebnis zu erlangen, ist eine Außentemperatur von 20 Grad optimal. Das Auto selbst sollte möglichst kalt sein und keine größere Strecke zurückgelegt haben. Denn wenn sich die Reifen erwärmen, dehnt sich die Luft darin aus. Dadurch können sich Luftdruck-Messwerte verfälschen.

Faustregel: Bei warmen Reifen kannst du 0,2 bar vom gewünschten Wert abziehen. Sicher über den genauen Wert kannst du dir aber nur sein, wenn du ein paar Stunden wartest, bis sich die Luft in den Reifen abgekühlt hat und dann den Luftdruck misst.

Den Reifendruck zu kontrollieren und die Reifen bei Bedarf mit Luft zu füllen oder entsprechend Luft aus ihnen abzulassen, ist einfach:

1. Schraube die Ventilkappe am Reifen ab und setze den Messgerät-Stecker darauf. Dabei solltest du kein zischendes Geräusch hören, andernfalls ist die Verbindung nicht dicht. In diesem Fall solltest du die Position des Steckers korrigieren.

2. Auf der Anzeige des Geräts kannst du den aktuellen Luftdruck sehen.

3. Mit dem Plus-Zeichen kannst du die Barzahl erhöhen, mit dem Minus-Zeichen verringern. An manchen Kompressorsäulen kannst du auch den gewünschten Reifendruck angeben. Den Rest erledigt der Kompressor selbst.

Tipp:

• Checke alle vier Räder und nach Möglichkeit auch das Reserverad.

• Ist das Auto beladen, muss der Reifendruck angepasst werden und kann bis zu 1 bar höher sein.

• Um Sprit zu sparen, kannst du den vom Hersteller angegebenen Reifendruck auch um 0,2 bis 0,3 Bar erhöhen. Jedoch in keinem Fall mehr.

Eine alternative zu Druckluft ist Stickstoff. Anstatt normaler Luft füllt man den Reifen mit dem Gas. Durch Stickstoff-Füllung soll der Reifen weniger Luft verlieren, behält den gewünschten Druckwert dreimal länger bei und sollen sich auch Kraftstoffverbrauch und Verschleiß verringern. 

Die Füllung aller vier Reifen mit Stickstoff kostet rund 12 Euro. Jedoch sind die Vorteile dieser Befüllung nur marginal, weil auch Stickstoff den Druckverlust durch Undichtigkeiten und Beschädigungen nicht verhindern kann und die regelmäßige Kontrolle des Reifendrucks deshalb nicht ersetzt. 

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Bei regelmäßiger und empfohlener Kontrolle lohnt sich Reifengas also nicht, weil auch die korrekte Reifenfüllung mit Luft positive Auswirkungen auf Verschleiß und Verbrauch hat.

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